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Den Umbruch gestalten

Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran errichtet in Gaukönigshofen den Pastoralen Raum Ochsenfurt – Letzte von 43 neuen Einheiten der diözesanen Strukturreform – Landrat Eberth: Vernetzung ist das Gebot der Stunde

Gaukönigshofen/Ochsenfurt (POW) Der Kreis schließt sich: Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran hat am Sonntagnachmittag, 12. Februar, den letzten von insgesamt 43 Pastoralen Räumen im Bistum Würzburg offiziell errichtet. Bei einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche von Gaukönigshofen im Landkreis Würzburg überreichte er Annette Breu, einer der Sprecherinnen des Rates im Pastoralen Raum, die Errichtungsurkunde des Pastoralen Raums Ochsenfurt. Pfarrer Franz Schmitt erhielt die Urkunde über die Ernennung zum kommissarischen Kurator.

„Wir wissen, dass wir als Kirche in dieser Zeit vor großen Herausforderungen stehen. Es gilt, einen enormen Umbruch zu gestalten und so in guter Weise in die Zukunft zu gehen“, betonte Generalvikar Vorndran. Christinnen und Christen seien dafür bestens gerüstet durch die Kraft und Energie, welche die Frohe Botschaft immer wieder schenkt. Das sei nicht zuletzt bei der Coronakrise deutlich geworden, als Christinnen und Christen oft die letzten Hoffnungsanker in der Gesellschaft gewesen seien und sich für die Mitmenschen eingesetzt hätten.

Neben Vertreterinnen und Vertretern aus den sieben Pfarreiengemeinschaften des Pastoralen Raums Ochsenfurt nahmen auch Politiker wie Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib und der Würzburger Landrat Thomas Eberth sowie zahlreiche Bürgermeister und Repräsentanten der evangelischen Kirche an dem Gottesdienst teil.

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In seiner Predigt erinnerte der Generalvikar daran, dass niemand sagen könne, er sei mit seinem Christsein fertig, wenn er die Gebote halte und die Verbote meide. Schon Jesus habe die vordergründige Gesetzesgerechtigkeit seiner Zeit angeprangert. Genauso wenig wie eine neue Struktur allein rette eine Gesetzesgerechtigkeit. „Die Errichtung des Pastoralen Raums Ochsenfurt birgt die ehrliche Selbstverpflichtung aller in sich, die Vernetzung der einzelnen Gemeinden und Pfarreien zu bejahen und voranzutreiben mit dem Ziel, unseren Glauben allen anbieten zu können als Quelle der Hoffnung und Sinn für das Leben.“ Die neue Struktur sei dafür Mittel zum Zweck – „nicht mehr und nicht weniger“.

Vorndran ermutigte, mit Menschen anderer Konfessionen, Religionen oder Gruppen in der Gesellschaft zum Wohle aller zusammenzuarbeiten. „Melden wir uns in der Gesellschaft zu Wort und beziehen Position, leben wir nachhaltig und setzen uns für den Erhalt der Schöpfung ein und verweisen wir durch unser Leben auf den Gott des Lebens.“ Er lud alle ein, den Mut zu haben, über den eigenen Glauben zu sprechen und andere dafür zu begeistern.

Besonderen Dank sprach er den ehrenamtlich Engagierten aus, die von Anfang an große Bereitschaft gezeigt hätten, sich auf den Pastoralen Raum einzulassen. Das Bistum wiederum verpflichte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zu einer guten Personalentwicklung im Pastoralen Raum Ochsenfurt. So seien neben der Pfarrerstelle in Röttingen eine ganze Stelle für eine(n) Pastoral-/Gemeindereferenten/
-referentin ausgeschrieben sowie eine halbe Stelle für eine Sekretärin im Verwaltungsbüro in Ochsenfurt. Auch die Pfarrerstelle in Giebelstadt solle mittelfristig wieder besetzt werden. Der Generalvikar dankte allen Hauptamtlichen für ihren „enormen Einsatz und für die dabei an den Tag gelegte Freude am Glauben und an der Arbeit an und für die Kirche“.

Von großer Heterogenität des Pastoralen Raums auf knapp 300 Quadratkilometern Fläche und mit 46 Kirchtürmen sprach zu Beginn des Gottesdiensts Breu vom Rat im Pastoralen Raum. Sie sprach von einer großen Verunsicherung, die durch die Größe des Pastoralen Raums bei vielen Menschen ausgelöst werde. „Das trifft auf viele zu, die sich bislang mit großem Eifer auf ihren Ort fokussiert und mit viel Herzblut dort engagiert haben.“ Die Herausforderung der kommenden Jahre sei, den großen Raum auch als Chance zu begreifen, um „auch über die einzelnen Gemeinden hinaus in die gemeinsamen Lebensräume zu blicken und Interessensgemeinschaften zu bilden“. Das ermögliche zum Beispiel, eine größere Vielfalt an attraktiven Angeboten für alle zu bieten. Pfarrer Franz Schmitt stellte im Schnelldurchgang die vielfältigen seelsorgerlichen Angebote und Verbandsaktivitäten vor, die es bereits gibt.

In seinem Grußwort zog Landrat Eberth Parallelen zwischen der Neustrukturierung im Bistum Würzburg und der Gebietsreform von 1972. Heute wie damals seien Engagement, Mut und Tatkraft erforderlich „und Menschen, die das mit angehen“. „Kirche sind wir alle“, betonte er. Das Vorhaben Pastoraler Raum könne daher nur gelingen, wenn sich alle mutig auf den Weg machten und die Lücken schlössen, die sich dabei zeigten. „Die Ehrenamtlichen müssen die Hauptamtlichen ergänzen – und teilweise ersetzen. Unsere Lebensgewohnheiten werden und müssen sich ändern“, erklärte Eberth. Doch wie bei der Gebietsreform vor mehr als 50 Jahren könnten auch alle kirchlichen Gemeinden von einer besseren Vernetzung profitieren. Christine Schlör, Pfarrerin von Giebelstadt, erklärte für die evangelisch-lutherische Kirche, im Bereich der Ökumene laufe schon heute im Altlandkreis Ochsenfurt sehr viel. Jenseits gemeinsamer Gottesdienste könne sie sich noch viel mehr Zusammenarbeit vorstellen, zum Beispiel bei der Nutzung von Räumen, Schaukästen oder Pfarrbüros. „Die Türen stehen offen.“

Der Pastorale Raum Ochsenfurt umfasst die Pfarreiengemeinschaften Aub-Gelchsheim, „Emmaus: Erlach-Frickenhausen-Kaltensondheim-Zeubelried“, Giebelstadt-Bütthard, „Ochsenfurt – Sankt Andreas mit Sankt Burkard, Sankt Thekla, Kleinochsenfurt – Maria Schnee“, „TauberGau, Röttingen“, Tückelhausen sowie „Zu den Schutzengeln im Gau, Gaukönigshofen“. Pfarrer sind Gregor Sauer, Franz Schmitt, Oswald Sternagel, Klaus Weber und Klaus König. Kommissarischer Kurator ist Pfarrer Schmitt. Im Pastoralen Raum Ochsenfurt leben über 17.600 Katholiken.

mh (POW)

(0723/0203; E-Mail voraus)

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