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„Danke für Dein Zeugnis, Dein Wirken und Dein Gebet“

Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom zum 30. Jubiläum der Bischofsweihe von Weihbischof em. Helmut Bauer – Weihbischof Bauer: „Hinter unserem Leben steht ein Plan“ – Begegnung vor dem Burkardushaus

Würzburg (POW) Mit einem Pontifikalgottesdienst im Würzburger Kiliansdom und einer Begegnung auf dem Vorplatz des Burkardushauses hat das Bistum Würzburg am Sonntag, 14. Oktober, das 30. Jubiläum der Bischofsweihe von Weihbischof em. Helmut Bauer gefeiert. Hauptzelebrant und Prediger war Bischof Dr. Franz Jung. In Bezug auf den Leitspruch des Weihbischofs, „In viam pacis – Auf den Weg des Friedens“, sagte Bischof Jung: „Wir freuen uns, wenn es gelingt, was Du Dir als Wahlspruch vorgenommen hast: dass Du im Frieden des Herzens zurückschauen kannst auf Deinen eigenen Lebensweg, zufrieden mit dem, was Dir geschenkt wurde vom Herrn und mit dem, was Du in aller Begrenztheit von uns Menschen erreichen konntest.“ Er sei Gott dankbar für das, was ihm in diesen vergangenen 30 Jahren geschenkt wurde, sagte Weihbischof Bauer. Rund 700 Gläubige feierten den Gottesdienst mit.

In seiner Predigt knüpfte der Bischof an das Evangelium vom reichen Jüngling an. Dieser fragt Jesus: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?“ An die zehn Gebote, den „Katalog für die Mindestanforderungen“, habe er sich schon seit früher Jugend an gehalten. Eigentlich wolle der junge Mann hören, dass er alles wunderbar und richtig gemacht habe, sagte Bischof Jung. Doch Jesus antwortet: „Wenn es dir wirklich um das ewige Leben geht, dann musst du auch auf den Ewigen bauen, dann muss deine Sicherheit beim Ewigen sein und du darfst dich nicht auf irdische Sicherheiten stützen.“ Er habe den jungen Mann aufgefordert, alles zu verkaufen und den Armen zu geben und ihm dann nachzufolgen. „Und dann kommt, was kommen muss. Der junge Mann steht einfach auf und geht weg. Denn, so heißt es, er hatte ein großes Vermögen. Jesus hat zielsicher den Schwachpunkt in diesem Leben getroffen.“ Es sei unangenehm, die Wahrheit direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, aber es sei auch befreiend, sagte der Bischof. Dieses Nadelöhr, durch das der reiche Jüngling hindurch müsse, gelte für jeden Menschen. „Irgendwann im Leben kommt der Punkt, wo man sich entscheiden muss.“

Auch Weihbischof Bauer habe das in seinem Leben erfahren. „Du hast große Ideen gehabt. Und Du wurdest immer wieder dazu geführt, das hinter Dir zu lassen, was Dir eigentlich viel wert war“, sagte Bischof Jung. Der Ruf habe Bauer von der Musik zum Priestertum geführt, vom Amt als Direktor des Kilianeums zum Dompfarrer und Dekan und schließlich zum Weihbischof. Doch alles, was er dabei hinter sich gelassen habe, sei ihm um ein Vielfaches vermehrt wieder geschenkt worden. „Du hast die Musik hinter Dir gelassen. Aber Du hast sie als Kirchenmusik, als Beauftragter für Kirchenmusik, in Deiner Begeisterung für die Komposition und für das Gotteslob um ein Vielfaches zurückerhalten. Zu den Menschen, die Du hinter Dir gelassen hast, hast Du als Weihbischof noch mehr dazubekommen, ein ganzes Bistum mit vielen Schwestern und Brüdern, Vätern und Müttern im Glauben. Sie haben Dir gezeigt, wie gut es ist, sich dem Ruf des Herrn in eine größere Freiheit anzuvertrauen.“

Das Nadelöhr komme am Ende des Lebens wieder. Man habe Vorstellungen und Pläne, aber nicht mehr die Kraft dazu. „Wieder heißt es, sich in eine größere Freiheit hineinführen zu lassen, in die Freiheit von sich selbst“, fuhr Bischof Jung fort. Gleich dem heiligen Burkard, dessen Gedenktag der 14. Oktober ist und der die Gebeine der Bistumspatrone in das Neumünster überführen ließ, habe sich Weihbischof Bauer nun zurückgezogen. „Es ist jetzt Dein Ort zum Gebet und zur Versenkung für unser Bistum und die Menschen unseres Bistums. Danke für Dein Zeugnis, danke für Dein Wirken und danke für Dein Gebet.“

„Hinter unserem Leben steht ein Plan, den wir erkennen können“, sagte Weihbischof Bauer. Er habe von Gott die „wunderbare Gabe“ des Gesangs erhalten. „Dann war ich 20 Jahre in der Deutschen Bischofskonferenz für die Kirchenmusik zuständig und wir haben in dieser Zeit etwas erreicht, was wir uns vorher gar nicht so vorgestellt hatten.“ Als er 1988 die Bischofsweihe empfing, habe er nicht gedacht, dass man einmal nach Thüringen gehen und dort Gottesdienst feiern würde. „Ein Jahr später waren diese Grenzen auf einmal geöffnet.“ Das alles sei Grund, Gott für die vergangenen 30 Jahre dankbar zu sein. „Auf dem Weg des Friedens – das ist also mein Leben gewesen“, zog Weihbischof Bauer Bilanz. Seine Aufgabe sehe er nun im täglichen Gebet für alle Menschen. „Gott möge uns allen viele gute Jahre schenken, damit wir dankbar zurückschauen auf das, was er uns im Leben so vielfältig immer wieder gegeben hat und geben will“, schloss der Weihbischof unter dem herzlichen Applaus der Gläubigen.

Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von den Männerstimmen der Domsingknaben unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid. Ihnen sprach der Weihbischof einen besonders herzlichen Dank aus. Im Anschluss nutzten viele die Möglichkeit, bei einer Begegnung auf dem Vorplatz des Burkardushauses persönlich mit Weihbischof Bauer zu sprechen.

                                                                                                                                                                                                                          sti (POW)

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