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Im Gespräch

„Den Horizont weiten und ganz neue Dinge kennen lernen“

Alexandra Thätner berichtet über ihre Erfahrungen als Volontärin des Würzburger katholischen Sonntagsblatts

Würzburg (POW) Alexandra Thätner hat im Oktober 2021 ihr Volontariat beim Sonntagsblatt begonnen. Das Würzburger katholische Sonntagsblatt sowie das Medienhaus der Diözese Würzburg sind Ausbildungsredaktionen für angehende Journalisten und Journalistinnen. In Zusammenarbeit mit der Journalistenschule ifp bieten sie ein journalistisches Volontariat an. Im folgenden Interview spricht Thätner über die Vorteile sowie den Aufbau des Volontariats.

POW: Warum haben Sie sich auf das Volontariat beim Würzburger katholischen Sonntagsblatt beworben?

Alexandra Thätner: Ich habe ein Schulpraktikum in einer Lokalredaktion in meiner Heimat gemacht. Danach habe ich dort als freie Mitarbeiterin gearbeitet. Jedoch habe ich mich im Studium erst für Religionspädagogik und dann für Theologie entschieden. Ich war auf dem Weg in einen pastoralen Beruf. Im Theologiestudium habe ich Freude daran gefunden, mich in Inhalte einzuarbeiten, diese runterzubrechen und anderen zu vermitteln. Da sehe ich im Journalismus großes Potential, dass ich mich in Inhalte einarbeiten und diese dann verständlich machen kann.

POW: Wie sieht der Redaktionsalltag aus?

Thätner: Einmal die Woche haben wir Redaktionskonferenz. Da wird das nächste Heft geplant und besprochen, wer welches Thema bearbeitet. Danach gehen wir den Aufgaben nach. Am Anfang musste ich viel gezeigt bekommen, zum Beispiel was Technik und Layout-Programme angeht. Je mehr ich kann, desto eigenständiger kann ich arbeiten. Entweder erarbeite ich mir das Thema komplett selber, von Themensuche bis Layout, oder ich habe Pressemitteilungen und Vorlagen, die bearbeitet werden müssen.

POW: Wie frei ist man in der Themenauswahl?

Thätner: Wir sind eine Kirchenzeitung der Diözese Würzburg. Entsprechend sind es relativ viele kirchliche Themen. Ich kann keinen Artikel über „Tante Emmas Süßwarenladen“ in Schleswig-Holstein bringen, weil das mit der Zielgruppe nichts zu tun hat. Aber im Rahmen der Zielgruppe bin ich ziemlich frei. Da kann ich auch meine Interessen mit einbringen. Es gibt verschiedene Ressorts, wie „Bistum“ und „Kirche und Welt“. Zum einen werden so Nachrichten aus dem Bistum, aber auch weltkirchliche Themen behandelt. Es können auch Themen platziert werden, die nicht so viel mit Kirche zu tun haben, wie die Bildung der Bundesregierung. Es gibt zwar immer einen Anknüpfungspunkt, zum Beispiel die Frage: „Was heißt das für die Kirche?“ Dennoch können es auch gesellschaftspolitische Themen sein.

POW: Welches Thema hat Sie besonders interessiert?

Thätner: Am meisten Interesse hatte ich an der Geschichte „Mit der App ‚Actionbound‘ gegen Judenfeindlichkeit.“ Ich konnte so noch einmal in meinem alten Kontext der Theologie arbeiten. Viel entscheidender ist jedoch, dass das Thema wichtig ist. Ich fand es spannend, mich damit auseinanderzusetzen, wie oft und unbewusst wir antisemitische Sprache verwenden.

POW: Was gefällt Ihnen besonders am Volontariat?

Thätner: Die Zusammenarbeit mit dem ifp. Es ist ein riesiges Netz, in das man eingeflochten wird. Man kriegt auf jeden Fall Unterstützung, wenn man Hilfe braucht. Außerdem sind die Kurse großartig, weil sie inhaltlich in die Tiefe gehen. Nicht nur in Bezug auf das journalistische Handwerk, sondern auch in Fragen nach der Rolle der Medien in der Gesellschaft. Ich komme aus dem Print, auch die Kirchenzeitung ist Print, und das ist schon was, wo ich mich in Zukunft sehe. Aber die Stärke des Volontariats ist, dass ich meinen Horizont weiten kann und nochmal ganz neue Dinge kennen lerne. Ich freue mich auf weitere Kurse, wo man viel lernen kann.

POW: Wie ist das Volontariat aufgebaut?

Thätner: Es gibt drei große Bereiche. Ich bin die meiste Zeit in der Redaktion vom Sonntagsblatt, in der ich mein Übungsfeld habe und die Theorie anwenden kann. Die Theorie lerne ich am ifp in München. Es gibt Kurse von insgesamt acht Wochen, die jetzt digital sind, aber eigentlich vor Ort sein sollen. Der dritte große Block sind zwölf Wochen Praktika, die man sich individuell zusammenbasteln kann. So kann man nochmal in andere Medienhäuser gehen und was anderes kennen lernen.

POW: Wie läuft der Bewerbungsprozess?

Thätner: Für die Bewerbung kann ich auf der Website des ifp nachschauen, welche Redaktionen im ausgeschriebenen Ausbildungsjahr einen „Volo“ aufnehmen. Die schriftliche Bewerbung wird nicht bei der Redaktion, sondern bei der Journalistenschule ifp in München eingereicht. Der Bewerbungsprozess für das Volontariat 2022 läuft bis Dienstag, 1. März. Danach gibt es ein Auswahlverfahren, das zwei Tage dauert. Das besteht aus Gruppengesprächen, die so eine Art Vorstellungsgespräch sind. Dann gibt es noch zwei journalistische Aufgaben, eine kleine und eine etwas größere, bei denen man zeigen kann, was man kann.

POW: Wie bereite ich mich auf das Auswahlverfahren vor?

Thätner: Es ist nie verkehrt, up to date zu sein – mitzukriegen, was zurzeit passiert. Das sollten angehende Journalistinnen und Journalisten sowieso. Das ist das tägliche Brot. Für die journalistischen Aufgaben hilft es, sich bewusst zu machen, was die eigenen journalistischen Stärken sind. Kann ich besser Texte schreiben, kann ich eher Audiobeiträge schneiden oder einen Videobeitrag machen?

POW: Warum sollte man sich für das Volontariat bewerben?

Thätner: Bewerbt Euch beim ifp, weil Ihr eine großartige Ausbildung erhaltet, die Euch die Wege in den Journalismus öffnet, und Ihr danach viele Möglichkeiten habt zu schauen, was Euer Weg ist.

Mehr Informationen zur Bewerbung im Internet.

Interview: Katrin Henn (POW)

(0622/0159; E-Mail voraus)

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