(POW) Unter dem Titel „The Da Vinci Code – Sakrileg“ kommt am 18. Mai die Verfilmung des Bestsellers „Sakrileg“ des US-amerikanischen Schriftstellers Dan Brown in die deutschen Kinos. Der Roman ist mit weltweit rund 48 Millionen verkauften Exemplaren eines der meistverkauften Werke der Literatur. Mehr als vier Millionen Mal ging das Buch allein in Deutschland über die Ladentheke. In christlichen Kreisen hat das Werk teils heftigen Widerspruch provoziert. Der ehemalige Leiter des Vatikanarchivs, Kardinal Luigi Poggi, und Kurienkardinal Francis Arinze haben einen Boykott von Buch und Film befürwortet. Zugleich begrüßte Poggi, dass die Kirche sich nicht offiziell äußere, weil dies das Werk zu ernst nähme.
Das Wort „Sakrileg“ ist lateinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Entweihung des Heiligen oder Religionsfrevel. Der Thriller führt, ausgehend von einem Mord am Chefkurator des Pariser Louvre, auf die Spuren einer Verschwörung der katholischen Kirche. Ausgehend von Da Vincis Gemälde „Mona Lisa“, bei dem der Harvard-Professor und Symbol-Fachmann Robert Langdon den Toten findet, deckt dieser gemeinsam mit der Enkelin des Ermordeten, der Verschlüsselungs-Spezialistin Sophie Neveu, ein altes Geheimnis auf: Der heilige Gral, so behauptet der Roman, war in Wirklichkeit nicht der Kelch, mit dem Jesus das letzte Abendmahl feierte, sondern angeblich Maria Magdalena, mit der Jesus verheiratet gewesen sei und mit der er ein Kind gezeugt habe. Allein die Geheimgesellschaft „Prieuré de Sion“ hüte bis heute das geheime Wissen, dass auch in der Gegenwart Jesu Nachkommen lebten. Mit allen Mittel versucht im Laufe der Handlung die katholische Kirche und besonders die Gesellschaft Opus Dei, alle Beweise für diese Tatsache zu beseitigen. Wichtige Quelle für Browns Buch ist ein Bestseller aus den 80er Jahren: „Der Heilige Gral und seine Erben“ von Michael Baigent und Richard Leigh. Das Buch verkaufte sich in Deutschland 150.000 Mal. Baigent und Leigh, zwei ehemalige englische Fernsehjournalisten, sind der theologischen Fachwelt schon lange als Scharlatane bekannt. Das Buch der „Heilige Gral“ war in seinen Thesen so absurd, dass Wissenschaftler sich weigerten, überhaupt eine Buchbesprechung zu schreiben.
(2006/0715; E-Mail voraus)