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„Das wird eine spannende Geschichte“

Kunstprojekt „Signalwege“ der Deutschen Bischofskonferenz ab 21. Mai im Würzburger Virchow-Zentrum – Werke von vier Gegenwartskünstlern – Bischof Hofmann: Wissenschaft und Kirche durch die Kunst sichtbar machen

Würzburg (POW) Interaktive Installationen in der Würzburger Innenstadt, ein „Archipel der Forschung“ im Rudolf-Virchow-Zentrum, Wissenschaft als Tanzperformance: Einen Einblick in die Arbeit am Kunstprojekt „Signalwege. Eine Begegnung von Kunst und Wissenschaft“, das am 21. Mai in Würzburg eröffnet wird, haben die Kuratorinnen Dr. Ulrike Lorenz (Mannheim) und Dr. Anne Vieth (Dresden) bei einer Pressekonferenz am Freitagvormittag, 20. März, im Kilianshaus in Würzburg gegeben. „Das wird eine spannende Geschichte“, sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann. „Wir lassen die Künstler frei arbeiten und sehen, wie sich das im Dialog mit den Menschen entwickelt.“ „Signalwege“ ist Teil des Kunst- und Kulturprojekts „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ der Deutschen Bischofskonferenz zum 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965).

„Wissenschaft und Glaube sind keine Gegensätze“, sagte Bischof Hofmann. Sie würden sich im Gegenteil berühren und gegenseitig bestimmen. Mit dem Ausstellungsort Rudolf-Virchow-Zentrum in der Universitätsklinik im Würzburger Stadtteil Grombühl wolle das Bistum die Bedeutung Würzburgs als Medizinstandort deutlich machen, erklärte er. Zugleich wolle sich die Kirche an der Seite des Menschen wie auch als Mäzenin der Kunst sichtbar machen. Denn Wissenschaft und Kirche haben das gleiche Problem, wie Kuratorin Lorenz erklärte: Ihr Problem sei es, unsichtbare Dinge sichtbar zu machen – seien es kleinste Abläufe im menschlichen Körper oder große, abstrakte Begriffe wie Freude und Hoffnung, Trauer und Angst. „Kunst ist das Mittel, um Dinge sichtbar zu machen. Es ist fantastisch, dass die katholische Kirche den Mut hat, mit zeitgenössischer Kunst zusammenzuarbeiten.“ Kunst sei ein wunderbarer Katalysator, um darüber nachzudenken, was das Zweite Vatikanische Konzil in der heutigen Welt bewirke.

Der Titel „Signalwege“ kann dabei mehrdeutig gesehen werden. Man wolle „Signalwege“ zum Rudolf-Virchow-Zentrum legen, erklärte Lorenz zum Konzept der über die Innenstadt und im Rudolf-Virchow-Zentrum verteilten Installationen. Die Wissenschaft wiederum verstehe unter „Signalwege“ die Kommunikation innerhalb des Körpers, erklärte Professor Dr. Martin Lohse, Direktor des Rudolf-Virchow-Zentrums. Diese Kommunikation sei ein wesentlicher Gegenstand der Forschung. So könne unter „Signalwege“ auch der Austausch zwischen unterschiedlichen Disziplinen verstanden werden.

Im Rahmen des Kunstprojekts entwickeln vier international tätige Gegenwartskünstler eigene Arbeiten speziell für Würzburg. Der Schweizer Kerim Seiler wird drei Installationen für die Würzburger Innenstadt schaffen: an der Fassade des Kilianshauses, im Umfeld der Marienkapelle und im Lusamgärtchen. Seiler sei ein „optimaler“ Künstler für den Außenraum, sagte Vieth. Seine Installationen würden die Passanten zu Interaktion einladen. Eine Kombination aus Film und Stoffinstallationen, die als Kulisse dienen, wird Ulla von Brandenburg im historischen Chirurgie-Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums zeigen. Dieser Saal habe eine einzigartige, sphärische Atmosphäre, sagte Vieth. Die in den USA geborene Künstlerin Janet Grau hat mit Freiwilligen aus Kirche und Wissenschaft sowie jungen Menschen eine Tanzperformance entwickelt, bei der molekulare Prozesse in Bewegung umgesetzt werden. Unter dem Titel „Archipelago of Research“ zeigt die aus der Türkei stammende Künstlerin und Naturwissenschaftlerin Pinar Yoldas im Rudolf-Virchow-Zentrum interaktive, skulpturale Arbeiten.

Die Katholische Akademie Domschule Würzburg bietet Begleitveranstaltungen zum Kunstprojekt an. Das Dialogforum „Mensch und Erkenntnis“ am 9. Juni diskutieren im Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin unter anderem der Pharmakologe Dr. Martin Lohse und der Philosoph Professor Dr. Jörn Müller. Bei einem Lektürekurs ab dem 23. Juni nimmt Dr. Thomas Franz, Leiter von „Theologie im Fernkurs“, das Konzilsdokument „Gaudium et spes“ näher in den Blick. Mit den Wechselwirkungen zwischen Religion, Wissenschaft und Kunst befasst sich die Filmreihe „Modellierungen“ am 17. Juni, 1. Juli und 15. Juli im Programmkino Central in Würzburg.

Kunstprojekt „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ der Bischofskonferenz

Zum 50. Jubiläum des Endes des Zweiten Vatikanischen Konzils hat die Deutsche Bischofskonferenz das Kunstprojekt „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ entwickelt. Die Idee stammt von Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, der Vorsitzender des Projektbeirats „Kunstprojekt zum Konzilsjubiläum 2015“ ist. Das Motto des Kunstprojekts ist dem wichtigen Konzilsdokument „Gaudium et spes“ aus dem Jahr 1965 entnommen. Es beginnt mit den Worten: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“ An mehreren Orten in Deutschland – unter anderem München, Berlin, Köln, Konstanz und Kloster Lorsch – werden bildende Künstler, Theatermacher, Schriftsteller, Filmemacher und Musiker wesentliche Impulse des Konzils für das 21. Jahrhundert sicht- und hörbar machen. Weitere Informationen im Internet unter www.freude-und-hoffnung.com.

sti (POW)

(1315/0306; E-Mail voraus)

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