Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Dass die Hoffnung Arbeit braucht“

Stimmen zum Vortrag mit Professor em. Dr. Herfried Münkler beim Diözesanempfang 2024

Würzburg (POW) Professor em. Dr. Herfried Münkler, Politikwissenschaftler und emeritierter Professor mit den Schwerpunkten Politische Ideengeschichte und Theorie des Krieges, hat beim Diözesanempfang 2024 über die „Welt in Aufruhr“ gesprochen. In Zeiten von Krieg in Europa sowie Flüchtlingsbewegungen und Wirtschaftskrisen stellte er sich der Frage: „Wie kann eine neue Weltordnung aussehen?“ Was nehmen die Gäste aus dem Abend mit?

Dr. Michael Wolf, Diözesanratsvorsitzender: „Mein Fazit ist, dass die Hoffnung Arbeit braucht. Dass wir uns nicht zurücklehnen dürfen, sondern möglichst alle miteinander arbeiten. Der Bischof hat es eben schön zusammengefasst: die Verantwortung auch annehmen. Das nehme ich mit aus diesem Vortrag. Ich gehe der Verantwortung normalerweise nicht aus dem Weg. Das heißt aber für mich klar, dass ich weitermache, zu dem stehe, was ich fordere, und auch den Kopf hinhalte.“

Tamara Bischof, Landrätin Landkreis Kitzingen: „Der Vortrag regt zum Nachdenken an: Wer übernimmt die Verantwortung, wer hat die Kapazitäten? Ich denke auch an die künftigen Generationen. Ich habe ja auch ein Enkelkind. Was wird aus den Kindern und Enkelkindern: Sind die noch alle sicher? Können die noch alle in Frieden leben? Ich denke, da müssen wir viel dran arbeiten, dass das auch gelingen kann. Persönlich nehme ich mit, dass wir in unserer eigenen Arbeit die geopolitischen Zusammenhänge mitdenken. Man kann auch selbst positiv wirken.“

Holger Baumbach, Polizeivizepräsident Unterfranken: „Der Vortrag hat nachdenklich gestimmt. Es war ein sehr tiefgreifender Einblick in die weltpolitischen Themenstellungen, die uns alle als Sicherheitsbehörden beschäftigen. Als Vertreter der Polizei liegt uns die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger natürlich stark am Herzen. Ich befürchte, dass die Arbeit in der Zukunft nicht leichter wird. Aber der Verantwortung gerecht zu werden, das ist der große Ansporn. Persönlich nehme ich mit, dass die Welt in Veränderung ist, man sich nicht zurücklehnen darf und die Veränderungsprozesse, die in Gang sind, annehmen muss.“

Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen: „Zunächst einmal bin ich ein bisschen gedämpft, weil die Aussicht auf eine neue Weltordnung mit sehr viel Trübsal verbunden ist. Gleichzeitig ist natürlich die Aufforderung: Wir müssen selber dafür sorgen, dass Frieden, Gerechtigkeit, Menschenwürde, Menschenrechte nicht verloren gehen. Die Frage ist auch: Wo kommt die Zuversicht her? Für mich als Christin natürlich aus dem Glauben. Aber wie kann das weiter in die Gesellschaft hineingelangen? Ich glaube, als Kirche müssen wir uns noch mehr zivilgesellschaftlich positionieren: sich gegen die Gefahren von rechts wehren, engagieren, netzwerken. Dass wir uns nicht auf unseren kirchlichen Eigenort zurückziehen und sagen ‚Nach uns die Sintflut‘, sondern wirklich zu Wort melden. Die Menschen warten darauf.“

Judith Wünn, Diözesanvorsitzende des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Würzburg: „Ich fand den Vortrag und das Fazit von Bischof Franz interessant und sehr spannend. Mir ist wichtig, dass alle Menschen sich positionieren gegen alle Radikalen und klare Kante zeigen, für ihre Werte einstehen und sich klar abgrenzen. Der BDKJ steht für ein buntes, ein tolerantes Miteinander ein, das sich solidarisch zeigt. Das finde ich wichtig, dass man darauf achtet.“

Sandro Kirchner, Staatssekretär Bayerisches Staatsministerium des Inneren: „Die Veranstaltung selbst ist immer wieder beeindruckend. Auch die Worte des Bischofs, der den Kreis geschlossen hat zur Aufgabe des Hüters. Ich denke, dass unsere katholische Kirche in der Funktion als Hüter für unsere Werte, für unsere Gesellschaft, für unseren Zusammenhalt sehr viel bedeutet. Gleichzeitig hat der Vortrag aufgezeigt, dass wir aufpassen müssen, die Stabilität zu wahren. Ich denke, gerade als Politiker ist es wichtig, in der jetzigen Zeit nicht zu spalten, sondern eher zu lenken und zu leiten. Die Botschaft die ich heute mitnehme: Willkür ist keine Lösung, sondern Verantwortung.“

Patrick Friedl, Abgeordneter Bayerischer Landtag: „Es war für mich eigentlich eine Situationsbeschreibung – einer Welt mit vielen Akteuren. Es ist vieles nicht mehr so klar, wie es mal war. Wir sind sehr gewohnt, dass der Wohlstand immer weitergeht, der Frieden von selbst da ist. Heute wissen wir, dass wir dafür sehr viel tun müssen. Das ist die Botschaft für mich heute. Gleichzeitig möchte ich ein bisschen Zweifel säen, ob es eine neue Weltordnung sein muss. Die Vereinten Nationen, auch wenn sie immer wieder als schwach bezeichnet werden, repräsentieren für mich ein Gremium, das die Nationen verbindet mit der Bedeutung: Wir arbeiten daran, dass die Welt gemeinsam erhalten wird, damit wir alle gut leben können. Da habe ich schon auch Hoffnung.“

chd (POW)

(0324/0076; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet

Weitere Bilder