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Das „Gesicht der Schulpastoral“ geht

Pastoralreferent Ulrich Geißler in Sabbatjahr und Ruhestand verabschiedet – Erster Diözesanreferent für Schulpastoral im Bistum Würzburg – „Ein echter Begleiter und Seelsorger“

Würzburg (POW) Mit einem bewegenden und sehr persönlichen Dankgottesdienst ist Pastoralreferent Ulrich Geißler am Freitagnachmittag, 22. Oktober, in der Jugendkirche des Kilianeums-Haus der Jugend in Würzburg verabschiedet worden. Geißler war 37 Jahre für die Diözese tätig, davon 22 Jahre als Diözesanreferent für Schulpastoral. Der 64-Jährige nimmt ab 1. November ein Sabbatjahr und geht anschließend in den Ruhestand. „Ich darf heute dankbar auf die Zeit meiner Berufstätigkeit blicken“, sagte Geißler. „Du hast der Schulpastoral ein Ansehen und ein Gesicht in unserer Diözese gegeben“, sagte Pastoralreferent Johannes Reuter, Diözesanreferent für die Pastoralassistent*innen und Pastoralreferent*innen. Dr. Christine Schrappe, Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur, würdigte Geißler als „ausgleichenden, professionellen und glaubwürdigen“ Menschen.

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Er habe das Glück gehabt, mit kompetenten, engagierten und sympathischen Kolleginnen und Kollegen arbeiten zu können, sagte Geißler in seiner Ansprache. Auch persönlich habe ihn die Arbeit bereichert. „In diesem Beruf gibt es so viele Erfahrungen und Lernbereiche, die für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und Entfaltung des Lebens wertvoll sind und die mich wachsen ließen.“ Fast immer habe er den Eindruck gehabt: „Meine Arbeit ist sinnvoll.“ Treffend beschrieben werde das durch das Motto „Botschafter und Kundschafter sein“ zum 50-jährigen Bestehen der Berufsgruppe der Pastoralreferent*innen. Das alles habe geholfen, die schwierigen Dimensionen eines kirchlichen Berufs motiviert zu bestehen: „Kirche sein bedeutet, unterwegs zu sein.“

Geißler stellte zudem einige Wegbegleiter heraus. Er nannte etwa seine ehemaligen Dienstvorgesetzten Pfarrer i. R. Heinrich Knauer, Dieter Schanzer, ehemaliger Leiter der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld, sowie den langjährigen Schulreferenten Domdekan em. Prälat Günter Putz, die ihn gefördert und unterstützt hätten. Besonders die langjährige und intensive Zusammenarbeit mit Helga Kiesel und Helga Neudert in der Abteilung Schulpastoral habe ihn „gestärkt, entlastet und motiviert“: „Das neue Arbeitsfeld Schulpastoral konnten wir intensiv und kreativ beackern. Dabei wurde ich selbst immer sehr davon bereichert, was hochmotivierte Kolleginnen und Kollegen vor Ort an ihren Schulen in Gang bringen.“ Besonders dankte Geißler seiner Ehefrau Rita für die Bereicherung und Unterstützung auf seinem Weg. In Anlehnung an die Seligpreisungen in der Bergpredigt formulierte Geißler: „Selig, die auf die Menschen in der Schule schauen – auf ihre Not, ihre Hoffnung und ihre Freude.“

Pastoralreferent Reuter dankte Geißler, auch im Namen von Personalreferent Ordinariatsrat Robert Hambitzer, für sein Engagement für eine „moderne, lebendige und zukunftsfähige“ Kirche. Geißler habe viele Wegmarken gesetzt und immer wieder Pioniergeist gezeigt, indem er als Erster eine Aufgabe anging. So sei er 1999 als erster Diözesanreferent für Schulpastoral angewiesen worden. „Dieses neue Feld im Bereich der Schule, viel Eigenverantwortung und kreative Entfaltungsmöglichkeiten motivierten Dich zu dieser Stelle“, sagte Reuter. Geißler habe Kolleginnen und Kollegen ausgebildet, sich in der Kriseninterventionsseelsorge engagiert und Schulpastoraltage durchgeführt. „Du hast die Gestaltungsräume, die Dir Dein Beruf geboten hat, innovativ und zum Wohl der Menschen ausgefüllt. Ich wünsche Dir sehr, dass Dich Dein Entdeckergeist, Dein kritisches Urteilsvermögen, das Brennen für das Evangelium und die Liebe zu den Menschen und zu Gott auch weiterhin begleiten mögen.“

