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Die Kirche im Dorf lassen

Rund 350 Priester und Diakone bei Pontifikalvesper mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann – Kreuz und Opfer aushalten – Gottvertrauen wichtiger als Strukturen

Würzburg (POW) Das Zusammenlegen zahlreicher Pfarreien zu Pfarreiengemeinschaften bietet Chancen und Synergieeffekte. Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Dienstagnachmittag, 4. Juli, bei der Vesper im Rahmen der Kiliani-Wallfahrtswoche vor rund 350 Priestern und Diakonen in der Neumünsterkirche betont. Wenn aus mehreren kleinen Pfarreien ein neues, größeres Ganzes entsteht, erwüchsen zum Beispiel in der Jugendarbeit, durch Chöre und ähnliches neue Bereiche, wo kirchliches Leben sich entfalte. „Gott hat uns die Zusage gegeben, dass er bei uns ist und uns begleitet – auch in schwierigen Situationen.“ Es gelte, die Anfrage zu erkennen, die Gott darin an die Menschen der Gegenwart sende, sagte der Bischof. Im Bistum Würzburg dürften die Christen sich der besonderen Fürsprache der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan gewiss sein.

Er erlebe es als aufregend und aufbauend zu sehen, dass sich während der Wallfahrtswoche Junge und Alte, Frauen und Männer, Gesunde und Kranke, Haupt- und Ehrenamtliche ihres Glaubens versicherten und sich neue Kraft für den Alltag holten. Gerade in der Zeit vor den Sommerferien zeige sich eine allgemeine Erschöpfung, die inzwischen schon als normal empfunden werde. „Wir alle wissen: Kirchlicher Dienst fordert und strengt an.“ Trotz der vielfältigen Unterstützung durch engagierte Laien sähen gerade Priester und Diakone sich heute mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert, die leicht die Kräfte überstiegen. „Mitunter kann es passieren, dass wir uns mehr als Dirigenten und Motivationstrainer fühlen denn als Hirten.“ Um die Spannung von Kreuz und Opfer auszuhalten, sei es wichtig, dass sich die Geistlichen regelmäßig mit ihren Mitbrüdern über ihre Situation austauschten.

Weil die sinkende Zahl der Priester die Gründung von Pfarreiengemeinschaften erfordere, sei es unerlässlich, die Kirche im Dorf zu lassen und den Blick über den Kirchturm hinaus zu weiten. „Bei meiner Visitation im Dekanat Miltenberg habe ich lebendige Minipfarreien erlebt, die den Zusammenhalt für das gesamte Dorf bildeten.“ Deswegen gelte es im Blick auf die Zukunft, Eigenes zu wahren und zugleich ein größeres Ganzes zu entwickeln. Kilian, Kolonat und Totnan hätten den Glauben im Frankenland gesät, ohne sich große Gedanken über die Strukturen zu machen. „Auch wir brauchen heute Geduld und Gottvertrauen“, sagte Bischof Hofmann. „Gott ist uns nahe und sorgt sich um unser Wohlergehen.“

(2706/0988; E-Mail voraus)

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