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Dank für heilige Päpste

Festliche Gottesdienste am 27. April zur Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. in Würzburg und Aschaffenburg

Würzburg/Aschaffenburg (POW) Am kommenden Sonntag, 27. April, werden die beiden Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. in Rom heiliggesprochen. Im Bistum Würzburg werden anlässlich der Heiligsprechung Dankgottesdienste gefeiert. Im Kiliansdom in Würzburg zelebriert Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele um 18.30 Uhr einen Dankgottesdienst. Konzelebranten sind Domdekan Prälat Günter Putz sowie auf Einladung von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die beiden Patres der Comuniá di Betania aus Aschaffenburg, Alberto Onofri und Aldo Vendemiati. Die Priester der Polnisch-katholischen Mission, die ebenfalls eingeladen wurden, nehmen mit einer großen Gruppe Pilger an der Heiligsprechungsfeier in Rom teil. In Aschaffenburg wird der Heiligsprechung am 27. April bei einer Vesper mit Te Deum um 19 Uhr in der Stiftsbasilika gedacht. Prediger ist Stiftspfarrer Martin Heim, für die musikalische Gestaltung sorgt die „schola cantorum“ unter Leitung von Stiftskantor Andreas Unterguggenberger.

Das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz hat zur Heiligsprechung der beiden Päpste Gedenkbildchen herausgegeben. Im Bistum Würzburg werden die Bildchen über die Diözesanbüros verteilt.

Zu den beiden Päpsten haben sich Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele und Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand in den vergangenen Jahren mehrmals geäußert. POW hat einige Zitate ausgewählt.

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zu den beiden Päpsten

„Papst Johannes XXIII. hatte stets die Realität des modernen gesellschaftlichen Lebens vor Augen, wenn er in seinen Rundschreiben – wie zum Beispiel in Mater et Magistra – nach Wegen suchte, konkreten Frieden aus christlichen Grundlagen heraus zu ermöglichen. Aus dem vormals unbekannten Angelo Giuseppe Roncalli wurde ein weltweit bekannter und beliebter Papst Johannes XXIII., der als ,Papa buono‘ zwischen 1958 und 1963 die Kirche leitete. Er hatte das große Erbe Papst Pius XII. – unter anderem die grundlegende Erneuerung der Liturgie der Kar- und Osterwoche – übernommen und weitergeführt und die bis damals größte Kirchenversammlung der Geschichte eingeleitet.“

„Papst Johannes Paul II. war ein außergewöhnlicher Mensch. Vielen hat er den Zugang zum Glauben erleichtert. Seine natürliche, väterliche Haltung, die gepaart war mit Klarheit und Eindeutigkeit, aber auch mit liebendem Verstehen, erreichte die Herzen der Menschen. Keiner seiner Vorgänger ist so viel und so weit durch die ganze Welt gereist wie er. Überall suchte er die Armen und Benachteiligten auf und gab ihnen Hoffnung und Zuversicht. Er setzte sich mit großer Energie für den Weltfrieden ein. Wie viele Kriege konnte er verhindern, um wie viel Frieden unter den Menschen hat er sich bemüht. Die politische Wende in Polen und die Wiedervereinigung Deutschlands sind ohne ihn nicht denkbar. Sein Engagement für die Einheit der Kirche, die Ökumene und auch für den interkulturellen Dialog bleiben unvergesslich und mahnender Auftrag zugleich.“

Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele zu den beiden Päpsten

„Als Johannes XXIII. gewählt wurde, waren die Jugendlichen enttäuscht. Er war in ihren Augen ein alter, dicker Mann. Da er vor der Wahl keine Beachtung gefunden hatte, wusste auch ich zunächst nichts über ihn zu sagen. Schnell machte ich mich kundig und konnte so an den folgenden Tagen den Jugendlichen einiges zu seinen Gunsten sagen. Auch ich ahnte nicht, welche kirchengeschichtliche Bedeutung er bekam. Unvergesslich ist seine Ankündigung des Konzils und dessen Eröffnung. Er sprach mir aus dem Herzen, als er sich gegen die ,Unglückspropheten‘ wandte, ,die unablässig davon reden, dass die Gegenwart schlechter und schlechter wird‘, und erklärte: ,Wir aber sehen die Menschheit in eine neue Ordnung eintreten und erkennen darin einen göttlichen Plan.‘ Besonders beeindruckte mich sein Einsatz für die Einheit der Kirche.“ 

„Ich bin Papst Johannes Paul II. wiederholt begegnet. Bei seinen beiden Deutschlandbesuchen habe ich ihn näher kennengelernt, da ich als Leiter der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz in die Vorbereitung und Durchführung einbezogen war. Vor und nach seinem ersten Besuch hat er mich eingeladen, mit ihm im Vatikan über die ökumenische Situation zu sprechen. Unvergessen ist, was er zur Vorbereitung des großen Jubiläumsjahres 2000 unternommen hat. Da mir die Leitung des Ökumenischen Arbeitsausschusses anvertraut war, konnte ich mehrfach aus nächster Nähe seinen pastoralen Einsatz bewundern, zu dem immer auch die ökumenische Dimension gehörte. Tief bewegt hat mich, wie er seine Verwundung und seine Krankheit getragen hat; das hat vielen ein neues Bild vom Oberhirten vermittelt.“ 

Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand zu den beiden Päpsten

„Wer – zumindest in meiner Generation – vom Zweiten Vatikanischen Konzil spricht, denkt dabei ganz sicher auch an Papst Johannes XXIII., der es einberufen hat. In seinem letzten Tagebucheintrag kurz vor seinem Tod findet sich am 24. Mai 1963 der Satz: ,Es ist nicht das Evangelium, das sich verändert. Wir sind es, die besser zu verstehen beginnen.‘ Die frohe Botschaft, das Wort Gottes, besser zu verstehen und daraus die Konsequenzen für das Leben der Kirche in einer veränderten Welt zu ziehen – so ließe sich das Anliegen des Konzilspapstes in aller Kürze umreißen. Berühmt geworden ist in diesem Zusammenhang sein Wort vom ,aggiornamento‘. Wörtlich bedeutet das: etwas auf den Tag bringen, von aggiornare. Gemeint ist: die Glaubensbotschaft der Kirche, aber auch alle ihre Lebensäußerungen, den gegenwärtigen Menschen ihn ihrem Verständnishorizont, ihren Erwartungen und Sehnsüchten so zu vermitteln, dass sie diese verstehen und annehmen; insbesondere solle den nichtkatholischen Christen die katholische Überlieferung der Christusbotschaft so nahegebracht werden, dass diese sich darin wiederfinden könnten. Der legendäre Satz von Papst Johannes XXIII. zog sich wie ein roter Faden durch viele Ansprachen: ,Macht die Fenster der Kirche weit auf! Lasst frische Luft herein.‘“

„Aus dem Vielen, was man zu Johannes Paul II. sagen könnte, möchte ich zwei Wahrnehmungen herausgreifen: Besonders beeindruckt hat mich, dass dieser Papst es verstanden hat, weltweit in neuer Weise junge Menschen für den Glauben zu begeistern. Weiterhin hat es mich sehr bewegt, wie er gerade in den letzten Jahren seines Wirkens, als er schon von schwerer Krankheit gezeichnet war, durch sein Leidenszeugnis seiner Verkündigung nochmals eine neue, sehr dichte Dimension der Glaubwürdigkeit gegeben hat. Ich sehe die Wurzeln seines Handelns in einer tiefen Verbundenheit mit Jesus Christus, der unsere ganze Welt mit Gottes Liebe durchdringt. Papst Johannes Paul II. hat stets versucht, diesen Grundgedanken mit seinen konkreten Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen deutlich zu machen: als Dienst am Leben – als Dienst am Glauben – als Dienst am Frieden. Besonders eindrücklich habe ich diesen Papst als einen Menschen mit einer in sich stimmigen und intensiven Gebetshaltung erlebt. In der Begegnung mit ihm habe ich ganz persönlich spüren dürfen, was der Satz vom Gebet als Ernstfall des Glaubens bedeutet. Diese geistliche Tiefe verband er gleichzeitig mit einer unverstellten Offenheit und nicht zuletzt mit einem erfrischenden Humor. Unvergessen sind mir auch jene Gespräche, in denen er uns zum Weiterführen der deutsch-polnischen Versöhnungsbemühungen ermutigt hat, die ihm ein besonderes Anliegen waren.“

(1714/0407; E-Mail voraus)

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