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Die Probleme der Zeit anpacken

Kiliani-Tag der Priester, Diakone und pastoralen Berufe – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann dankt Seelsorgern für ihren Einsatz – „Gelebtes Glaubenszeugnis ist die Antwort auf die Probleme unserer Zeit“

Würzburg (POW) Christen sind berufen, glaubwürdig zu leben und die Probleme der Zeit anzupacken. „Unser gelebtes Glaubenszeugnis ist ganz im Sinne unserer Frankenapostel unsere Antwort auf die Probleme unserer Zeit.“ Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Dienstag, 11. Juli, bei der Kiliani-Wallfahrt für Priester, Diakone und pastorale Berufe betont. Mehr als 600 Seelsorger aus dem ganzen Bistum Würzburg feierten die Pontifikalvesper im Würzburger Kiliansdom mit. „Ich danke Ihnen von Herzen für ihren Dienst, den Sie mit allen Kräften leisten“, dankte der Bischof den im Dom versammelten Seelsorgern. „Es ist so unglaublich wichtig für unsere Gesellschaft, dass wir der Sauerteig sind.“

„Unsere Zeit ist voll von Turbulenzen, Umstürzen, abenteuerlichen Neuerungen, die unser christlichen Menschenbild konterkarieren“, sagte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Als Beispiele nannte er ethische Probleme wie die Zeugung im Reagenzglas, Genmanipulation oder die „Ehe für alle“, aber auch die anstehenden Fragen zur Flüchtlingsproblematik, zu gerechtem Lohn, finanzieller Anerkennung für die Erziehung der Kinder und für häusliche Pflege oder die Altersarmut. „Sicherlich gilt es zunächst, alle möglichen politischen und sozialen Wege zu nutzen, um den Segen unseres christlichen Menschenbilds in die Entscheidungen einfließen zu lassen. Aber das Entscheidende ist doch, dass wir aus der Mitte, die Jesus Christus ist, leben und handeln“, betonte der Bischof.

Der emeritierte Bischof Egon Kapellari habe geschrieben: „Ich glaube an Jesus Christus als den Angelpunkt der Weltgeschichte und als die Mitte des Universums.“ Diese Mitte sei kein Ort des bequemen Ausgleichs, sondern ein „dynamischer Quellgrund, dessen Dynamik einer tiefen Verbundenheit mit Jesus Christus zu verdanken ist. Diese Verbundenheit ist kein fester Besitz. Sie wächst oder mindert sich auf dem Weg des Lebens und des Glaubens. Immer wieder sind Schritte zu Christus als Mitte des Lebens zu tun“, zitierte Bischof Hofmann. Und weiter habe Bischof Kapellari geschrieben: „Wie hätte Jesus in einer Welt mit ihren Schrecken und ihrer Schönheit die radikale Liebe Gottes anders ausdrücken können als im radikalsten Leiden und Sterben für diese Welt?“ Erst müsse das Herz der Welt brechen, ehe ihr wahres Wesen offenbar werde. „Das Herz der Welt ist für uns Christus.“

Aus dieser Mitte heraus, die sich im Vollzug der heiligen Messe und in den anderen Gottesdiensten ebenso erschließe wie im Gebet, den Sakramenten und der gelebten Nächstenliebe, seien die Christen angefragt, glaubwürdig zu leben, forderte Bischof Hofmann auf. „Es ist ja nicht so, als ob unsere Gesellschaft von uns nichts wissen will. Viele Menschen, selbst die, die sich als Agnostiker bezeichnen, sind auf der Suche nach dieser Mitte.“ Von Christen würden Empathie und Gerechtigkeit erwartet. Priester, Diakon und pastorale Mitarbeiter stünden in der Spannung von Stärke und Schwäche, von Heiligkeit und Sünde. „Wir sind berufen, die anstehenden Probleme anzupacken und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.“ Dabei sei es wichtig, das Träumen nicht zu verlernen, sich Lebendigkeit und die Kraft der Begeisterung zu bewahren, sagte der Bischof. „Mag die Kirche sich dabei auch Beulen in der Karosserie holen, wie Papst Franziskus es sagte“, fuhr er fort und rief die Gläubigen auf, Vertrauen zu haben, gemäß dem Motto der Kiliani-Wallfahrtswoche „Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen“.

An den Vespergottesdienst schloss sich bei sommerlich warmen Temperaturen eine Begegnung der Seelsorger auf dem Kiliansplatz an.

sti (POW)

(2817/0753; E-Mail voraus)

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