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„Das junge Gesicht der Kirche“

Interview mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Abschluss der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom – „Ministranten sind eine große quirlige Schar“

Rom/Würzburg (POW) Mit rund 1800 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Würzburg sowie deren Begleitern war Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in den ersten Augusttagen 2006 bei der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom. Am Ende der Wallfahrt hofft der Bischof, dass die Jugendlichen jetzt zuhause mit großer Offenheit und Selbstbewusstsein den Glauben leben. In folgendem Interview zieht er eine erste Bilanz der erfüllenden Tage in Rom.

POW: Herr Bischof, die Internationale Ministrantenwallfahrt in Rom liegt hinter Ihnen. Was hat Sie besonders beeindruckt?

Bischof Hofmann: Das junge Gesicht der Kirche! Rom wurde in diesen Tagen von den über 42.000 Ministrantinnen und Ministranten aus 18 Ländern geprägt. Rund 35.000 von ihnen kamen allein aus Deutschland. Überall, wo ich in Rom unterwegs war, bin ich riesigen Gruppen von jungen Menschen begegnet, die sich mit der Stadt Rom und ihren Besonderheiten auseinandergesetzt haben.

POW: Wie haben Sie Papst Benedikt XVI. erlebt?

Bischof Hofmann: Der Papst wirkte bei der Generalaudienz sehr entspannt. Man spürte, dass er sich freute, so viele junge Menschen zu treffen. Er ist eigens aus Castel Gandolfo zur Begegnung mit den Ministranten angereist. In seiner sehr persönlich gehaltenen Ansprache sagte er, dass er selber als ehemaliger Messdiener auf eine Ministrantentradition zurückschauen könne und sich so mit den vielen Ministranten verbunden wisse. Mit seinen Worten hat der Papst die Jugendlichen erreicht. An den Reaktionen vieler Ministranten merkte ich: Sie haben sehr wohl verstanden, dass der Papst sie gleichsam als Apostel Christi bezeichnet hat.

POW: Was fasziniert die Jugendlichen an Papst und Kirche hier in Rom?

Bischof Hofmann: Ich darf die Aussage eines Ministranten zitieren: „Der Papst hat mich so fasziniert, dass es mir beim Segen eiskalt über den Rücken gelaufen ist. Das habe ich noch nie erlebt.“ Authentizität und Ausstrahlung dieses Papstes faszinieren die Jugendlichen. Der Papst ist glaubwürdig. Junge Leute suchen heute nach verlässlichen Personen, die den Glauben umsetzen. Dieser Nachfolger Petri fasst in Worte, was Jugendliche in ihrem Glauben bewegt. In Rom ist für die Ministranten darüber hinaus Weltkirche erlebbar. Bei den Begegnungen mit jungen Leuten aus verschiedenen Ländern spürten sie: Menschen aus der ganzen Welt kommen in Rom wie in einem großen Zentrum zusammen. Die Ministranten durften erleben, wie ihnen der Glaube in einer erfrischenden und jugendgemäßen Art nahegebracht werden kann.

POW: Über 17.000 Ministrantinnen und Ministranten gibt es im Bistum. 1800 waren jetzt in Rom dabei. Welche Bedeutung kommt diesen Kindern und Jugendlichen für die Zukunft der Kirche von Würzburg zu?

Bischof Hofmann: Die Messdienerinnen und -diener vertreten die Gemeinde am Altar und ziehen diese gleichsam an den Altar heran. Sie sind dem heiligen Geschehen ganz nahe. Diese Erfahrung mag auch für ihre Zukunft prägend sein. Außerdem setzen sich diese Jugendlichen oft im Widerspruch zu anderen mit dem Glauben auseinander. Sie werden die Kirche in die Zukunft hinein verantwortlich begleiten. Sicher sind viele unter ihnen, die sich später in den kirchlichen Gremien engagieren werden. Ich hoffe sehr, dass der eine oder andere den geistlichen Weg einschlagen wird. In Rom habe ich mit einem Jugendlichen gesprochen. Er sagte: „Ich weiß noch nicht, ob ich Priester werden kann. Aber ich denke derzeit sehr intensiv darüber nach.“

POW: Was sollten die Ministranten aus dem Bistum Würzburg von dieser Internationalen Begegnung in ihre Pfarreien mitnehmen?

Bischof Hofmann: Sie sollten sich bewusst sein, dass sie nicht nur einige wenige sind, die zuhause den Dienst am Altar versehen. Die Ministrantinnen und Ministranten sind eine große quirlige Schar, die den Glauben heute zu leben versucht. Dies in Rom in einer großen Gemeinschaft erlebt zu haben, wird sie weiter prägen und in den Gemeinden ermutigen, Verantwortung zu übernehmen. Ich hoffe sehr, dass der Glaube der Jugendlichen durch diese Internationale Wallfahrt gestärkt wird und sie ihn zuhause mit großer Offenheit und Selbstbewusstsein leben.

POW: Familienwallfahrt nach Lourdes, Kiliani-Wallfahrtswoche, jetzt die große Romwallfahrt der Ministranten, dazwischen zahlreiche Termine in Würzburg: Wie und wo entspannen Sie sich in den kommenden Ferienwochen?

Bischof Hofmann: Ich werde mich am Tegernsee erholen. Dort verbringe ich seit vielen Jahren meinen Urlaub. Ich möchte in diesem Jahr nichts besichtigen und auch nicht herumreisen. Ich will entspannen und neue Kräfte tanken. Einige schriftliche Aufgaben werde ich aber erledigen, wozu ich sonst im Alltag nicht komme.

Interview: bs (POW)

(3206/1109; E-Mail voraus)

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