Würzburg (POW) Als einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion über das Zweite Vatikanische Konzil versteht Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele sein neues Buch „Als Journalist beim Konzil“, das er am Freitag, 12. März, im Würzburger Sankt Burkardus-Haus vorstellte. Darin hat er die Unterlagen und Artikel aufgearbeitet, die er als junger Journalist für die deutschlandweit erscheinende Wochenzeitung „Echo der Zeit“ von der dritten Session des Konzils aus Rom mitbrachte.
„Ich bin eher zufällig wieder darauf gestoßen, als ich vom Bischofshaus in meine jetzige Wohnung umzog“, sagte Bischof Scheele. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, der im neuen Buch in einem Gastbeitrag eine Rückschau und einen Ausblick zum Konzil gibt, sprach davon, wie wichtig der Bericht eines Zeitzeugen sei. „Darin steckt ein wichtiges Glaubenszeugnis.“
„Von allen heute anwesenden Medienvertretern hatte ich wohl als erster einen Journalisten-Ausweis“, sagte Bischof Scheele lächelnd. Er selbst wisse bis heute nicht, wie er damals zu der Ehre gelangte, aus Rom berichten zu dürfen, „wo man doch sonst nur die besten Leute dafür nimmt“. Alle Freuden und Leiden des journalistischen Daseins habe er damals erlebt, Schreiben auf Kommando und „im-Galopp-zur-römischen-Zentralpost-rennen“ inklusive, damit die Meldung rechtzeitig die Redaktion in Recklinghausen erreichte.
Ihm sei es bei seiner Arbeit als Journalist darum gegangen, das Konzil als geistliches Geschehen deutlich zu machen. Die meisten deutschen Medien hätten seinerzeit nur eine sehr selektive Wahrnehmung gezeigt und so eine verzerrte Darstellung in der Öffentlichkeit bewirkt, sagte Bischof Scheele zurückblickend. Auch die kirchliche Rezeption des Zweiten Vatikanums sei mitunter einseitig. „Es gibt kein ‚Ein-und-alles‘ des Konzils“, betonte Scheele.
Paul-Werner Scheele: „Als Journalist beim Konzil“, 175 Seiten, 9,90 Euro, Echter, Würzburg 2010, ISBN 978-3-429-03263-0.
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