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„Danke für den gemeinsamen Aufbruch“

Pontifikalgottesdienst am Pfingstmontag, 10. Juni, mit Feier des ersten Jahrestags der Amtseinführung von Bischof Dr. Franz Jung

Würzburg (POW) Einen Pontifikalgottesdienst mit Feier des ersten Jahrestags seiner Amtseinführung als Bischof von Würzburg hat Bischof Dr. Franz Jung am Pfingstmontag, 10. Juni, im Würzburger Kiliansdom gefeiert. Vor genau einem Jahr wurde er im Kiliansdom zum Bischof geweiht und als 89. Bischof von Würzburg eingeführt. Für ihn sei dieser Tag ein besonderer Tag, sagte Bischof Jung zu den rund 600 Gläubigen. „Ein reiches, ein gefülltes und ein arbeitsames Jahr liegt hinter mir. Grund, heute Dank zu sagen. Dank für den gemeinsamen Aufbruch. Dank für die Zeit, in die Gott uns gestellt hat um uns zu bewähren, um im Glauben zu wachsen und in der Heiligkeit.“ Der Bischof dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen Menschen im Bistum, die „mit ihrer Arbeit, ihrem Gebet und ihrer Freude, dem Herrn zu dienen, diesen Prozess mittragen. Möge der Geist des Herrn uns heute nahe sein und unser Arbeiten und Tun im rechten Weg geleiten.“ Im Namen des Domkapitels gratulierte Domdekan Prälat Günter Putz Bischof Jung zum „einjährigen Dienstjubiläum“ und wünschte Gottes Segen.

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In seiner Predigt zitierte Bischof Jung aus dem Tagesgebet: „Lass uns in demselben Geist erkennen, was recht ist…“ Das lateinische Original „recta sapere“ habe nicht nur eine, sondern mindestens drei Bedeutungen, die ihm angesichts seines Jahrestags wichtig seien – der rechte Sachverstand, das wahre Gespür für die Dinge und Geschmack an den Dingen zu finden. Man könne „recta sapere“ zunächst übersetzen mit „den rechten Verstand haben“. Der Heilige Geist lehre, die Dinge mit Sachverstand zu betrachten und die Wirklichkeit so zu erfassen, wie sie nun einmal sei, sagte Bischof Jung. Eine der großen Herausforderungen bei seinem Amtsantritt sei es gewesen, seine Rolle in der Metropolie und in den Bischofskonferenzen zu finden. Dazu gehöre aber auch, das Bistum in den Blick zu nehmen, seinen Aufbau, seine Pfarreistruktur, seine Gremien, sich einzuarbeiten und die Herausforderungen zu identifizieren: „Da ist es gut, wenn man von außen auf die Dinge schaut. Was ist wichtig und was ist dringlich? Was muss sofort angegangen werden und wo können wir uns Zeit lassen?“ Die Herausforderungen für das Bistum Würzburg seien identifiziert – die Finanzen, die Pastoral der Zukunft, die Aufarbeitung der Missbrauchsproblematik sowie die Diskussion darum, was Kirche sein solle und könne. „Die großen Anstrengungen in diesem Jahr haben Frucht getragen und ich bin auch ein klein wenig stolz auf das, was wir in diesem Jahr alles gemeinsam erreicht haben“, sagte Bischof Jung.

Man könne „recta sapere“ aber auch übersetzen mit „das rechte Gespür haben“, fuhr der Bischof fort. Es gehe nicht nur darum, die Dinge zu ordnen und Pläne zu entwerfen, sondern auch wahrzunehmen, was da sei, und wertzuschätzen, was man vorfinde. „Dazu gehört Dankbarkeit für den Schatz, den man vorfindet. Den Schatz an Glauben, an reichen Traditionen, an gelebtem Brauchtum, wie es hier in Unterfranken geübt wird und den Reichtum der Ortskirche von Würzburg ausmacht. Ein Gespür zu entwickeln für das, was sich gerade bewegt oder in Bewegung kommen möchte“, beschrieb Bischof Jung. Letztlich ginge es beim rechten Gespür um die Liebe: „Die Dinge mit einem liebevollen Blick anschauen, mit einem liebevollen Blick der Wertschätzung und Anerkennung, der aber auch ein fordernder Blick ist.“ Ein Blick, der verborgenes Potenzial sehe, das durch den Heiligen Geist gehoben und auf den Weg gebracht werden könne, erklärte der Bischof.

Als drittes übersetzte Bischof Jung „recta sapere“ mit dem „rechten Geschmack“. Nicht die rationale oder die emotionale Ebene sei dabei gefragt, sondern wie man persönlich die Dinge empfinde: „Kann ich die Rolle als Bischof ausfüllen? Wo ist da noch Luft? Wo kann ich noch etwas entwickeln?“, sagte Bischof Jung. Die Rolle des Bischofs umfasse viele Aspekte: Man müsse sich daran gewöhnen, dass man mit jedem Handgriff und jedem Halbsatz in der Öffentlichkeit stehe. Dazu gehörten auch der Anspruch, durch das eigene Agieren Vorbild zu sein, die Lust, etwas zu gestalten, wie auch die Last der Verantwortung. Nicht zuletzt gehe mit einem Leitungsamt auch die Erfahrung der Einsamkeit einher. „Wer die letzte Verantwortung trägt, dem kann kein anderer diese Verantwortung abnehmen.“ Das alles müsse man wahrnehmen und in die Gegenwart Gottes halten: „Das ist die Dimension der Hoffnung in der Kontemplation, die Größeres sieht und Größeres erwartet.“ Wer in der Geistesgegenwart lebe, der lebe getröstet. „Das wünsche ich uns allen auf unserem Weg in die nächsten Jahre als Bistum und danke allen, die diesen Weg gemeinsam mit mir zusammen gehen.“

Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von der Frauenschola „Vox anima“.

sti (POW)

(2419/0654; E-Mail voraus)

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