„Mein Personalentwicklerherz blutet, wenn ein Dienstgeber so profilierte Leute wie Dich in den Ruhestand schickt“, sagte Schrappe. Schulpastoral arbeite sozialraumorientiert, und die Diözese könne von der Schulpastoral lernen, wenn es darum gehe, die Seelsorge im Bistum neu zu konzipieren. Sie nannte die Schulpastoral „eines der besten Angebote, die wir derzeit als katholische Kirche in der Öffentlichkeit anzubieten haben“. Eine Aufgabe von Schulpastoral und Religionsunterricht sei es, „einen Dialog mit denen zu führen, die unsere Fragen gar nicht verstehen, die sehr gut ohne Religion leben und Sinn finden“, fuhr Schrappe fort. „Du hast immer eine Sprache gefunden, die verbindet und erschließt. Das kann nicht jeder in der Kirche.“ Sie dankte allen, die sich in der Schulpastoral und im Religionsunterricht engagieren. „Spirituelle Themen, Wert- und Sinnfragen bleiben aktuell. Sie in den Schulen verkörpern das große ,Trotzdem‘, die Hoffnung, das Mehr im Leben.“

„Du warst und bist viel mehr als ein Kollege und Religionslehrer. Du warst ein echter Begleiter und Seelsorger“, erklärte Dieter Schanzer, ehemaliger Leiter der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld, an der Geißler 16 Jahre lang als Religionslehrer und in der Schulpastoral tätig war. Geißler habe es etwa geschafft, bei den Schülerinnen und Schülern selbst den Wunsch nach einem Abschlussgottesdienst zu wecken. Schanzer erinnerte aber auch an die Nachricht vom Unfalltod einer Schülerin. „Dank Deiner Hilfe konnte der Tag für die ganze Schulgemeinschaft so bewältigt werden, dass die Situation nicht aus dem Ruder gelaufen ist.“ Er dankte Geißler für die „wunderbare Begleitung und hervorragende Unterstützung“ in Krisenzeiten. „Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du gern auf die Zeit hinter Dir und genauso gern auf die vor Dir blickst. Du kannst es auf jeden Fall im Bewusstsein tun, dass Du bemerkenswerte Spuren hinterlassen hast.“

Für die Mitarbeitervertretung (MAV) des Bischöflichen Ordinariats überbrachte die Vorsitzende Dorothea Weitz Glück- und Segenswünsche. Geißler habe sich nie verbogen, sondern seinen Kurs kritisch, konstruktiv und oft nachdenklich gehalten, attestierte sie. Dabei habe er sich immer ein dankbares Staunen für das Schöne bewahrt. „Von Herzen wünsche ich Dir Sekundenglück, Zeit für Familie und Freunde, zum Entdecken, Reisen, Lesen und Genießen.“

Sichtlich bewegt dankten Helga Kiesel und Helga Neudert ihrem Kollegen für „22 Jahre sehr guter Zusammenarbeit“. Geißler habe immer ein offenes Ohr gehabt, sei vorausschauend und kreativ gewesen und habe eine „mitreißende Freude am Leben“ gezeigt. Bei den Fortbildungen gebe es die Übung „Meine Stärken“, bei der man seine fünf wichtigsten Eigenschaften benenne. „Für Dich würden wir nehmen: Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft, Humor, Kreativität, Gründlichkeit.“

Einen musikalischen Abschiedsgruß überbrachten die Pastoralreferenten Edith und Burkhard Fecher. Sie hatten den Song „Im besten Alter“ von Duo Camillo kurzerhand umgedichtet: „Du bist ein ganzer Hort voller Geschichte – viel mehr als all die kleinen Zipperlein. Erfahrung und Erinn’rung in geballter Form – glaube mir: Du bist im besten Alter.“ Zum Abschluss sang die Abteilung Schule und Hochschule einen selbst gedichteten „Rentnerblues“. Musikalisch gestaltet wurde der Dankgottesdienst von Hermann Simon, Dieter Schanzer und Michaela Rumpel.

Zur Person:

Ulrich Geißler wurde 1956 in Kleinostheim geboren. Nach dem Abitur am Kronberg-Gymnasium in Aschaffenburg studierte er Theologie und Pädagogik in Würzburg. Von 1985 bis 1992 wirkte er als Pastoralreferent und Religionslehrer in der Pfarrgemeinde Ebern. 1991 legte er die Zweite Dienstprüfung ab. 1992 übernahm er die Aufgabe des Mentors für die zukünftigen Religionslehrer in der Diözese Würzburg und unterrichtete zugleich an der Hauptschule Marktheidenfeld Religion. 1999 wurde Geißler Diözesanreferent für Schulpastoral. Zum Sprecher der bayerischen Referenten für Schulpastoral wurde er 2005 gewählt. Zudem gab er von 2009 bis 2015 Religionsunterricht an der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld. Er absolvierte Zusatzausbildungen in Bibliodrama, Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie Gestaltpädagogik und Schulpastoral. Zum 1. November 2021 nimmt er ein Sabbatjahr und geht anschließend in den Ruhestand.

sti (POW)

(4321/1040; E-Mail voraus)

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