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„Die Türen unserer Kirche stehen Ihnen weiterhin offen!“

Bischof Dr. Franz Jung zur kirchlichen Statistik 2019 – Deutsche Bischofskonferenz und Evangelische Kirche in Deutschland legen Zahlen für Deutschland vor – Rund 55 Prozent der Unterfranken katholisch

Würzburg/Bonn (POW) Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben zeitgleich am Freitagmittag, 26. Juni, die kirchliche Statistik 2019 bekanntgegeben. Die Zahlen der DBK geben einen Überblick zur Katholikenzahl sowie zu Taufen, Erstkommunionen, Firmungen, Trauungen, Bestattungen, Ein- und Austritten und Wiederaufnahmen. Die Katholiken machen in Deutschland nach DBK-Angaben 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (22.600.371 Kirchenmitglieder). Zum 31. Dezember 2019 zählte die Diözese Würzburg 720.399 Katholiken (2018: 734.613 Katholiken). Rund 55 Prozent der Bevölkerung in Unterfranken, das nahezu deckungsgleich mit der Diözese Würzburg ist, sind demnach katholisch.

Wie im bundesweiten Trend ist auch im Bistum Würzburg ein Rückgang beim Sakramentenempfang zu verzeichnen. Gesunken ist 2019 im Bistum Würzburg die Zahl der Taufen auf 5226 (2018: 5641). Die durchschnittliche Zahl der Gottesdienstbesucher ging im Bistum im Vergleich zum Vorjahr zurück. Den Sonntagsgottesdienst besuchten 2019 durchschnittlich rund 79.000 Katholiken (2018: 84.000), das sind elf Prozent aller katholischen Gläubigen im Kiliansbistum. 2018 belief sich der Anteil auf 11,4 Prozent.

Etwas zurückgegangen sind auch die Zahlen bei den Erstkommunionkindern auf 5250 (2018: 5277), ebenso die Zahl der Firmlinge. 4209 waren es im Jahr 2019, im Vorjahr 4377. Einen Rückgang gab es auch bei der Zahl der kirchlichen Eheschließungen mit 1377 (2018: 1575). 8423 kirchliche Bestattungen wurden verzeichnet (2018: 8745). Aus der katholischen Kirche ausgetreten sind im Bistum Würzburg im Jahr 2019 nach DBK-Angaben 8043 Katholiken (2018: 6532), der bislang höchste Wert. Wiederaufnahmen gab es 135 (2018: 127). Eintritte wurden 36 (2018: 42) verzeichnet.

„Die Zahlen der kirchlichen Statistik für das Jahr 2019 tun weh, richtig weh“, erklärte Bischof Dr. Franz Jung. Er nehme die Entscheidung eines jeden, der sich enttäuscht, genervt, frustriert oder gelangweilt von der Kirche abwende, sehr ernst und bedauere dies zutiefst. „Selbstverständlich sage ich jeder und jedem Einzelnen zu: Die Türen unserer Kirche stehen Ihnen weiterhin offen!“ Zugleich gelte es, das aktuelle Kirchesein zu hinterfragen.

Bischof Jung erklärte weiter, er sei für die vielen Menschen, die sich aus Überzeugung dafür entschieden haben, Mitglied ihrer Kirche zu sein und Kirche zu leben, sehr dankbar, „und dies gerade in einer Zeit, in der das Bild der Kirche aufgrund schweren eigenen Versagens vielfach vom Reformstau und von Skandalen überschattet ist“. Sein Dank gelte den Eltern, die ihren Kindern mit der Zusage zur Taufe das Christsein eröffneten. Er freue sich über jedes Kommunionkind, das im Jahr 2019 Christus in der heiligen Kommunion begegnen durfte, und über jeden Jugendlichen, der sich für die Firmung entschieden hat. „Ich fühle mich verbunden mit all den Eheleuten, die sich im Jahr 2019 vor Gott das Jawort gegeben haben. Wir durften zahlreiche Menschen im vergangenen Jahr auf dem letzten Weg begleiten und die Angehörigen trösten.“

Als einen Hoffnungsschimmer sehe er die Wiederaufnahmen und Eintritte, betonte Bischof Jung. „Ich sehe die Herausforderung darin, noch nachdrücklicher herauszustellen, wofür unsere Kirche sich religiös, sozial, gesellschaftlich und in weltweiter Solidarität stark macht und wie sehr sie in der Nachfolge Jesu Christi für das Heil der Menschen und für ihre Erlösung wirkt.“

Bundesweit hat sich erneut die Entwicklung der zurückliegenden Jahre fortgesetzt, was vor allem mit Strukturveränderungen in den (Erz-)Bistümern zu tun hat: Die Zahl der Pfarreien hat sich auf 9936 (2018: 10.045) verringert. Insgesamt gibt es 12.983 Priester (2018: 13.285), davon sind 6460 Pfarrseelsorger (2018: 6672). In den weiteren pastoralen Diensten weist die Statistik für 2019 3335 Ständige Diakone (acht mehr als 2018), 3267 Pastoralassistenten/-referenten (weiblich: 1538, männlich: 1729 – insgesamt sechs weniger als 2018) und 4499 Gemeindeassistenten/-referenten (weiblich: 3533, männlich: 966 – insgesamt 38 weniger als 2018) aus.

Der Gottesdienstbesuch lag bundesweit im Jahr 2019 bei 9,1 Prozent (2018: 9,3 Prozent). Die Zahlen beim Sakramentenempfang sind zurückgegangen. So lag die Zahl der kirchlichen Trauungen bei 38.537 (2018: 42.789), die Zahl der Taufen bei 159.043 (2018: 167.787), die Zahl der Erstkommunionen bei 166.481 (2018: 171.336) und die Zahl der Bestattungen bei 233.937 (2018: 243.705). Auch im Jahr 2019 musste die katholische Kirche bei den Eintritten und Wiederaufnahmen ebenfalls einen Rückgang verzeichnen. So lag die Zahl der Eintritte bei 2330 (2018: 2442), die Zahl der Wiederaufnahmen bei 5339 (2018: 6303). Die Zahl der Kirchenaustritte ist in 2019 erneut angestiegen: 272.771 Menschen haben die katholische Kirche verlassen (2018: 216.078).

Das Bistum Würzburg zählte zum 31. Dezember 2019 312 aktive Welt- und Ordenspriester, 164 Ruhestandspriester, 138 Diakone, davon 76 in Teilzeit, 153 Pastoralreferenten/-assistenten, davon 41 in Teilzeit, 131 Gemeindereferenten/-assistenten, davon 54 in Teilzeit, acht Pastorale Mitarbeiter, davon drei in Teilzeit, sowie 130 Religionslehrer im Kirchendienst, davon 58 in Teilzeit.

Hinweis: Die Eckdaten des Jahres 2019 für die katholische Kirche in Deutschland finden sich auf www.dbk.de in der Rubrik „Zahlen und Fakten“. Eine detaillierte Aufstellung zum Bistum Würzburg, aufgeteilt nach Dekanaten, findet sich im Internet unter statistik.bistum-wuerzburg.de.

(2720/0667; E-Mail voraus)

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