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Das Jahr 2010 im Bistum Würzburg: Mai

1. Mai: Der Franziskaner-Minorit Bruder Andreas Murk wird von Bischof Hofmann in der Würzburger Franziskanerkirche zum Priester geweiht.

2. Mai: Wohl kaum ein Künstler der Kulturreihe „Endspiel – Würzburger Apokalypse 2010“ hat einen so persönlichen Bezug zur Apokalypse wie der israelische Maler Jehuda Bacon, dessen Werke im Mainfranken Theater Würzburg zu sehen sind: Während er als Jugendlicher die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau sowie den „Todesmarsch“ in das Konzentrationslager Mauthausen überlebte, wurden seine Eltern und die ältere Schwester von den Nationalsozialisten ermordet. Domkapitular Lenssen weist darauf hin, dass sich Bacons Werke trotz seines erlebten Leids nicht durch Hoffnungslosigkeit auszeichneten.

4. Mai: Die beiden neuen Domkapitulare Christoph Warmuth, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und dort Bereichsleiter für Gemeindeentwicklung und pastorale Konzeption, und Clemens Bieber, Leiter der Hauptabteilung soziale und caritative Dienste im Bischöflichen Ordinariat und gleichzeitig Vorsitzender des Caritasverbands für die Diözese Würzburg, werden im Bischofshaus und im Kiliansdom in Würzburg in ihre neue Aufgabe eingeführt.

5. Mai: Das wissenschaftliche Selbstverständnis zeitgemäßer Theologie steht im Mittelpunkt einer öffentlichen Ringvorlesung, zu der die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg in Kooperation mit der Katholischen Akademie Domschule im Sommersemester 2010 einlädt. Jeweils mittwochs präsentierten sich jeweils zwei Fächer mit ihren Aufgaben und Methoden.

5. Mai: Sehr gut angenommen wird die Telefonaktion in der Diözese Würzburg angesichts der aktuellen Krise der katholischen Kirche: 117 Frauen und Männer rufen zwischen 16 und 20 Uhr bei rund 40 Seelsorgern und Seelsorgerinnen in zehn unterfränkischen Städten an. Bei der Aktion „Kirche in der Krise – Was ich mal sagen will“ bringen die 70 Frauen und 47 Männer vor allem ihre Sorge um die Kirche zur Sprache. Erreichbar sind die Gesprächspartner in den Diözesanbüros in Aschaffenburg, Bad Kissingen, Bad Neustadt, Haßfurt, Kitzingen, Lohr am Main, Miltenberg, Ochsenfurt, Schweinfurt und Würzburg.

7. Mai: Eine ungewöhnliche Ausstellung ist im Caritashaus in Würzburg zu sehen: Kunstwerke von Inhaftierten der Würzburger Justizvollzugsanstalt (JVA) geben mal humorvoll, mal traurig, meist aber nachdenklich Einblicke in das Seelenleben und die Gedankenwelt von Menschen, die für einige Jahre ihr normales Leben unterbrechen und hinter Gittern verbringen müssen. „Lebensbrüche“ heißt daher auch der Titel der Ausstellung.

8. Mai: Nach der Pfarrgemeinderatswahl bietet das Institut für Theologisch-Pastorale Fortbildung den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Begleitung und Hilfestellung an, insbesondere den erstmals gewählten Mitgliedern von Pfarrgemeinderäten. Beim sogenannten „Startseminar“, das zwischen 8. Mai und 1. Juli insgesamt 15 Mal in allen Regionen des Bistums durchgeführt wird, geht es um den Auftrag und die Aufgaben eines Pfarrgemeinderats in einer Zeit des Umbruchs.

8. Mai: „Gänsehaut-Feeling“ beim diözesanen Kinderchortag: Rund 450 Kinder aus allen Regionen des Bistums erleben beim Chortreffen in der Schweinfurter Pfarrkirche Sankt Maximilian Kolbe die Uraufführung der „Mass in A“ mit. Der Diözesanverband Würzburg der Pueri Cantores hatte die Messkomposition für Kinderchor, Streicher und Orgel bei dem englischen Komponisten Christopher Tambling in Auftrag gegeben. Der Komponist lässt es sich nicht nehmen und ist eigens für die Uraufführung aus England angereist. Weihbischof em. Helmut Bauer zelebriert ein Pontifikalamt.

8. Mai: Augustinerbruder Felix Matthias Meckl wird von Bischof Hofmann in der Würzburger Augustinerkirche zum Priester geweiht.

8. Mai: Zum ersten Familientag lädt der Familienbund der Katholiken (FDK) ins Egbert-Gymnasium nach Münsterschwarzach ein. 300 Eltern und Kinder erleben einen Familientag, vollgepackt mit Workshops, einer Zaubershow und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Familie und Bildung“.

