Würzburg (POW) Ein Plädoyer gegen die Stigmatisierung von Menschen mit Depression hat Dr. Ursula Tittor, Diplom-Psychologin an der Würzburger Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Donnerstag, 10. Juni, gehalten. „Mit körperlichen Erkrankungen können die meisten Menschen umgehen. Wenn ihnen aber jemand mitteilt, dass er eine Depression hat, so wird das als ein Makel betrachtet“, sagte Tittor vor mehr als 70 Frauen im Sankt Burkardus-Haus. Depression könne jeden Menschen treffen, „aber es gibt Hilfe“. Alarmsignale, die auf eine depressive Störung hinweisen, gebe es mehrere: Zum Beispiel, wenn jemand – jeweils über längere Zeit – schlaflos sei, keinen Antrieb mehr habe, an nichts mehr Gefallen finde oder keinerlei Interesse mehr entwickele. Tittor riet, mit dem Betroffenen das Gespräch zu suchen und ihn auf die Beobachtungen anzusprechen. „Wichtig ist der erste Schritt: Der erkrankte Mensch muss aus seinem depressiven Gehäuse heraustreten.“ Solange sich die Depression noch nicht verfestigt habe, helfe bereits eine psychologische Betreuung. Bei schwereren Fällen seien auch Medikamente notwendig, erklärte die Referentin. Zu der von Maria Rothbauer vom Arbeitskreis „Sozial-caritativ“ geleiteten Veranstaltung hatte der Katholische Deutsche Frauenbund eingeladen.
(2410/0761; E-Mail voraus)
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