Speyer (POW) Mit einer feierlichen Pontifikalvesper im Speyerer Dom hat das Bistum Speyer am Montagabend, 14. Mai, Abschied von seinem Generalvikar Dr. Franz Jung genommen. Das schreibt das Bistum in einer Pressemitteilung. „Viele Priester, Seelsorger, Mitarbeiter und Gläubige aus dem gesamten Bistum sind heute nach Speyer gekommen, weil der Abschied sie berührt und sie Dank sagen möchten für den kraftvollen Einsatz, den Sie zum Aufbau der Kirche im Bistum Speyer geleistet haben“, würdigte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann das Wirken Jungs, der nahezu zehn Jahre die Verwaltung des Bistum Speyer geleitet hat.
Als besonderes Kennzeichen hob Bischof Wiesemann Jungs außerordentlichen Realitätssinn hervor. Diese Fähigkeit, „die Wirklichkeit so anzuschauen, wie sie ist“, werde auch der Deutschen und der Freisinger Bischofskonferenz gut tun. Wo andere in einen Kulturpessimismus verfallen, habe Jung mit großer Neugier und Offenheit Chancen für positive Veränderung aufgespürt. „Sie bringen damit Gott ins Spiel, der unerwartet Neues schafft.“ Als Geschenk des Bistums Speyer für seinen Dienst in Würzburg erhalte Jung eine Reliquie des Seligen Paul Josef Nardini sowie den Bischofsstab des verstorbenen Weihbischofs Ernst Gutting, kündigte Bischof Wiesemann an.
In einer Predigt hielt Jung Rückschau auf wichtige Ereignisse in seiner Zeit als Generalvikar. Darin habe er das Wirken des Heiligen Geistes immer wieder neu erfahren dürfen. Er erinnerte unter anderem an den Beginn des Prozesses „Gemeindepastoral 2015. Dass das neue Seelsorgekonzept des Bistums am Ende des Prozesses „Gemeindepastoral 2015“ nahezu einstimmig angenommen wurde, habe ihn überrascht, aber zugleich „sehr demütig und dankbar“ gemacht: „Ich habe dieses Ergebnis nicht nur als Zustimmung der Sache nach interpretiert, sondern auch als Dankeschön für den Weg, den wir gemeinsam gegangen sind und wie wir ihn gegangen sind.“ In der Rückschau auf die Themen Missbrauch und Limburg würdigte er das große Engagement, das im Bistum Speyer „ohne Wenn und Aber“ für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und die Herstellung finanzieller Transparenz geleistet worden sei.
Jung dankte Bischof Heinz Wiesemann, „dessen Vertrauen ich mir in den vergangenen Jahren immer sicher sein durfte“, sowie den Mitgliedern des Domkapitels und der gesamten Mitarbeiterschaft. „Ein Generalvikar ist immer nur so gut wie seine Mitarbeiter – ich konnte mich immer auf sie verlassen.“ Besonders hob er Kanzleidirektor Wolfgang Jochim und seine Sekretärin Alexandra Hoffmann hervor, „die immer zur Stelle waren, wenn es galt, mitzuplanen, mitzudenken und vor allem mitanzupacken“.
Im Anschluss an die Pontifikalvesper gab Weihbischof Dompropst Otto Georgens bekannt, dass das Speyerer Domkapitel Jung zum Ehrendomherr der Speyerer Kathedrale ernannt hat. „Durch dieses Zeichen bringen wir unseren Dank für die Mitarbeit im Domkapitel und unsere dauerhafte Verbundenheit zum Ausdruck“, sagte Georgens bei der Überreichung der Ernennungsurkunde.
„Wir durften in den zurückliegenden Jahren einen unbedingten Rückhalt für die Caritas der Kirche von Speyer erfahren“, dankte Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, Vorsitzender des Caritasverbands, im Namen der rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozial-caritativen Einrichtungen des Bistums Speyer.
Papst Franziskus hatte Jung am 16. Februar 2018 zum Bischof von Würzburg ernannt. Die Bischofsweihe mit Amtseinführung findet am Sonntag, 10. Juni, um 14 Uhr im Würzburger Kiliansdom statt.
(2018/0494; E-Mail voraus)
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