Kloster Oberzell (POW) Zehn Schwestern haben am Samstag, 13. Mai, in der Kirche Sankt Michael im Kloster Oberzell ihr diamantenes Professjubiläum gefeiert. Ihr Versprechen, nach den Evangelischen Räten zu leben, legten vor 60 Jahren Adelmaris Loch (Neudorf, Landkreis Bamberg), Columba Geitner (Thürsnacht, Landkreis Neumarkt), Geralda Seybold (Bellershausen, Landkreis Ansbach), Gundola Vorndran (Karsbach, Landkreis Main-Spessart), Ignatiana Eck (Würzburg), Leandra Ulsamer (Würzburg), Lucella Anderer (Reichenbach, Landkreis Karlsruhe), Redempta Lux (Deutsch-Jaßnik, Sudetenland), Reintrudis Genslein (Kirchlauter, Landkreis Haßberge) und Silveria Dorsch (Willanzheim, Landkreis Kitzingen) ab. In Südafrika feierte außerdem Schwester Elkana Griebel ihr diamantenes Professjubiläum, schreibt das Kloster Oberzell.
„Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit“, begrüßte Generaloberin Schwester Dr. Katharina Ganz die Jubilarinnen. Die Oberzeller Schwestern hätten diese Worte aus dem Buch Jesaja ein Leben lang beherzigt. Genauso wenig wie die Kleider die Leute machten, habe das einheitliche Ordenskleid schon die Schwestern ausgemacht. Vielmehr hätten die Franziskanerinnen sich den Habitus der Nachfolge Jesu angeeignet, indem sie das Lob Gottes pflegten, sich im Gebet verankerten und aus dem Halt, den der Glaube schenke, sich dem Dienst an den Menschen widmeten.
Hauptzelebrant Pater Johannes Haas (Eichstätt) sagte in seiner Predigt, die Schwestern hätten einem göttlichen Ruf geantwortet. „Ihr dankt heute Gott für seinen Ruf, für Eure Berufung, von Gott gegeben, im Dienst von Menschen. Ihr dankt Gott, der jede von Euch zuvor geliebt hat, den Ihr in Eurem Leben gesucht und geliebt habt, jede in den eigenen Farben ihrer Liebe und Treue.“ Hass bezeichnete die Jubilarinnen als „Ikonen der Kirche und der Muttergottes“.
Weiter ging Haas auf Antonia Werr ein, die Ordensgründerin der Oberzeller Franziskanerinnen. Die Würzburgerin sei eine Einladung zur Umkehr in Person gewesen. Für Frauen am Rand von Kirche und Gesellschaft, die als Sünderinnen abgestempelt, ausgeblendet und abgeschrieben waren, habe sie Lebensräume eröffnet, in denen sie ihre Würde entdeckten und sich als Gottes geliebte Töchter erleben konnten. Die Ordensgründung sei nicht nur Geschichte, sondern Gabe damals und Aufgabe heute. Mit den Jubilarinnen blickte Haas auf 60 Jahre Ordensgeschichte und auf das, was die Oberzeller Franziskanerinnen seit ihrer Gründung beseele und bewege: „Wir feiern mit Euch Eure erste Liebe, in der Ihr als junge Frauen aufgebrochen seid. Wir feiern mit Euch Eure Treue, in der Ihr 60 Jahre hindurch unterwegs wart. Wir feiern mit Euch Gottes Ruf, dem Ihr Eure Antwort gegeben habt.“
Den Festgottesdienst konzelebrierten Pfarrer Harald Bethäuser (Großrinderfeld), Pfarrer Damian Samulski (Gerchsheim), Pfarrer Klaus König (Gaukönigshofen) sowie der Hausgeistliche Oberstudienrat Achim Wenzel. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Professor Norbert Düchtel (Regensburg) an der Orgel.
(2017/0533; E-Mail voraus)
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