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Damit Bayern nicht zur Lesewüste wird

Sankt Michaelsbund erhofft sich bessere Unterstützung durch den Freistaat im kommenden Jahr – Bischof Hofmann würdigt kirchliche Büchereiarbeit – Empfang der Diözese Würzburg für Sankt Michaelsbund im Museum am Dom

Würzburg (POW) Eine bessere finanzielle Unterstützung der Büchereiarbeit erwartet der Sankt Michaelsbund im kommenden Jahr vom Freistaat Bayern. „Ich hoffe, dass die Unterstützung durch den Freistaat wieder zunimmt“, sagte Domkapitular Prälat Hans-Jörg Elsner, Vorsitzender des Sankt Michaelsbunds beim Empfang der Diözese Würzburg für die Mitgliederversammlung und Diözesanstellenleiterkonferenz des bayernweiten katholischen Büchereiverbands am Freitagabend, 25. November, im Museum am Dom in Würzburg. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann würdigte in seinem Grußwort besonders die kirchliche Büchereiarbeit.

Die Büchereiarbeit leiste einen ganz spezifischen, wertvollen Beitrag zur Verkündigung, zur Diakonie, zur Liturgie und zur Gemeinschaft, betonte der Bischof. Katholische öffentliche Büchereien seien nicht nur Räume mit Bücherregalen, sondern Stätten der Begegnung in den Pfarreien. Die über 2100 größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 238 Büchereien des Sankt Michaelsbunds im Bistum Würzburg konnten nach den Worten des Bischofs im vergangenen Jahr nicht nur mehr als 1,3 Millionen Entleihungen nachweisen, sondern führten Menschen in 1860 Veranstaltungen zusammen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den katholischen Büchereien Bayerns dankte Bischof Hofmann für ihren Einsatz.

Mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Sankt Michaelsbunds zeichnete der Bischof bei der Feier Schwester Leandra Ulsamer vom Kloster Oberzell für 50 Jahre Büchereiarbeit und Rita und Hermann Karpf aus Aschaffenburg-Sankt Gertrud für 40 Jahre aus. 25 Jahre in der Büchereileitung aktiv sind Albert Benkert aus Stockheim, Maria Gürsching aus Sommerach, Heidi Heinrich aus Kürnach und Christel Kehm von der Krankenhausbücherei Bad Neustadt. Lobende Worte fand der Bischof außerdem für das bayernweite ökumenische Kirchenmagazin „Immer wieder sonntags“, das in Zusammenarbeit von Sankt Michaelsbund, fünf Bistümern und evangelischer Kirche produziert wird. „Dieses Magazin ist zu einem Vorzeigeprojekt überdiözesaner Kooperation in der kirchlichen Medienarbeit in Bayern geworden“, unterstrich Bischof Hofmann.

Vorsitzender Elsner erinnerte in seinen Dankesworten an weit über 14 Millionen Entleihungen in den Büchereien des Sankt Michaelsbunds im Jahr 2004. „In solchen Zahlen wird sichtbar, welch großen, entscheidenden Beitrag die katholische Kirche zur Leseförderung und zur Lesekultur in Bayern leistet. Ohne die Einrichtungen des Sankt Michaelsbunds wäre der Flächenstaat Bayern in weiten Teilen eine anregungsarme Lesewüste.“ Mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzten sich meist ehrenamtlich dafür ein, dass die bayerische Leselandschaft vielfältig und fruchtbar bleibe. Voller Dankbarkeit würdigte Elsner besonders die jahrzehntelangen Verdienste von Prälat Berthold Lutz in der kirchlichen Büchereiarbeit der Diözese Würzburg.

Zum Medienengagement der katholischen Kirche in Bayern betonte Elsner, bei aller Beachtung diözesaner Eigenständigkeiten solle sich die Kirche die Fähigkeit zum gemeinsamen Auftreten und Handeln erhalten. In München vertrete der Sankt Michaelsbund die Interessen der katholischen Kirche gegenüber den landesweiten Sendern und sei das erfolgreiche Pendant zum Evangelischen Presseverband. Der Zuliefervertrag mit Antenne Bayern sei zu einem in Deutschland weithin beachteten Modell geworden. Religiöses und Kirchliches seien attraktive, nicht mehr wegzudenkende Bestandteile des Angebots privater Sender.

Landtagsabgeordneter Professor Dr. Walter Eykmann, Landesvorsitzender des Bayerischen Bibliotheksverbands, versprach, sich persönlich bei den Verhandlungen zur Finanzierung der Büchereiarbeit in Bayern einzusetzen. 2004 habe der Freistaat den Zuschuss für die öffentlichen Bibliotheken von 4,2 Millionen auf 1,2 Millionen Euro zurückgefahren. Doch sei es gelungen, aus dem Kulturfonds 1,2 Millionen dazuzugeben. 2005 habe der Haushaltsposten 1,8 Millionen Euro betragen, 250.000 Euro habe die Kulturstiftung zugeschossen. „Es sieht sehr schlecht aus für die Büchereiarbeit.“ Eykmann mahnte seine Politikerkollegen: „Man kann nicht in Sonntagsreden Großes ankündigen, aber sich dann bei der finanziellen Förderung zurückziehen!“

Zu Beginn des Empfangs hatte der Leiter des Bereichs Medien in der Diözese Würzburg, Karl-Peter Büttner, besonders die Festredner sowie Weihbischof Helmut Bauer, Domdekan Prälat Kurt Witzel, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und den geschäftsführenden Direktor des Sankt Michaelsbunds, Dr. Erich Jooß, willkommen geheißen. Die Feier umrahmten Ralf-Jörn Köster und Ulrike Goldbeck musikalisch.

bs (POW)

(4805/1565; E-Mail voraus)

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