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Der Mut, „alles auf eine Karte zu setzen“

Bischof Dr. Franz Jung lässt sechs Erwachsene zu Taufe, Firmung und Eucharistie zu – Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche an Ostern

Würzburg (POW) Insgesamt vier Frauen und zwei Männer aus der Diözese Würzburg möchten in die katholische Kirche aufgenommen werden. Bischof Dr. Franz Jung erteilte ihnen am Sonntag, 18. Februar, in der Hauskapelle des Bischofshauses in Würzburg die Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie. Der Bischof salbte sie dazu mit Katechumenenöl und segnete sie. Nach mindestens einem Jahr der Vorbereitung werden sie an Ostern oder in der Osterzeit in ihren Heimatgemeinden in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

„Ich freue mich, dass der Geist Sie geführt hat und Sie die Sehnsucht nach Christus in Ihrem Herzen gespürt haben“, begrüßte Bischof Jung die Taufbewerberinnen und -bewerber sowie ihre Begleiter. Vertreter der Heimatpfarreien der Taufbewerber legten vor dem Bischof Zeugnis ab, dass die Katechumenen den Kontakt zur Gemeinde suchen und sich in Glaubensfragen unterweisen lassen. Sie überreichten dem Bischof jeweils Empfehlungsschreiben für ihre Bewerberinnen und Bewerber. Diese kommen aus den Pastoralen Räumen Burkardroth und Bad Kissingen sowie aus Weibersbrunn (Landkreis Aschaffenburg) und Würzburg.

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In seiner Predigt betrachtete der Bischof das Evangelium vom Schatz im Acker. Darin findet ein Mann einen Schatz im Acker. Er vergräbt ihn wieder, aber er verkauft alles, was er besitzt, um diesen Acker zu kaufen. Auch ein Händler verkauft seinen ganzen Besitz, um eine besonders schöne Perle zu erwerben. So fühle sich nach den Worten Jesu das Himmelreich an, sagte der Bischof: „Wenn Menschen nach Jahren der Suche nach dem, was sie erfüllt, plötzlich genau das finden, was sie gesucht haben.“ Jeder der Taufbewerberinnen und Taufbewerber könne eine Geschichte darüber erzählen, wie lange und wo und was er oder sie gesucht habe. „Manchmal ist es ja so im Leben, dass wir gar nicht so genau wissen, was wir eigentlich suchen.“ Oftmals merke man es erst dann, wenn man es finde. „Dann lohnt es sich, alles dafür einzusetzen, um diesen Schatz zu erwerben.“

Jesus habe alles auf eine Karte gesetzt, um die Menschen für Gott zu gewinnen, fuhr der Bischof fort. „Habe ich den Mut, alles auf diese eine Karte zu setzen?“ Er habe viele Menschen getroffen, die diesen Moment verpasst hätten, sagte der Bischof. „Ich freue mich sehr und bin gespannt auf Ihre Geschichte, wie Sie auf Ihrer Suche diesen Schatz gefunden und gemerkt haben, dieser Jesus ist es wert, dem Herrn mein Herz zu schenken.“ Man könne diesen Moment nicht wiederholen, aber man müsse diesen Schatz immer wieder heben und sich daran erinnern, ermunterte der Bischof. „Was war es, das mich damals im Herzen berührt hat? Wo ist diese tiefe Sehnsucht geblieben? Bitten wir heute, dass dieser Schatz für Sie immer wieder leuchten möge.“

Auf unterschiedlichen Wegen haben die Bewerberinnen und Bewerber zur katholischen Kirche gefunden. „Ich möchte mit meiner Familie christlich leben, und das von ganzem Herzen“, erklärte ein Mann. Sie habe ihr Leben lang an Gott geglaubt, aber ihr habe die Struktur gefehlt, sagte eine junge Frau. Sie habe verschiedene christliche Kirchen besucht und vor drei Jahren begonnen, in die katholische Kirche zu gehen: „Ich habe das gefunden, was ich möchte.“

2023 hatte Bischof Jung insgesamt neun Männer und Frauen zu Taufe, Firmung und Eucharistie zugelassen.

sti (POW)

(0824/0204; E-Mail voraus)

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