Würzburg (POW) Dr. Anke Klaus (67), langjährige Bundesvorsitzende des Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF), ist am Sonntag, 27. September, durch Papst Franziskus mit dem Silvesterorden ausgezeichnet worden. Bischof Dr. Franz Jung überreichte ihr die Ehrung beim Pontifikalgottesdienst zum 100. Jubiläum des Diözesan-Caritasverbands Würzburg und dem Vinzenztag im Würzburger Kiliansdom. „Ich bin überwältigt von der großen Ehre, die mir heute zuteilwird“, sagte Klaus. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas freuen sich mit Dir“, erklärte Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands.
In seiner Würdigung hob der Bischof hervor, dass Klaus seit mehr als 20 Jahren dem SkF eng verbunden sei. „Ihr Engagement begann mit der Wahl in den Vorstand des SkF Würzburg 1996. Von Beginn an unterstützte sie die Arbeit in außerordentlicher Art und Weise“, sagte der Bischof. Im Jahr 2000 wurde Klaus zur Vorsitzenden des SkF Würzburg gewählt. Darüber hinaus sei sie in der Diözese Würzburg und in Bayern in vielen Gremien aktiv. So ist sie seit 1998 bis heute Delegierte für den SkF im Diözesanrat, seit 2000 zudem Mitglied im Caritasrat des Diözesan-Caritasverbandes und war von 2002 bis 2006 Mitglied im Vorstand des Diözesanrates. „Seit 2011 ist sie als Bundesvorsitzende verantwortlich für die Arbeit des SkF deutschlandweit. In dieser Funktion ist sie auch Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Auch auf der Ebene des deutschen Caritasverbandes bringt sich Frau Dr. Klaus als Mitglied der Kommission ‚Sozialpolitik und Gesellschaft‘ ein“, hob Bischof Jung hervor.
Als Bundesvorsitzende des SkF-Gesamtvereins sei sie oberste Repräsentantin der 143 selbstständigen SkF-Ortsvereine in der Bundesrepublik mit mehr als 10.000 Mitgliedern und Ehrenamtlichen und 9000 beruflichen Mitarbeitenden gewesen. „Die Situation von Frauen, die Lebenslagen und Entwicklungsperspektiven von Kindern und die besondere Situation von Jugendlichen bewegen Frau Dr. Klaus genauso wie die ethischen Fragen am Lebensanfang, zum Beispiel in der Diskussion um Pränataldiagnostik und Reproduktionsmedizin, die Frage der vertraulichen Geburt oder wie die Fragen des Schutzes von Frauen und ihren Kindern vor häuslicher Gewalt oder die einer eigenständigen Existenzsicherung und konsistenten Familienpolitik“, führte der Bischof weiter aus.
Durch ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement komme Klaus mit den verschiedenen Diensten und Einrichtungen der Caritas wie auch der Pastoral in Berührung. Der gegenseitige Austausch sei ihr ein besonderes Anliegen, um auf diese Weise die Arbeit stetig zu verbessern. Mit großer Beharrlichkeit wirke sie auf eine größere Mitverantwortung von Frauen in ihrer Kirche hin. Sie werde nicht müde, sich überall entschieden dafür einzusetzen, dass handfeste Hilfe angeboten wird, sich weiter entwickelt und realisierbar wird und bleibt.
In einer kurzen Rede wertete Klaus die Ordensverleihung auch als Anerkennung der Arbeit für „die nicht so Leistungsstarken in unserer Gesellschaft“. Ihr Dank galt unter anderem Papst Johannes Paul II. dafür, dass dieser 1993 den Silvesterorden auch für Frauen geöffnet hat. Sie sei im SkF, weil sie nach sozialer Gerechtigkeit strebe. Die Auszeichnung nehme sie in großer Dankbarkeit auch in Vertretung und in Gemeinschaft aller ehrenamtlich wie hauptamtlich in der Kirche und deren vielfältigen Vereinen und Gruppierungen tätigen Frauen an. „Wir alle engagieren uns für die Werte der Kirche, sind oft die ersten Ansprechpartnerinnen. Dabei sind wir nicht immer bequem, oftmals widerständig, aber immer an der Weiterentwicklung der Kirche interessiert.“ Schon die SkF-Gründerin Agnes Neuhaus habe davor gewarnt, den Gehorsam der Kirche gegenüber mit Unselbständigkeit – „im Denken“, wie Klaus ergänzte – zu verwechseln. Sie hoffe, noch einige Jahre für die Zukunft der Kirche konstruktiv und kritisch arbeiten zu können.
mh (POW)
(4020/1001; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet