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„Christus als Schatz für das Leben entdeckt“

Bischof Dr. Franz Jung lässt zehn Erwachsene zu Taufe, Firmung und Eucharistie zu – Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche an Ostern

Würzburg (POW) Insgesamt elf Frauen und ein Mann aus neun Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften der Diözese Würzburg möchten in die katholische Kirche aufgenommen werden. Zehn von ihnen erteilte Bischof Dr. Franz Jung am Sonntag, 6. März, im Würzburger Kiliansdom die Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie. Zwei waren aufgrund von Krankheit verhindert. Der Bischof salbte ihnen dazu unter Beachtung der Corona-Hygienemaßnahmen die Hände mit Katechumenenöl und segnete sie. Nach mindestens einem Jahr der Vorbereitung werden sie an Ostern oder in der Osterzeit in ihren Heimatgemeinden in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

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Bischof Jung begrüßte die Taufbewerber und ihre Begleiter am Siebenarmigen Leuchter im Mittelgang. Vertreter der Heimatpfarreien der Taufbewerber legten vor dem Bischof Zeugnis ab, dass die Katechumenen den Kontakt zur Gemeinde suchen und sich in Glaubensfragen unterweisen lassen. Sie überreichten Bischof Jung jeweils Empfehlungsschreiben für ihre Bewerber. Die Bewerber kommen aus Aschaffenburg, Collenberg, Gemünden, Goldbach, Großostheim, Helmstadt, Schweinfurt, Urspringen (Landkreis Main-Spessart) und Würzburg. „Die Taufe ist nicht nur ein Sakrament für Kinder. Sie haben sich aufgemacht, um Christus als Schatz für Ihr Leben zu entdecken“, begrüßte Bischof Jung die Taufbewerber. Das sei eine große Gnade und ein Geschenk. In einer Prozession zogen die Katechumenen mit ihren Begleitern hinter dem Bischof in den Kiliansdom.

In seiner Predigt betrachtete Bischof Jung den Weg des Glaubens, den die Taufbewerber zurückgelegt haben. Auch der scheinbar unbesiegbare Feldherr Naaman aus der Lesung habe viele Hindernisse überwinden müssen. Konfrontiert mit der Krankheit des Aussatzes, beginne er nach Sinn, Halt und Gesundung in seinem Leben zu suchen. „Wann war der Punkt bei Ihnen, dass man noch einmal neu fragt nach dem Leben? Dass man merkt, mir fehlt etwas, um in der Seele gesund zu werden?“ Naaman erhalte die Antwort von einem kleinen Mädchen, einer Haussklavin. „Sie hat den Mut, im Exil von ihrem Glauben Zeugnis zu geben. Wer waren die Personen in meinem Leben die mir unvermutet zur Seite gestellt wurden und mir einen Tipp gegeben haben, was der richtige Weg wäre?“ Naaman glaube dem Mädchen und reise mit all seinen Schätzen nach Israel, um nach Heilung zu suchen. „Wann habe ich einen neuen Schritt getan, um nach dem Glauben zu fragen und mich auf den Weg zu machen?“

Doch bei seiner Ankunft erlebe Naaman eine böse Überraschung: Statt einem großen Empfang richtet ihm ein Diener aus, er solle sieben Mal im Jordan untertauchen – eine kostenlose Therapie. Der gekränkte Feldherr will daraufhin einfach umkehren. „Glaube kostet mehr, als mit Geld zu bezahlen ist“, erläuterte Bischof Jung. „Er kostet das Vertrauen, wirklich auf das Wort Gottes zu hören. Dieses Vertrauen muss wachsen und es braucht Menschen, die einem zur Seite stehen.“ Oft sei man gefangen in seinen Vorstellungen, was Gott tun müsste. „Bin ich offen dafür, was passiert, wenn ich wirklich vertraue?“ Seine Diener überreden Naaman, es doch zu versuchen. Eine große Neuerung komme meist aus kleinen Dingen, sagte Bischof Jung: „Das Betrachten der Heiligen Schrift, täglich das Gebet suchen, die Zeit für den Tagesrückblick vor Gott – kleine Dinge mit maximaler Wirkung.“ Für Naaman geschehe das Wunder – er wird vom Aussatz geheilt. Menschen fühlen sich wie neugeboren, wenn sie etwas entdecken, das ihrem Leben Sinn und Erfüllung gibt, fuhr der Bischof fort. Bevor er abreist, wünscht sich Naaman zwei Maultierladungen heiliger Erde als Erinnerung an den Ort seiner Heilung. Für den Christen seien die Sakramente Erinnerung, erläuterte Bischof Jung – an die Sehnsucht, die im Herzen geweckt wurde; an die Menschen, die einen begleitet haben; an das Verstehen, wohin der Herr einen führen möchte. „Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Weg auf Ostern hin, zur Erfüllung Ihrer Sehnsucht in der Begegnung mit Jesus Christus in der Taufe.“

Auf unterschiedlichen Wegen haben die Bewerber zur katholischen Kirche gefunden. Sie habe nach einem schweren Unfall zum Glauben gefunden, erzählte eine junge Frau. „Der Notarzt hat zu mir gesagt, dass ich eigentlich nicht mehr am Leben wäre und Gott dafür danken solle.“ Über ein Praktikum habe sie dann den Pfarrer kennen gelernt, der sie auf dem Weg zur Taufe begleitete. Sie habe angefangen, das Spielen auf der Kirchenorgel zu lernen, sagte eine andere Frau. „Es war für mich eine große Freude und Lebenshilfe in der schwierigen Zeit der Coronapandemie und hat mein Interesse für den katholischen Glauben geweckt.“ Eine Studentin aus Asien kam über ihr Philosophiestudium und die Beschäftigung mit dem Leben der Heiligen zum Glauben. Für zwei Frauen aus dem Osten Deutschlands waren es die Kinder beziehungsweise der Freund, die sie zum Glauben brachten. Eine junge Frau erklärte: „Ich bin durch Höhen und Tiefen gegangen und habe gespürt, dass es jemanden gibt, der will, dass mein Leben gelingt.“

2021 hatte Bischof Jung sechs Frauen und einen Mann zu Taufe, Firmung und Eucharistie zugelassen.

sti (POW)

(1022/0269; E-Mail voraus)

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