9. Mai: Bischof Hofmann beurlaubt zwei Priester mit sofortiger Wirkung von ihren priesterlichen Diensten im Bereich der Diözese Würzburg. Gegen beide Priester ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts sexueller Belästigung beziehungsweise Übergriffe. „Die Beurlaubung ist keine Vorverurteilung, sondern ein Signal, dass die Diözese die gegen die beiden Priester erhobenen Vorwürfe ernst nimmt und alles fördern will, was einer zügigen Aufklärung dient“, betont Generalvikar Hillenbrand in Würzburg. Der beurlaubte Priester der Diözese Würzburg half zuletzt in der Seelsorge mit, hatte aber keine konkrete Beauftragung. Der beurlaubte Priester der Diözese Fulda nahm die Aufgabe des Pfarradministrators der Pfarreiengemeinschaft Oberer Sinngrund wahr. Die Ermittlungsverfahren werden Ende Mai beziehungsweise im November 2010 eingestellt.

12. Mai: Bischof Hofmann entbindet einen Priester der Diözese Würzburg mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Kirchzell und versetzt ihn in den Ruhestand. Der Priester hatte gegenüber Generalvikar Hillenbrand eingestanden, dass er Anfang der 1990er Jahre sexuelle Kontakte zu einer damals 15-jährigen Jugendlichen außerhalb seiner Pfarrei hatte. Der Priester zeigt sich daraufhin selbst bei der Staatsanwaltschaft an. Das Verfahren wird Ende Mai eingestellt.

12. Mai: Zwei Priester der Diözese Würzburg und ein Benediktinerpater der Abtei Münsterschwarzach begehen ihr Silbernes Priesterjubiläum. Bischof Scheele weihte 1985 in der Abteikirche Münsterschwarzach Dr. med. Jesu Paul Manikonda, Karl-Heinz Mergenthaler und Dominikus Trautner zu Priestern.

12.-16. Mai: Das Bistum Würzburg präsentiert an seinem Stand beim Ökumenischen Kirchentag in München unter dem Motto „Gut aufgefangen“ das ökumenische Projekt der Christophorus-Gesellschaft in Würzburg. Bischof Hofmann, Bischof em. Scheele und Weihbischof Boom sind die prominentesten Vertreter der Diözese Würzburg auf dem Kirchentag. In ökumenischer Gemeinsamkeit stellen sich Gemeinschaften aus Unterfranken in der „Oase des Lebens“ vor. Viel Licht und ein wenig Schatten, lautet das Fazit von Bischof Hofmann.

15. Mai: Mit dem traditionellen Lichterschwimmen auf dem Main geht die Nepomuk-Feier zu Ende. Der Generalvikar der Diözese Leitmeritz (Tschechische Republik), Pater Stanislav Přibyl, ist Hauptzelebrant bei der Messe im Neumünster. Die Veranstaltung ist zugleich Auftakt zur Renovabis-Aktion 2010 in der Diözese Würzburg.

16. Mai: Sein 40. Priesterjubiläum feiert Augustinerpater Winfried Pfeuffer in Münnerstadt.

18. Mai: Seinen erfolgreichsten Händler beehrt der Verein Würzburger Partnerkaffee mit einem Besuch: Rund 120 Tonnen fair gehandelten Kaffees hat die Fair-Handel-GmbH in Münsterschwarzach seit 1998 verkauft. „Damit ist die Benediktinerabtei der größte Einzelhändler für dieses Premium-Produkt“, sagt Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Hein-Rothenbücher.

18. Mai: Mit zwei Stiftungen möchte die Diözese Würzburg die Arbeit von Diözesanbibliothek und Diözesanarchiv langfristig sichern. Bischöflicher Finanzdirektor Bauer und Roland Huth, Justitiar der Diözese Würzburg, überreichen die Stiftungsurkunden an Generalvikar Hillenbrand und Professor Dr. Johannes Merz, Leiter der Schriftgutverwaltung der Diözese Würzburg: die Urkunden für die „Theodor-Kramer-Stiftung, Archivstiftung der Diözese Würzburg“, und die „Hermann-Wütschner-Stiftung, Bibliotheksstiftung der Diözese Würzburg“.

18. Mai: Die Ursulinen in Würzburg haben die „Schwester Lioba Mehler Stiftung“ ins Leben gerufen. Mit der Gründung der Schulstiftung will die Ordensgemeinschaft den Weiterbestand der Sankt-Ursula-Schule auf Zukunft hin sichern. Zuvor hatten die Ordensfrauen entschieden, ihre Schule über eine Generalsanierung in räumlicher, technischer und energetischer Sicht zukunftsfähig zu gestalten. Die Ursulinen engagieren sich in Würzburg seit nahezu 300 Jahren in der schulischen Bildung und Förderung junger Frauen. Derzeit besuchen 1414 Mädchen die Realschule und das Gymnasium der Ursulinen.

