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Das Leben als Lernprozess

Sechs Benediktiner feiern Profess- und Priesterjubiläen

Münsterschwarzach (POW) Sechs Benediktinerpatres und -brüder haben in einem feierlichen Pontifikalgottesdienst am Herz-Jesu-Fest am Freitag, 16. Juni, ihre besonderen Weihe- beziehungsweise Professjubiläen gefeiert. Vor Abt und Gemeinschaft erneuerten sie ihre Professversprechen, die sie vor 75, 70, 65 und 60 Jahren zum ersten Mal abgelegt hatten. Festprediger war einer der Jubilare, Pater Placidus Berger. 

„Heute wird nicht in erster Linie Silber und Gold gefeiert, heute geht es um Diamanten in verschiedenen Farben“, sagte er. Im Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte sprach er neben der seelsorgerischen Begleitung, die die Priester mit Hingabe geleistet hätten, auch die Herausforderungen an, die das Zwischenmenschliche mit sich brächte. Auch die Krise, in der sich die Kirche befände, sei massiv spürbar. Überhaupt hätten die Jubilare viele Phasen erlebt, die nicht einfach waren.

Weiter betonte er, dass das Leben ein Lernprozess sei, auch im Alter. „Wie man leben soll, muss man ein Leben lang lernen“, zitierte Berger den Philosophen Seneca. Doch am Wichtigsten sei eine Nähe zur Transzendenz. „Das innere, freudige Brennen des Herzens, wenn wir im Credo singen: vitam venturi saeculi – wir erwarten das Leben einer kommenden Welt.“ Wenn es keine kommende Welt gäbe, bräuchte es keine Irdische. „Wir sind Bürger einer kommenden Welt und mit diesem Bewusstsein kann man vieles ertragen, was in dieser Welt auszuhalten ist.“ Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Familien und Gäste der Jubilare  zu einer kleinen Feier in den Gästegarten eingeladen.

Pater Konrad Göpfert (75 Jahre Profess und 70 Jahre Priester)

Geboren wurde Göpfert am 17. Januar 1929 in Rimpar. Er besuchte das Seminar und Gymnasium in Würzburg.1947 trat er ins Kloster ein, die zeitliche Profess war am 6. September 1948. Am 18. Juli 1953 wurde er zum Priester geweiht. 1955 wurde er in die Mission nach Ndanda/Tansania ausgesandt, wo er viele Jahre in der Pfarrseelsorge wirkte. So war er Pfarrer in Lukuledi, Lindi, Kilangala, Nyangao und Nangoo. In den vergangenen Jahren war er in der Abtei im seelsorgerlichen und klösterlichen Bereich tätig. Unter anderem war er geistlicher Begleiter der jungen Mitbrüder in der Abtei Ndanda. 2012 kehrte Göpfert nach 57-jähriger Missionstätigkeit aus Altersgründen in sein Heimatkloster Münsterschwarzach zurück.

Abt Siegfried Hertlein (70 Jahre Profess und 65 Jahre Priester) 

Hertlein wurde am 12. März 1931 in Schwanfeld (Landkreis Schweinfurt) geboren. Von 1946 bis 1952 besuchte er die Gymnasien und Internate in Münsterschwarzach und Würzburg. 1952 trat er ins Kloster ein und legte 1953 die Zeitliche Profess ab. 1956 band er sich durch die Feierliche Profess auf Lebenszeit an das Kloster. 1958 wurde er zum Priester geweiht. Nach dem Philosophiestudium in Sankt Ottilien und dem Theologiestudium in Würzburg sowie dem Studium der Missionswissenschaft in Münster folgte 1961 die Promotion in Würzburg zum Doktor der Theologie. 1962 wurde er nach Ndanda/Tansania in die Mission ausgesandt, wo er bis heute lebt. Neben seiner Seelsorgstätigkeit forscht er über die Missionsgeschichte in Tansania und Ndanda. Von 1969 bis 1976 war er Prior der Abtei Ndanda und von 1976 bis 2001 Abt von Ndanda. Hertlein lebt weiterhin in der Gemeinschaft von Ndanda und konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Feier in Münsterschwarzach teilnehmen.

