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Christuszeugnis der Märtyrer

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen feiert ökumenischen Gottesdienst für verfolgte Christen in der Würzburger Augustinerkirche

Würzburg (POW) Der verfolgten Christen in aller Welt hat die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) in der Stadt Würzburg am Mittwoch, 7. Mai, bei einem vorpfingstlichen ökumenischen Gottesdienst in die Augustinerkirche gedacht. „Aus viel zu vielen Ländern der Erde erreicht uns auch im kaum begonnenen 21. Jahrhundert das lebendige Christuszeugnis der Märtyrer“, betonte AcK-Vorsitzender Dr. Jürgen Thomassen in seiner Predigt, die wegen dessen Erkrankung verlesen wurde.

Der Gottesdienst stand unter dem Thema „Christen in Würzburg – Stimme der Verfolgten“ und führte die Situation verfolgter Christen vor Augen. In kurzen Statements schilderten Würzburger Christen die dramatische Situation verfolgter Christen in Weißrussland, in der Demokratischen Republik Kongo, im Irak, in Ostindien und in Kolumbien. Nach Angaben des Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Günther Nooke, sind 80 Prozent aller Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, Christen. Ihre Religion ist damit zurzeit die meist verfolgte auf der Welt. In vielen Ländern müssen Christen mit Unterdrückung und Verfolgung leben, etliche Christen kommen auch um ihres Glaubens willen zu Tode.

Manfred Severin von der Freien Evangelischen Gemeinde in Heidingsfeld schilderte die Misshandlung dreier Baptisten in Weißrussland. Unter dem Regime Lukaschenkos würden nichtorthodoxe Christen verfolgt. Die katholische Pastoralreferentin Gabriele Ernst berichtete von der Ermordung eines christlichen Zollbeamten aus Goma in der Demokratischen Republik Kongo. Der 21-jährige Christ wurde entführt, gefoltert und ermordet, weil er einer versuchten Bestechung nicht nachgegeben hatte und verhinderte, dass verdorbener Reis ins Land gelangte. Der syrisch-orthodoxe Subdiakon Isa Yaman erinnerte an einen 40-jährigen syrisch-orthodoxen Geistlichen und an den chaldäischen Erzbischof Faraj Rahho, die beide heuer im Irak getötet wurden. Auf die Unterdrückung der Christen in Ostindien wies Renate Inzenhofer von der evangelisch-lutherischen Kirche in Rottendorf hin. Dass Christen in Kolumbien oft Ziel von Mordkomplotten sind, betonte der altkatholische Priester Klaus-Dieter Gerth. „Nicht wenige Christen hat ihr Eintreten gegen das organisierte Verbrechen den Tod gebracht.“

In der vorgelesenen Predigt Thomassens betonte der AcK-Vorsitzende, dass nur Gott selbst den Unterdrückern, Verfolgern und Mördern vergeben könne. Die Christen könnten aber um Vergebung und Umkehr für die Täter beten. Ihnen bleibe aber auch das Eingeständnis nicht erspart, dass auch von den Kirchen und Gemeinden Unterdrückungen und Verfolgungen ausgegangen seien und ausgingen. „Bekenntnis des eigenen Versagens und Bitte um Vergebung für die Täter – das bereitet den Weg zur absichtslosen Verherrlichung Gottes, gemeinsam mit allen gequälten und unterdrückten Christen in aller Welt.“ Das gemeinsame Zeugnis der Verfolgten aus allen Kirchen bezeichnete Thomassen als ein Geschenk an die weltweite Ökumene.

Anlässlich des fünfjährigen Bestehens der ACK Würzburg stellte der stellvertretende Vorsitzende Kirchenrat Winfried Schlüter das „Wort der Ermutigung an die Christen in Würzburg“ vor. Dankbar erinnere dieses Wort an den geglückten und segensreichen bisherigen Würzburger Weg der Ökumene. Ein intensives und belastbares Netz an Begegnungen, Beziehungen, Gottesdiensten und Projekten sei gewachsen. Die Christen Würzburgs ermutige das gemeinsame Wort zu Toleranz, Wertschätzung, Versöhnungsbereitschaft, Heiligung des Sonntags und zu gerechtem und sensiblem Miteinander.

Mitglieder der AcK Würzburg sind die Alt-Katholische Gemeinde Sankt Martin in Würzburg und Unterfranken, das Evangelisch-Lutherische Dekanat Würzburg, die Evangelisch-Methodistische Kirche, Gemeindebezirk Würzburg und Schweinfurt, die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde Würzburg, die Mennoniten-Gemeinde Würzburg, das Römisch-Katholische Dekanat Würzburg-Stadt, die Rumänisch-Orthodoxe Gemeinde Würzburg, die Russisch-Orthodoxe Gemeinde Würzburg, die Syrisch-Orthodoxe Gemeinde Würzburg und als Gastmitglied die Freie Evangelische Gemeinde Würzburg. Außerdem wirken die Gemeinschaft Sant’Egidio, das Ökumenische Zentrum Lengfeld, die Katholische Akademie Domschule, das Matthias-Ehrenfried-Haus, das Ostkirchliche Institut der Augustiner, das Nagelkreuzzentrum und das Rudolf-Alexander-Schröder-Haus in dem Zusammenschluss christlicher Kirchen mit. bs (POW)

(2008/0617; E-Mail voraus)

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