19. Mai: Mehrere Gäste aus Würzburgs Partnerdiözese Mbinga in Tansania besuchen die Diözese Würzburg: Der Verwalter des Litembo-Krankenhauses und frühere Bischofssekretär Pfarrer Lukas Komba, Pfarrer Odwin Kapinga, Präses der Arbeitnehmer-Bewegung Vuwawa, Jugendpfarrer Guido Turuka und vier Mitglieder des Jugendverbands Uvikambi sind bis Anfang Juni im Bistum unterwegs.

20. Mai: Michael Kroschewski übernimmt die Geschäfte des Familienbund e.V., des Rechts- und Vermögensträgers des Familienbundes der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg. Damit sind nun Leitung des Verbands und des zugehörigen Rechtsträgers in einer Hand.

22. Mai: Die Herausforderung der Gegenwart ist es, auf Gott zu vertrauen und seinem Ruf zu folgen. Das betont Bischof Hofmann bei der Weihe von vier Diakonen zu Priestern in Würzburg. Die Weihe empfangen Norbert Becker (Elsenfeld), Florian Lehnert (Aurach), Norbert Wahler (Ramsthal) sowie Klaus Weber (Bischofsheim/Rhön).

22. Mai: Zum vierten Mal findet die ökumenische „Nacht der offenen Kirchen“ in Aschaffenburg statt. Evangelische, katholische und orthodoxe Christen öffnen die Kirchen in der Aschaffenburger Innenstadt bis Mitternacht und laden ein, Spiritualität in verschiedenen Facetten zu erleben.

23. Mai: Bischof Hofmann mahnt am Pfingstfest, ein Europa der Zukunft nicht nur als Wirtschafts- und Währungsunion zu begreifen. Es müsse auch eine Wertegemeinschaft sein, sagt er beim Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom. Die Überwindung der Spaltung Europas habe für Millionen von Menschen in Mittel- und Osteuropa neue Horizonte und Möglichkeiten eröffnet. Doch liege vieles noch im Argen und bedürfe der zupackenden Mithilfe, sagt er mit Blick auf die Pfingstaktion Renovabis. 179.720,30 Euro spenden die Katholiken im Bistum Würzburg am Pfingstfest für das Hilfswerk „Renovabis“. Im Jahr 2009 wurden insgesamt 214.315,73 Euro bei der Pfingstkollekte gespendet.

25. Mai: Einen Gottesdienst mit einer Gruppe von Pilgern aus dem österreichischen Stift Lambach, aus Münsterschwarzach und der Würzburger Pfarrei Sankt Adalbero feiert Bischof Hofmann im Würzburger Neumünster. Dort ruhen in einem eigenen Reliquienschrein die Gebeine Adalberos. Die Feier gedenkt des 1883 von Papst Leo heiliggesprochenen Bischofs, der vor genau 1000 Jahren in Lambach an der Traun geboren wurde.

25. Mai: Der Generalminister des Kapuzinerordens, Bruder Mauro Jöhri (Rom) errichtet im oberschwäbischen Kloster Reute bei Ravensburg die „Deutsche Kapuzinerprovinz“ mit Sitz in München und ernennt deren erste Leitung. Damit endet die abwechslungsreiche Geschichte der Bayerischen und der Rheinisch-Westfälischen Ordensprovinzen. Zur neuen Provinz gehört auch das Würzburger Kloster am Käppele. Bis April 2010 gab es zudem ein Kapuzinerkloster in Aschaffenburg, bis 2002 eines am Wallfahrtsort Mariabuchen.

26. Mai: Bischöflicher Finanzdirektor Dr. Adolf Bauer wird 65 Jahre alt. Seit über 36 Jahren wirkt er in der Verwaltung der Diözese Würzburg, knapp 31 Jahre als Bischöflicher Finanzdirektor. Zum 31. Mai gibt er altersbedingt das Amt des Finanzdirektors ab und tritt in den Ruhestand.

28. Mai: Bischof Hofmann benennt die Frauenärztin Dr. Claudia Gehring als neue stellvertretende Ansprechpartnerin in der Diözese Würzburg für Opfer sexuellen Missbrauchs und von körperlicher Gewalt. Sie steht Professor Dr. Klaus Laubenthal, dem Ansprechpartner in der Diözese Würzburg für Opfer sexuellen Missbrauchs und von körperlicher Gewalt, zur Seite.

Zusammenstellung: Bernhard Schweßinger (POW)