Pater Gottfried Rhein (70 Jahre Profess und 65 Jahre Priester) 

Rhein wurde am 17. November 1931 in Aschaffenburg geboren. Er besuchte die Gymnasien in Münsterschwarzach und Würzburg und trat 1952 in die Abtei Münsterschwarzach ein. 1953 legte er die Zeitliche Profess und 1956 die Feierliche Profess ab, 1958 folgte die Priesterweihe durch Bischof Josef Stangl von Würzburg. Rhein studierte Philosophie in Sankt Ottilien und Theologie in Würzburg. Seine Missionsaussendung in die Abtei Peramiho/Tansania war im Jahr 1959. Rhein war vor allem in der Seelsorge tätig und lange Zeit engagierter Pfarrer in den Pfarreien Litembo und Peramiho. 2012 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen nach Münsterschwarzach zurück, wo er seinen Ruhestand verbringt.

Pater Placidus Berger (70 Jahre Profess und 65 Jahre Priester) 

Am 8. August 1933 wurde Berger in Würzburg geboren, aufgewachsen ist er in Ebrach. Er besuchte die Gymnasien in Bamberg, Münsterschwarzach und Würzburg. 1952 trat er ins Kloster ein, 1956 legte er seine Feierliche Profess ab. Es folgte im Jahr 1958 die Priesterweihe. In Sant'Anselmo in Rom studierte er Theologie, 1959 weiter am Liturgischen Institut in Trier. Im Fach Liturgiewissenschaft promovierte er zum Doktor der Theologie. 1965 wurde Berger in die Mission nach Waegwan/Korea ausgesandt. Dort war er Pfarrer, Dozent für Liturgie und Patrologie am Theologischen Institut in Daegu sowie Direktor des Exerzitienhauses in Waegwan. 1986 kehrte er nach Deutschland zurück. Im Anschluss war Berger Kongregationssekretär und Generalprokurator der Kongregation von Sankt Ottilien in Rom. Heute hilft er, trotz seines Alters, in der außerordentlichen Seelsorge mit.

Pater Rhabanus Erbacher (65 Jahre Profess und 60 Jahre Priester)

Erbacher wurde am 14. Juli 1937 in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) geboren. Er besuchte die Gymnasien und Seminare in Münsterschwarzach und Würzburg. 1957, nach dem Abitur, folgte direkt der Klostereintritt in Münsterschwarzach. Das Studium der Philosophie absolvierte er an der Ordenshochschule in Sankt Ottilien, das Studium der Theologie und Musikwissenschaft an der Universität Würzburg und München. Von 1964 bis 1968 folgte das Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in München in Schulmusik und Orgel. 1963 wurde Erbacher zum Priester geweiht. Ab 1971 war er Musiklehrer (Oberstudienrat) am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach. Er war maßgeblich an der Vertonung und Herausgabe des „Benediktinischen Antiphonale“ beteiligt, der deutschen und singbaren Übersetzung der Psalmen. Erbacher war viele Jahrzehnte Abteiorganist an der Klais-Orgel in der Abteikirche.

Bruder Johannes Weiß (60 Jahre Profess)

Weiß wurde am 30. September 1938 in Löffelstelzen bei Bad Mergentheim geboren. 1961 trat er in die Abtei Münsterschwarzach ein, seine Zeitliche Profess legte er im Jahr 1963 ab, es folgten die Ewigen Gelübde im Jahr 1966. Zunächst absolvierte er eine Lehre als Geflügelzüchter, die er im Jahr 1970 als Zuchtmeister abschloss. Von 1961 bis 1977 war Weiß im Hühnerhof tätig. Anschließend machte er eine Ausbildung zum Altenpfleger. Von 1978 bis 2008 war er in der Krankenabteilung, der Infirmerie, für die alten und kranken Mitbrüder verantwortlich. Dieser Dienst verlangte seinen ganzen Einsatz. Er musste Tag und Nacht für die Brüder erreichbar sein. 2008 siedelte er in das ehemalige Priorat Damme über und machte sich im Haus und Garten nützlich. Nach der Schließung von Damme kam er in die Abtei zurück und pflegt seither den Kreuzgarten der Abtei.

jm (Abtei Münsterschwarzach)

(2523/0682; E-Mail voraus)

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