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Der wertvolle Beitrag alter Menschen für eine menschlichere Gesellschaft

Gemeinschaft Sant’Egidio stellt in der Würzburger Marienkapelle das Buch „Verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden“ vor

Würzburg (POW) In der Würzburger Marienkapelle ist am Mittwoch, 11. Mai, das Buch „Verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden“ über die Spiritualität alter Menschen in der Bibel vorgestellt worden. Darin werden auf Grundlage der über 50-jährigen Erfahrung der Gemeinschaft Sant'Egidio im Bündnis mit Seniorinnen und Senioren ältere Menschen der Bibel mit ihrer Geschichte und Glaubenserfahrung präsentiert und für den heutigen Leser als Vorbild dargestellt, teilt die Gemeinschaft mit.

Die im Echter-Verlag in der Reihe der „Sant'Egidio-Bücher“ veröffentlichte deutsche Ausgabe wurde von den Gästen in ihrer Vielfalt an spirituellen und menschlichen Impulsen gewürdigt. Barbara Stamm, bayerische Landtagspräsidentin a. D., wies darauf hin, dass verstärkt durch die Pandemie die älteren Menschen teilweise vergessen würden. Dabei sei nicht nur ihr menschlicher und spiritueller Reichtum ein Gewinn, durch ihren ehrenamtlichen Einsatz erbrächten sie auch eine ökonomische Leistung, die nicht von Institutionen geleistet werden könne. Die Schwäche des Alters sollte nicht als Last, sondern als Chance begriffen werden, um zu erkennen, dass die beste Medizin in jedem Alter die menschliche Nähe ist.

Bischöfin Beate Hofmann von der Landeskirche Kurhessen-Waldeck, per Video zugeschaltet, warf aus der persönlichen Erfahrung mit ihrer pflegebedürftigen Mutter einen Blick auf das Buch. In Bezug auf die Witwe Hanna bei Lukas und Noomi im Buch Rut hob sie den Schatz des Lebens in der Gebrechlichkeit hervor. Hanna sei die erste Verkünderin des Evangeliums, wie viele ältere Frauen unserer Zeit, Noomi kann durch die Freundschaft der jungen Rut ihre Resignation überwinden. Im Blick auf den Tag der Pflege am 12. Mai sei das Buch eine Hilfe, um den alten Menschen nicht nur als „Fall“, sondern als Person wertzuschätzen.

Professorin Dr. Barbara Schmitz, Inhaberin des Lehrstuhls für Altes Testament und Biblisch-orientalische Sprachen an der Universität Würzburg, weitete den Blick auf das Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Das Wort „ehren“ bezeichne eine konkrete Zuwendung bis zur Sorge um eine würdige Bestattung, was heute nicht mehr selbstverständlich sei. Die Witwe Judit sei eine selbstbestimmte alte Frau, die durch die Begleitung einer Dienerin und das Glück eines wohlhabenden Lebens zeige, wie viel Lebensenergie bei älteren Menschen vorhanden sei.

Dieter Wenderlein von der Gemeinschaft Sant'Egidio hob hervor, dass die Bibel die älteren Menschen nicht nur als Objekt der Fürsorge schildere, sondern ihnen die Würde schenke, in der Schwäche einen Dienst für die anderen tun zu können. Das Bündnis von jüngeren und älteren Menschen stelle sich als Reichtum heraus, müsse allerdings mitunter unter Schwierigkeiten aufgebaut werden. Dass sich diese Mühe lohne, zeige sich an vielen Beispielen der Schrift. Wie die Gemeinschaft Sant'Egidio gern wiederhole, sei niemand zu alt oder zu schwach, um etwas Sinnvolles für die anderen tun zu können.

Maria Cristina Marazzi, Ambrogio Spreafico, Francesco Tedeschi: „Verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden. Die Spiritualität alter Menschen in der Bibel. Mit einem Beitrag von Andrea Riccardi.“ Echter-Verlag, Würzburg 2021, 173 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3429056995.

(2022/0569; E-Mail voraus)

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