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Schwerpunktthema „Priester werden“

Der Weg zum Priester

(POW) Die Ausbildung für angehende Priester beginnt normalerweise mit einem einjährigen Propädeutikum in Bamberg. Hinter dem Begriff steht eine Vorbereitung auf das Studium. Dieses Vorbereitungsjahr ist eine Kooperation der Metropolie Bamberg (Erzbistum Bamberg sowie die Bistümer Würzburg, Eichstätt und Speyer). Die Seminaristen erhalten eine Einführung ins geistliche Leben und machen Praktika. Abhängig von den bereits vorhandenen Kenntnissen, lernen sie die Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch.

Danach geht es ins Studium. Momentan befindet sich der Studienort für das Bistum Würzburg in München. Untergebracht sind die Studenten in dieser Zeit im Georgianum. Das Studium dauert fünf Jahre. Es beginnt mit zwei Jahren Grundstudium, gefolgt von einem sogenannten Freijahr. Studierende suchen sich hier ihren Studienort aus, das kann auch im Ausland sein. Die Voraussetzung ist, dass es dort eine katholische Fakultät oder ein ausbildungsfähiges Institut gibt. Anschließend folgen weitere zwei Jahre bis zum Magister.

Lantershofen bietet eine Alternative für diejenigen, die keine universitäre Ausbildung absolvieren können. Das Seminar für „Spätberufene“ ermöglicht eine Ausbildung in Trimestern, wodurch der kirchliche Abschluss schneller erreicht werden kann, allerdings staatlicherseits nicht automatisch anerkannt ist.

Auf die Theorie folgt die Praxis. Angehende Priester gehen für zwei Jahre in einen Pastoralen Raum im Bistum. Die Arbeit dort soll praxisnahe Erfahrungen bieten. Die Seminaristen lernen dabei am Vorbild ihres Ausbildungspfarrers. Sie sollen aber auch reflektieren, ob die Arbeit zu den eigenen Vorstellungen passt. Diese Phase dient nicht nur der praktischen Ausbildung, sondern auch als Entscheidungsfindung über die eigene Zukunft in diesem Beruf und der entsprechenden Lebensform.

Während dieser Zeit findet die Admissio statt. Dabei geht es darum, zu fragen, ob der jeweilige Seminarist auch offiziell Priesterkandidat werden möchte. Später folgt die Weihe zum Diakon. Danach wartet mit der Priesterweihe der große Moment. Die Weihe findet immer am Samstag vor Pfingsten statt. Nach der Weihe setzt sich die Ausbildung mit der zweiten Dienstprüfung fort. Darauf folgen Kaplanstellen, Pfarrvikarstellen und möglicherweise weitere Positionen im pastoralen Dienst.

Ab September 2024 verändert sich der Ausbildungsweg. Dann geht es nach dem Studium in eine dreijährige Berufseinführungsphase, die alle pastoralen Berufe umfasst und kooperativ zwischen den Bistümern der Metropolie Bamberg gestaltet ist. Dabei gibt es Ausbildungseinheiten, die im Abstand von einigen Wochen in Bamberg, Eichstätt, Speyer oder Würzburg stattfinden. Gleichzeitig sind die Auszubildenden in ihren Pastoralen Räumen tätig.

Je nachdem, welche Interessen und Fähigkeiten die Kandidaten mitbringen, kann der Ausbildungsplan außerdem individuell angepasst werden.

Vincent Poschenrieder (POW)

(0724/0176; E-Mail voraus)