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Den Blick für die Welt weiten

Weltmissionssonntag in der Abtei Münsterschwarzach mit Gästen aus Tansania – Besucherrekord: Rund 2500 Menschen beim Klosterfest – Pater Maximilian Grund in die Mission ausgesandt

Münsterschwarzach (POW) Schon zu Beginn des Gottesdienstes zum Weltmissionssonntag am Sonntag, 15. Oktober, in der Abtei Münsterschwarzach war klar: Mit dem Gastland Tansania wird er in diesem Jahr außergewöhnlich. Gemeinsam mit dem Chor aus Ndanda zogen die Mönche und Bischof Beatus Urassa unter tansanischen Gesängen, die über den gesamten Gottesdienst für eine besondere Stimmung sorgten, in die vollbesetzte Abteikirche ein. Allein den Gottesdienst am Morgen feierten etwa 1200 Menschen mit – über den Tag sollten es noch weitaus mehr werden, schreibt die Abtei in einer Pressemitteilung.

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Neben dem Bischof waren auch einige Äbte aus den Partnerklöstern der Abtei zu Gast: Abt Christian Temu aus Ndanda (Tansania), Abt Romain Botta aus Agbang (Togo) und Abt Pambo Mkorwe aus Mvimwa (Tansania). Am Ende des Gottesdienstes wurde Pater Maximilian Grund zu einer zweijährigen Missionszeit in die Abtei Mvimwa ausgesandt. In seiner Begrüßung freute sich Prior Bruder Pascal Herold, der Abt Michael Reepen krankheitsbedingt vertrat, über die Gäste aus Tansania und Togo sowie die vielen Besucherinnen und Besucher. „Möge der heutige Tag unseren Blick wirklich weiten für die Welt, die Herzen öffnen füreinander und zeigen, dass Friede möglich ist – unabhängig von Religionen und Kulturen.“

Bischof Urassa ging in seiner Predigt auf das Leitwort des diesjährigen Weltmissionssonntags, „Brennende Herzen und bewegte Schritte“ in Bezug auf das Emmaus-Evangelium, ein. Den ersten Missionaren habe sicher auch das Herz gebrannt, als sie sich aufmachten, um in ferne Länder zu gehen. „Diese Missionare legten den Grundstein für die Entwicklung des Landes. Seitdem sind etwa 150 Jahre vergangen, in denen Kirchen, Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser und vieles mehr gebaut wurden.“ Besonders dankbar sei er für die gute Beziehung zur Abtei Münsterschwarzach, die bis heute eine große Unterstützung für ihn sei. Wie die ersten Apostel seien auch die Missionare – damals wie heute – dem Auftrag Jesu gefolgt: „Geht hinaus und verkündet das Evangelium“. Der Glaube in Tansania wachse und ebenso die Berufungen. In der Diözese Sumbawanga gebe es eine Million Christen, 58 Priester und derzeit 73 Seminaristen. Die Christen seien in der Mehrheit gegenüber Muslimen, Hindus und traditionellen afrikanischen Religionen. „Um Frieden im Land zu erhalten, bemühen wir uns um ein geschwisterliches Miteinander. Respekt voreinander ist wichtig“, sagte Bischof Urassa. Wie damals Jesus mit den Emmausjüngern gegangen sei, so gehe er auch weiter mit allen.

„Das Herz in Flammen, die Füße in Bewegung“, dieses Bild nutzte auch Prior Herold für die Missionsaussendung von Pater Grund. Er folge damit zahlreichen Mitbrüdern, die seit Jahrzehnten an dieser Stelle in die Klöster aufbrachen und mit einem entflammten Herzen zurückgekommen seien. „Mögest du als Bote zu uns zurückkommen, der uns die Botschaft vom Glauben und vom Leben unserer tansanischen Schwestern und Brüder bringt.“ Mit dem Segen Gottes und der Übergabe des Missionskreuzes, das in der Klostergoldschmiede individuell für Grund gefertigt wurde, endete der Gottesdienst. Das Missionskreuz erhalten die Missionare traditionell als Zeichen der Verbindung zu ihrem Heimatkloster.

