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„Das Fest der Neugeburt  des Menschen“

Bischof Dr. Franz Jung feiert in der Justizvollzugsanstalt Würzburg eine ökumenische Christvesper – Friedenslicht aus Betlehem brennt an der Krippe

Würzburg (POW) Einen Tag vor Heiligabend hat Bischof Dr. Franz Jung die Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg besucht und mit den inhaftierten Frauen und Männern sowie den Angestellten eine ökumenische Christvesper gefeiert. Der Bischof kam am Nachmittag des 23. Dezember hinter die sechs Meter hohen Mauern der JVA und wünschte den Gefangenen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Aufgrund der Coronaschutzvorschriften konnten diesmal weniger Gefangene an dem Gottesdienst teilnehmen. Gäste von außerhalb waren aufgrund der Pandemie nicht zugelassen.

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Pastoralreferentin Doris Schäfer, Leiterin der Gefängnisseelsorge, begrüßte den Bischof und dankte ihm für das Kommen in die JVA. In seiner Predigt legte Bischof Jung den Gefangenen ans Herz, sich von der Weihnachtsbotschaft berühren zu lassen und dann die Welt und sich selber zu verändern. „Denn heute feiern wir ein Fest, das große Fest der Neugeburt des Menschen.“ Im Christkind komme Gott als wunderbarer Ratgeber zu den Menschen. Sein Ratschlag sei, nach vorn zu schauen und die Zukunft in den Blick zu nehmen, die jeder Mensch mit Jesus an seiner Seite gestalten könne. „Der Mensch ist immer größer als seine Schuld“, betonte der Bischof. Als Fürst des Friedens lade das göttliche Kind in der Krippe die Menschen ein, mit sich selbst und dem eigenen Leben Frieden zu schließen. Das gehe nicht auf Knopfdruck, könne nicht befohlen werden und sei ein langer Prozess. „Genau das wünsche ich Ihnen heute an diesem Weihnachtsfest: die Versöhnung mit dem eigenen Leben, mit den Mitmenschen und mit Gott, der unserer Schwachheit aufhilft und mit dem wir von der Finsternis ins Licht gehen dürfen. Frohe Weihnachten Ihnen allen!“

Musikalisch gestalteten Markus Rummel vom Blindeninstitut Würzburg auf der Orgel und Pastoralreferentin Monika Schraut auf der Querflöte die Feier. Pastoralreferent Georg Ruhsert trug die Lesung vor. Zwei Gefangene berichteten von den Sorgen und Ängsten, die Mithäftlinge umtreiben: Von einer Mutter in der JVA, die sich Sorgen um ihre Kinder macht, von der Angst eines Sohns, dass seine Eltern sich mit Corona infizieren; ein junger Gefangener macht sich Gedanken, wie es mit dem Globus in Folge der Klimakrise weitergeht; eine junge Frau beklagt den Egoismus und das Gegeneinander der Gefangenen.

Die evangelische Gefängnisseelsorgerin Pfarrerin Astrid Zeilinger verkündete das Weihnachtsevangelium. Ein Gefangener trug im Anschluss das Friedenslicht aus Betlehem in die Kapelle und stellte es an die Krippe. Bei den Fürbitten wurde unter anderem um die Fähigkeit der Empathie, um Frieden, um Hilfe für alle von Corona und anderen Krankheiten Betroffenen sowie für die Opfer von Naturkatastrophen gebetet. „Seht neuer Morgen“, erklang zu Beginn der Feier, dazwischen „Tochter Zion“ und „Zu Betlehem geboren“, am Ende des Gottesdienstes „Stille Nacht“. Danach wünschten Seelsorger und JVA-Leiter Leitender Regierungsdirektor Robert Hutter allen Gefangenen ein frohes Weihnachtsfest, ehe diese in ihre Zellen zurückgingen. Dort wartet eine schwierige Weihnacht hinter Gittern. In diesem Jahr umso mehr, als coronabedingt auch weniger Besuche vor Weihnachten möglich waren.

mh (POW)

(0122/0013; E-Mail voraus)

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