Zell am Main/Würzburg (POW) Ab 7. August wird Sonja Klafke ein Jahr in Kambodscha verbringen. Die 18-jährige Abiturientin aus Zell am Main bei Würzburg ist eine von 13 jungen Erwachsenen aus den
(Erz-)Bistümern Aachen (2 Personen), Bamberg (3), Berlin (4), Eichstätt (1), Münster (1), Rottenburg-Stuttgart (1) und Würzburg (1), die am Freiwilligenprogramm des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ und von Missio, dem Internationalen Katholischen Missionswerk in Aachen, teilnehmen. Zwölf Monate lang werden die jungen Frauen und Männer die Arbeit der Projektpartner vor Ort unterstützen. Dabei übernehmen sie pädagogische, pflegerische sowie hauswirtschaftliche Aufgaben und helfen bei der Betreuung der Kinder. Zuvor haben sie Sprachkurse besucht und an verschiedenen Vorbereitungsseminaren teilgenommen.
„Ich bin seit meinem sechsten Lebensjahr Sternsingerin und habe dabei jahrelang zur Vorbereitung die Filme des Kindermissionswerks gesehen. Ich fand das immer so cool und dachte dann: Ja, du willst auch die Welt entdecken“, erzählt Klafke. Schon während sie noch Schülerin am Würzburger Deutschhaus-Gymnasium war, habe sie sich in der Jugendarbeit als Oberministrantin sowie als Sängerin und Querflötistin in der Kirchenband engagiert.
Als sie dann vor zwei Jahren erfahren habe, dass das Kindermissionswerk auch einen Freiwilligendienst anbietet, sei der Entschluss schnell gefasst gewesen: „Das will ich machen. Studieren will ich eh nicht gleich, ich will was erleben und was mit Kindern machen. Und so hat sich das dann ergeben.“ Ihre Eltern hätten sie bei dem Projekt unterstützt und ihr den Rücken gestärkt. „Meine jüngere Schwester ist nicht so begeistert. Sie wird jetzt erst einmal längere Zeit ohne mich auskommen müssen“, erklärt die junge Frau.
Kambodscha als das Land ihres Einsatzes habe sich eher zufällig ergeben. „Ich habe das Land gar nicht so auf dem Schirm gehabt. Erst beim letzten Seminar, als die Projekte nochmal vorgestellt wurden, habe ich mich mit Kambodscha auseinandergesetzt. Ich finde es einfach total faszinierend: eine tolle Kultur, ein wunderschönes Land. Und das Projekt gefällt mir auch richtig gut“, sagt Klafke.
Sie wird in der 200.000-Einwohner-Stadt Battambang im Nordwesten Kambodschas in der „Komar Rikreay Association“, einem Übergangsheim für Kinder in Not, tätig sein. „Vormittags bin ich für die Medienarbeit zuständig. Das heißt, ich betreue unter anderem die Website und den Facebook-Auftritt der Einrichtung. Am Nachmittag arbeite ich dann direkt mit den Kindern. Ich organisiere Spiele und Ähnliches“, berichtet Klafke. Auf die Begegnungen mit den jungen Schützlingen freue sie sich sehr.
Was das Jahr für sie wohl bringen wird? „Ich glaube, es verändert mich ganz schön.“ Sie sei eigentlich niemand, der vor etwas Angst habe, sondern ein sehr offener Mensch. „Aber ich glaube trotzdem, dass es für mich etwas ganz Anderes wird.“ Zuhause sei sie mit ihren Hobbys in Beschlag genommen, zu denen neben dem kirchlichen Engagement auch das Handballspiel bei der Handballgemeinschaft Maintal zählt. „Ich denke, dass ich in dem Jahr aber total runterfahren werde.“ Bis sie aber tatsächlich abreist, steht unter anderem noch ein wenig Kambodschanisch lernen auf ihrer To-do-Liste. „Vorstellen kann ich mich schon in der Landessprache: Suasdey! Knjom tschmuah Sonja.“
mh (POW)
(3018/0720; E-Mail voraus)
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