Im Anschluss wurde auf dem Klostergelände ein umfangreiches Programm angeboten. In der Egbert-Halle gab es mit „Ndizi na Nyama na Wali“ (Bananen, Rindfleisch und Reis) typisch tansanisches Mittagessen. Hier informierten auch Missionsprokura und das Referat Weltkirche des Bistums Würzburg über das Gastland. Der Ndanda-Chor, der aus Mönchen der dortigen Abtei, Benediktinerschwestern und Pfarreiangehörigen besteht, trat noch einmal auf und ließ die ausgelassene Stimmung des Gottesdienstes fortleben.

In der kleinen Halle nebenan konnten die Besucherinnen und Besucher beim Markt der Klosterbetriebe an den Ständen von Klostermanufaktur, Klosterbäckerei, Klostermetzgerei, Fair-Handel und Vier-Türme-Verlag die besondere Klosterqualität kennenlernen. Zugunsten der Mission wurde auch gespendeter Schmuck verkauft. Bereits kurz nach dem Mittagessen deutete sich überall an, dass in diesem Jahr weitaus mehr Menschen als sonst zum Klosterfest kamen. Knapp 2500 waren es über den Tag verteilt.

Beim Herbstmarkt im Fair-Handel war zwischenzeitlich im Innenbereich kein Durchkommen mehr. Auch an den vielen Ständen der Aussteller blieben die Gäste stehen, informierten sich über die Herkunft der Produkte und konnten einkaufen. Die Ebenholzausstellung aus Tansania und die offene Künstlerwerkstatt von Maximiliano Ochante aus Peru waren besondere Anziehungspunkte. Beim Kisuaheli-Crashkurs führte Bruder Ansgar Stüfe in die Grundlagen der Landessprache ein, Pater Christoph Gerhard führte durch den regenerativen Energiepark und Autor Jürgen Sammet erzählte im Vier-Türme-Verlag aus seinem Leben als „Hobbymönch“. In der Klosterbuchhandlung „Buch und Kunst im Klosterhof“ zeigte eine Ausstellung die Anfänge der Missionszeit Ende des 19. Jahrhunderts. Filme über die Partnerklöster in Tansania informierten über die derzeitigen Aufgaben und die Arbeit der Missionsbenediktiner.

Die Kinder konnten bei der Klosterfeuerwehr spielerisch ein Haus löschen. Bruder Thomas Morus Bertram führte knapp 60 Eltern mit Kindern in zwei Gruppen in seinen Kaninchenstall, in der Voltigierhalle gab es eine Zirkusvorstellung und die Rallye im Fair-Handel regte die Kinder zum Rätseln an.

Wie gut der Weltmissionssonntag besucht war, zeigte sich vor allem an den Verkaufs- und Essensständen, die weitaus früher als sonst nichts mehr anbieten konnten. Bereits um 14.30 Uhr war die Klosterbäckerei ausverkauft, die Klostermetzgerei kurze Zeit später. Viele Besucherinnen und Besucher schleppten große Säcke Kartoffeln nach Hause, die die Kloster-Landwirtschaft verkaufte.

In einem Gesprächsforum am Nachmittag gaben Abt Temu und Bischof Urassa Hintergrundinformationen über Tansania, erzählten von der Situation der Kirche und der Gesellschaft vor Ort und ihrer eigenen Arbeit. Die Spenden des Weltmissionssonntags fließen in die Arbeit der Missionsprokura und helfen den Menschen in Tansania sowie den Partnerklöstern. Die Vesper am frühen Abend schloss den Weltmissionssonntag ab.

jm (Abtei Münsterschwarzach)

(4223/1146; E-Mail voraus)

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