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POW-Serie: „12 Wege“

„Christentum ist eine Wegreligion“

Domvikar Paul Weismantel über die Idee hinter der Broschüre „12 Wege. In geistreicher Vielfalt durchs fränkische Land“

Würzburg (POW) Eine besondere Auswahl von Rundwegen durch Franken beschreibt die Broschüre „12 Wege. In geistreicher Vielfalt durchs fränkische Land“ des Referats Geistliches Leben der Diözese Würzburg. Vorgestellt werden spirituelle Themenwege, die einzeln oder auch in der Gruppe gegangen oder erwandert werden können. Die Pressestelle stellt in einer Serie alle zwölf Wege vor. Domvikar Paul Weismantel, Leiter des Referats Geistliches Leben, erklärt die Idee hinter der Broschüre und welche Bedeutung das Pilgern heute hat.

POW: Herr Domvikar Weismantel, was beabsichtigen Sie mit dieser Broschüre?

Domvikar Paul Weismantel: Wir wollen die Menschen informieren und neugierig machen. Vielleicht plant der eine oder andere einen dieser Wege als Sonntagsausflug ein oder geht ihn einmal alleine. Auf dem Jakobusweg sind ganz viele Menschen aus unterschiedlichen Motiven unterwegs, aber man kann auch in der Nähe Pilgererfahrung sammeln. Ich bin selbst alle Wege gegangen, manche sogar mehrfach, wie den Franziskusweg oder den „Rück-Besinnungsweg“.

POW: In Unterfranken gibt es unzählige Besinnungswege. Nach welchen Gesichtspunkten wurden gerade diese zwölf ausgewählt?

Weismantel: Die ausgewählten Wege stellen einen Querschnitt dar. Wir wollten alle Regionen einbeziehen, bekannte wie weniger bekannte Besinnungswege, längere und kürzere. Der Theresienweg bei Zellingen zum Beispiel ist relativ kurz, während der Augustinusweg bei Messelhausen rund acht Kilometer lang ist. Auch die Konzeptionen unterscheiden sich. Für den „Rück-Besinnungsweg“ wurden Künstler aus der Region gebeten, die Stationen zu gestalten. Ich finde, das ist eine tolle Idee. Andere Wege sind eher thematisch ausgerichtet, wie der Augustinusweg oder der Fränkische Marienweg. Zudem unterscheiden sie sich landschaftlich stark, so wie es auch in der Bibel unterschiedliche Landschaften gibt: Gärten und Wüste, Berge und Täler. Auf dem Franziskusweg erlebt man die karge Landschaft der Rhön, während der beschriebene Abschnitt des Marienwegs zwischen Dettelbach und Volkach vor allem durch die Weinregion führt.

POW: Welche Bedeutung haben Besinnungswege in der heutigen Zeit?

Weismantel: Allen zwölf Wegen ist gemeinsam, dass sie die Menschen dazu einladen, sich Zeit zu lassen, nachzudenken, sich durch die Impulse anregen zu lassen und Verbindungen zum eigenen Leben zu suchen. Ihre Themen sind universell. Beim Passionsspielort Sömmersdorf etwa gibt es die beiden „Passions-Wege“. Das Thema Passion und Trauer begegnet Menschen überall und oft auch mitten im eigenen Leben. Manche fühlen sich nach einem Verlust in einer Trauergruppe aufgehoben, andere wollen lieber für sich sein. Auch das Gehen auf einem Besinnungsweg kann eine gute Möglichkeit sein, mit Trauer umzugehen, manches los- und hinter sich zu lassen.

Das Christentum ist letztlich eine Wegreligion. Der Weg Gottes mit und zu den Menschen – das ist das Herz unseres Glaubens. Die Erfahrung, ganzheitlich in der Schöpfung unterwegs zu sein, berührt die Menschen tiefer. Ohne das Handy und weg vom Alltagsgeschehen kann man einmal wirklich Abstand gewinnen, neue Lebens- und Glaubenserfahrungen machen. Ich bin auch immer wieder davon fasziniert, wie die Menschen in den Gemeinden jedes Jahr ihre Wallfahrten mit Impulsen und neuen Ideen vorbereiten. Auch Bischof Dr. Franz Jung ist immer wieder überrascht, wie stark das Wallfahrtswesen in Unterfranken ausgeprägt ist.

Die Broschüre „12 Wege“ ist zum Preis von einem Euro erhältlich beim Referat Geistliches Leben, Kilianeum-Haus der Jugend, Ottostraße 1, 97070 Würzburg, E-Mail rgl@bistum-wuerzburg.de.

Interview: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)

(3319/0891; E-Mail voraus)

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