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Der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht

Pontifikalgottesdienst erinnert an Zerstörung Würzburgs vor 70 Jahren – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Menschen in Not brauchen Gebet und aktive Hilfe

Würzburg (POW) Der Opfer der Zerstörung Würzburgs vor 70 Jahren hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Montag, 16. März, bei einem Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom gedacht und für alle weltweit gebetet, die unter Krieg und Gewalt leiden. „Unser Dom ist ein beredtes Zeugnis der Wanderschaft durch die tränenreiche Geschichte hindurch mit allen Verwundungen und Blessuren. Hier können wir den Glauben unserer Vorfahren ablesen, ihr Leid, aber auch ihre Zuversicht“, sagte der Bischof. An dem Gottesdienst nahmen auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bürgermeister Dr. Adolf Bauer teil.

In seiner Predigt erinnerte der Bischof daran, dass viele ältere Würzburger die traurigen Ereignisse des 16. März 1945 noch genau vor Augen hätten. „Ich habe mir sagen lassen, dass viele zum Teil verkohlte Leichen hier in den Dom gebracht wurden und im nördlichen Seitenschiff zur Identifikation hingelegt wurden. Wie viele Tränen mögen hier vergossen worden sein!“

Bei der Renovierung der Kathedrale sei dieses Ereignis bedacht worden. An der Stelle der Aufbahrung wurde ein kleiner Andachtsraum mit der Pietà errichtet. „Die Gestalt der Schmerzensreichen, der Muttergottes, die ihren toten Sohn auf dem Schoß trägt, drückt ihr Mitleiden mit den schrecklichen Geschehnissen in dieser Welt aus.“ Durch die Kirchengeschichte hindurch schauten die Menschen auf dieses Bild, weil sie im Schmerz der Mutter über ihren gekreuzigten Sohn auch die eigene Not verankern könnten. „Wer, wenn nicht sie, kann als Fürsprecherin bei Gott Hilfe in allen Nöten bringen?“ Der goldgefasste Hintergrund des Bildes mit dem kleinen Kreuz verweise darauf, dass das Leid dieser Welt von der Gottesmutter in ihrem göttlichen Sohn vor Gott getragen und bei Gott in Freude verwandelt werde. „Die rußgeschwängerte Erdenzeit wird in die strahlende Vollendung ewigen Glücks überführt.“

Auch in der heutigen Zeit gebe es zahlreiche Sorgen und Nöte, erklärte der Bischof weiter. „Während weltweit viele Kriege toben, Terrorgruppen Christen und andere Minderheiten terrorisieren, foltern, vertreiben und töten, verlieren Menschen ihre Heimat und suchen auch bei uns Schutz und Unterkunft. Wie damals können wir uns auch heute an die Pietà wenden, sie um Hilfe bitten und für die Verstorbenen Fürbitte halten.“ Zugleich appellierte der Bischof an die Gläubigen, sich nicht allein auf das Gebet zu verlassen, sondern alles in den eigenen Kräften Stehende zu tun, um die Not zu lindern.

Das Evangelium vom Beamtensohn in Kafarnaum, der von Jesus geheilt wurde, sei auch für die Menschen des 21. Jahrhunderts eine Zusage der Hoffnung. Das „Geh‘, dein Sohn lebt“, das Jesus zu dem Mann spricht, gelte auch den Christen heute. „Unsere Verstorbenen leben. Das ist die Kernbotschaft unseres Glaubens.“

mh (POW)

(1215/0283; E-Mail voraus)

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