Würzburg (POW) Bischof Dr. Franz Jung hat Diakon Reinhold Glaser (67) mit Strafdekret vom 18. Januar 2023 die Ausübung aller Vollmachten und Dienste als Diakon verboten. Bereits seit 1. November 2022 war Glaser von seinen Aufgaben als Diakon entpflichtet worden, zuvor war er als Diakon mit Zivilberuf für die Pfarreiengemeinschaften „Mittlerer Kahlgrund, Mömbris“ und „Christus Immanuel, Krombach“ angewiesen.
Mit dem Strafdekret des Bischofs sind Glaser sämtliche Vollmachten und Dienste als Diakon sowie auch die Ausübung seiner Rechte als Mitglied des Pfarrgemeinderates Mittlerer Kahlgrund verboten. Grund für diese Beugestrafe sind anhaltende Verstöße des Diakons gegen die bisherigen Verfügungen des Bischofs.
In den vergangenen Monaten war es zu anhaltenden Konflikten zwischen Glaser und dem Pastoralteam des Pastoralen Raums Kahlgrund hinsichtlich Dienst und Verhalten des Diakons gekommen. Mehrfache Bemühungen um Vermittlung scheiterten. Glaser wurde daraufhin mit Wirkung vom 1. November 2022 von seinen Aufgaben in der Diözese Würzburg entpflichtet und in den dauernden Ruhestand versetzt. Der Bischof untersagte ihm außerdem im gesamten Pastoralen Raum Kahlgrund künftig und auf Dauer die Ausübung des Dienstes als Diakon und jede Einmischung in die Seelsorge des Pastoralen Raums. In Folge kam es dennoch zu Verstößen gegen diese Vorgabe des Bischofs. Nach Anhörung des Diakons hierzu am 5. Dezember 2022 war keine Einsicht erkennbar.
Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran informierte die Ehrenamtlichen der drei Gemeinsamen Pfarrgemeinderäte im Kahlgrund am Mittwochabend, 18. Januar, bei einem Treffen in Krombach über das Vorgehen der Diözese. Zuvor hatte er Diakon Glaser das Dekret überreicht. An die Gläubigen im Pastoralen Raum schrieb Vorndran einen Brief, der auf den Homepages der Pfarreiengemeinschaften des Pastoralen Raumes Kahlgrund veröffentlicht wird. In dem Brief ermutigt der Generalvikar dazu, den am 14. November 2022 begonnenen gemeinsamen Weg der drei Pfarrgemeinderäte und des Pastoralteams fortzusetzen. Hier werden nach den Worten Vorndrans bestehende kontroverse pastorale Vorstellungen gemeinsam beraten und Perspektiven sowie Ziele für den Pastoralen Raum Kahlgrund erarbeitet. Begleitet wird dieser Weg durch zwei Vertreter der Arbeitsgemeinschaft (AG) Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung und der Abteilung Pastorale Entwicklung des Bischöflichen Ordinariats Würzburg. „Ich danke Ihnen von Herzen für Ihr Engagement, Ihre Bemühungen und Ihr ehrliches Ringen, dem Pastoralen Raum gemeinsam Gestalt zu geben“, schreibt der Generalvikar an die Gläubigen im Kahlgrund.
(0423/0090; E-Mail voraus)