Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Das Thema Flucht aus biblischer Sicht

Wanderausstellung „Gott liebt die Fremden“ im Burkardushaus vorgestellt – Bischof Hofmann: „Ängste und Vorbehalte haben nur Menschen, die noch wenig bis gar keinen Kontakt mit Flüchtlingen hatten“

Würzburg (POW) Aufklärungsarbeit leisten, Ängste abbauen und die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer würdigen: Das sollen die zwölf Tafeln der Wanderausstellung „Gott liebt die Fremden“, die am Freitag, 11. März, im Burkardushaus in Würzburg der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Asylseelsorge, der Caritasverband und die Katholische Erwachsenenbildung der Diözese Würzburg haben sich ein Exemplar der Ausstellung angeschafft, die von der Österreichischen Bibelgesellschaft entwickelt wurde, und stellen sie den Pfarreiengemeinschaften, Bildungshäusern und diözesanen Einrichtungen zur Verfügung.

Fremd sein, Flucht und Migration seien schon zu Zeiten der Bibel zentrale Teile der Gesellschaft gewesen, betonte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in seiner Ansprache. „Bereits im Alten Testament gibt es Hinweise, dass wir Fremde so behandeln sollen als wären es Einheimische.“ Im Neuen Testament werde diese Aufforderung, unter anderem durch den Barmherzigen Samariter, fortgesetzt und in die Mitte gerückt. Auch Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, machte deutlich, wie oft die Bibel von Flüchtlingen und Fremden wie beispielsweise Abraham, Josef oder den Israeliten in Ägypten erzähle: „Mir selbst ist das auch erst in der aktuellen Flüchtlingssituation aufgefallen.“

Auf den ersten sechs Informationstafeln, die auf Deutsch und Englisch verfasst sind, werden diese biblischen Gestalten vorgestellt, die Fremde oder Flüchtlinge in der Bibel waren. So ist eine Tafel Josef und seinen Brüdern in Ägypten gewidmet. Unter der Überschrift „Das Land…steht dir offen…“ (Genesis 47,6) erzählt die Tafel, wie Josef von seinen Brüdern aufgrund von Eifersucht und Streit innerhalb der Familie verkauft wurde und als Sklave zum ägyptischen Pharao kam. Die restlichen Tafeln beschäftigen sich mit den Grundeinstellungen der Bibel zu Fremden. Die biblischen Überlieferungen über das Schicksal konkreter Personen verbindet zum Beispiel eine Tafel mit den Anordnungen und Geboten zum Schutz der Fremden unter der Überschrift „Gott beschützt die Gäste und Fremden im Land und sorgt für die Witwen und Waisen“ (Psalm 146, 9a). „Fremde sind in besonderer Weise sozial Schwache, die daher mitmenschliche Solidarität und als Flüchtlinge Zuflucht verdienen“, heißt es im Text.

Die Wanderausstellung solle jedoch nicht als moralischer Zeigefinger verstanden werden, sondern mehr locken und werben, dass man durch Gastfreundschaft selbst von der fremden Kultur profitieren könne, betonte Gabel. Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesancaritasverbands, freute sich über die zahlreichen Menschen, die diese Einstellung im freiwilligen Einsatz in der Flüchtlingsarbeit bereits lebten: „Es ist für mich erfreulich zu erleben, wie spontan an vielen Orten Menschen ihr Herz geöffnet haben und die vielen Menschen, die hier ankommen, annehmen.“ Er freue sich, wenn die Ausstellung dabei helfe, diese Einstellung zu vertiefen. Auch Bischof Hofmann erzählte von den positiven Erlebnissen mit engagierten Flüchtlingshelfern, wie jüngst bei seiner Visitation im Dekanat Aschaffenburg-Ost. „Ängste und Vorbehalte haben nur Menschen, die noch wenig bis gar keinen Kontakt mit Flüchtlingen hatten“, betonte er. „Ich freue mich deshalb über die Wanderausstellung und hoffe, dass die Pfarrgemeinden sie aufnehmen und sich davon berühren lassen.“

Die Wanderausstellung ist noch bis Ende März im Burkardushaus in Würzburg zu sehen, bevor sie für zwei Wochen in der Abteikirche Münsterschwarzach ausgestellt wird. Einrichtungen und Pfarreien können eine Buchungsanfrage unter www.wanderausstellung-asyl.bistum-wuerzburg.de stellen. Ein Informationsflyer liegt in der Domschule Würzburg aus und kann als PDF auf der Webseite heruntergeladen werden. Auf der Seite finden sich auch weitere Informationen zu den Inhalten und Begleitveranstaltungen.

Antonia Schlosser (POW)

(1116/0332; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet