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Der Zukunft verpflichtet

Englische Fräulein übertragen Würzburger Schule und Kindergarten der Maria-Ward-Stiftung – „Schwestern können das auf Dauer nicht mehr leisten“

Würzburg (POW) Am Tagesgeschäft wird sich nichts ändern. Seit 1866 hatte das Institut der Englischen Fräulein, wie die Maria-Ward-Schwestern auch genannt werden, die Verantwortung inne. Seit Anfang des Jahres ist die Maria-Ward-Stiftung verantwortlich für rund 120 Kinder im Kindergarten und 580 Mädchen in der Maria-Ward-Realschule in Würzburg. Unter dem Motto „Freude – Hoffnung“ wird die Übergabe der Trägerschaft am Freitag, 15. Mai, offiziell begangen. Schwester Angela Fries, Provinzoberin der Mitteleuropäischen Provinz, überträgt beim Festakt die Verantwortung für Schule und Kindergarten der Stiftung.

Die Maria-Ward-Stiftung will nach Angaben der Stiftungsrat-Vorsitzenden Oberin Schwester Carmen Irrgang die bestehenden Einrichtungen fördern und erhalten. Die gute pädagogische Arbeit solle auch in Zukunft weitergeführt werden. Deswegen habe die Stiftung die Trägerschaft der ordenseigenen Schulen übernommen. An der Aschaffenburger Schule, die unter einem Dach Realschule und Gymnasium vereint und die rund 1300 Mädchen besuchen, geschah der Wechsel bereits 2008. „Die Schwesterngemeinschaft konnte das auf Dauer personell wie finanziell nicht mehr leisten“, sagte Irrgang. Derzeit gibt es im Bistum Würzburg noch 15 Schwestern der Congregatio Jesu, wie der Orden seit 2004 heißt. Im Schuldienst aktiv sind davon in Aschaffenburg drei Schwestern und in Würzburg zwei, sowie eine im Kindergarten.

3,7 Millionen Euro beträgt das Stiftungskapital nach Angaben des Stiftungsrats derzeit. Die Diözese Würzburg war bei der Abfassung des Vertragswerks behilflich und gab insgesamt mehr als eine Million Euro. Dazu kamen noch viele Einzelspenden und der Einsatz vieler Helfer, die zum Gelingen der Umwidmung beigetragen haben. Der Orden selbst hat 1,5 Million Euro zum Stiftungskapital gegeben.

Zum Stiftungsrat gehören fünf Personen: Oberin Schwester Carmen Irrgang als Vorsitzende, Schulreferent Domkapitular Monsignore Günter Putz, Staatsminister a.D. Hermann Leeb, Direktor Hans-Dieter Greulich von der Liga-Bank sowie die Ärztin Dr. Gudrun Ströer. Den Stiftungsvorstand bilden Schwester Elfriede Frasch, der Schulleiter der Maria-Ward-Schule Würzburg, Peter Schreiner, und Direktor Helmut Hann von der Raiffeisenbank Aschaffenburg. Die Rechtsaufsicht der Stiftung hat der Bischof von Würzburg.

Die Mädchenrealschule der Maria-Ward-Stiftung in Würzburg liegt am Rand der Würzburger Altstadt und verfügt über eine eigene Turnhalle sowie eine Freizeit und Außensportanlage. Bereits seit 1992 wird dort die sechsstufige Realschule in den Wahlpflichtfächergruppen Mathematisch-Naturwissenschaftlich, Wirtschaftlich-Kaufmännisch, Sprachlich sowie Hauswirtschaftlich angeboten. 580 Schülerinnen in drei Parallelklassen pro Jahrgangsstufe besuchen derzeit die Einrichtung und werden von 40 Lehrern unterrichtet. Im angeschlossenen Tagesheim werden 35 Schülerinnen in Gruppen betreut.

Die erste Schule der Englischen Fräulein wurde 1866 in der Domerschulstraße 16, gegenüber dem Portal der Alten Universität eröffnet. 120 Schülerinnen wurden in zehn Räumen unterrichtet. Nach Erweiterungen und dem zwischenzeitlichen Umzug in die Herrengasse 6 wurde 1930 der Schulneubau in der Annastraße bezogen. Im Altbau in der Herrengasse verblieben das Kloster, das Internat, der Kindergarten und ein Studentinnenheim. 1938 schlossen die Nationalsozialisten die Schule. In das Gebäude in der Annastraße zog die Städtische Höhere Mädchenschule ein, ab 1941 Mozartgymnasium genannt. Viele Schwestern, die in Deutschland nicht mehr unterrichten durften, gingen in die Mission und errichteten Niederlassungen der Englischen Fräulein in Brasilien, Argentinien und Chile oder gingen an die Häuser in Indien. Das Gebäude in der Herrengasse fiel der Brandnacht des 16. März 1945 zum Opfer, die Schule in der Annastraße überstand den Krieg ohne große Schäden.

1949 wurde der Schulbetrieb mit 32 Schülerinnen, davon 14 Internatsschülerinnen, in der Nikolausstraße 12 wieder aufgenommen. 1953 erst kehrte die „Mittelschule für Mädchen“ in die Annastraße zurück, musste sich aber noch bis 1957 das Gebäude mit dem Mozartgymnasium teilen. Das Tagesheim wurde 1958 eingerichtet. 1965 wurde aus der dreiklassigen Mittelschule die vierstufige Realschule mit kaufmännischem Schwerpunkt. Die seit 1950 bestehende dreiklassige Frauenfachschule, die Fachlehrerinnen für Handarbeit und Hauswirtschaft ausbildete, wurde 1972 aufgelöst. 1986 wurde das Internat geschlossen. 1989 benannte sich die Einrichtung „Maria-Ward-Schule Realschule der Englischen Fräulein Würzburg“ um. Mit dem Wechsel der Trägerschaft heißt sie nun offiziell „Maria-Ward-Schule Würzburg Mädchenrealschule der Maria-Ward-Stiftung“.

Weitere Informationen zur Maria-Ward-Stiftung bei: Oberin Schwester Carmen Irrgang, Annastraße 6, 97072 Würzburg, Telefon 0931/355940. Spenden für die Stiftung können überwiesen werden auf das Konto der Maria-Ward-Stiftung bei der Liga-Bank Würzburg, Bankleitzahl 75090300, Kontonummer 3016110.

(2109/0604; E-Mail voraus)

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