Die große Koalition ist mehr als 100 Tage im Amt und hat insbesondere im außenpolitischen Bereich glänzende Umfragewerte. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor viele Probleme ungelöst sind, die gesetzgeberisches Handeln erforderlich machen. Nach wie vor haben wir eine erschreckend hohe Arbeitslosigkeit. Über 5 Millionen Menschen suchen Arbeit und daran hat die Einführung der Arbeitsmarktreformgesetze Hartz I bis IV nichts wesentliches geändert. Der Arbeitsplatzabbau geht an vielen Stellen weiter. Die Arbeitsmarktreformen müssen dringend ergänzt werden. Nach wie vor gibt es trotz verbesserter Stimmung eine Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft, wobei die hohe Abgabenbelastung und die Überregulierung von Produkt- und Arbeitsmärkten Haupthemmnisse für eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation darstellen. Natürlich ist die Politik nicht in der Lage, alle Probleme allein zu lösen. Aber von ihr sind Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung, wie etwa zur Entlastung des Faktors Arbeit, zur Förderung der unternehmerischen Verantwortung, zur Verbesserung der schulischen und beruflichen Qualifizierung sowie die Entwicklung arbeitsmarktpolitischer Instrumente für den Niedriglohnsektor zu fordern. Das besondere Augenmerk bei solchen zu treffenden Regelungen sollte dabei gerichtet werden auf die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Menschen in besonderen Problemlagen, also Langzeitarbeitslosen, Menschen mit geringerer schulischer und beruflicher Qualifikation, Behinderten, Jugendlichen und Personen mit Migrationshintergrund.
Angesichts der hohen Schwierigkeiten in diesem Bereich dürfen jedoch die Forderungen nicht nur an die Politik gehen. Ich denke: es ist höchste Zeit auch nach dem Verhältnis von Ökonomie und Wirtschaftsethik zu fragen. Pater Anselm Grün, der Ökonom der Abtei Münsterschwarzach, hat in diesem Zusammenhang einmal folgendes erklärt: „Moralische Kompetenz ist nicht ein Luxus, den sich lediglich ein paar humanistisch gebildete Manager leisten können, sondern sie zahlt sich für jeden Betrieb und jeden unternehmerischen Menschen aus. Wer als Führungskraft die Tugenden als Wertmaßstab für sein Handeln gewählt hat, der gibt seinen Mitarbeitern moralische Orientierung und macht sein Unternehmen nach außen hin attraktiv. Im Zeitalter der Globalisierung konkurrieren die Firmen nicht nur mit billigeren Produkten, sondern mit ethischer Kompetenz.“ Wenn man diese Sätze ernst nimmt, und das sollte man tun, erscheint es mehr als zweifelhaft, wenn Verantwortliche in der Wirtschaft Arbeitsplätze selbst dann abbauen, wenn ihre Betriebe schwarze Zahlen schreiben. Dabei verkenne ich nicht, dass Gewinn eine berechtigte Funktion u. a. als Indikator für den guten Zustand und den Betrieb des Unternehmens hat. Ich verkenne auch nicht die Verantwortung von in der Wirtschaft Verantwortlichen für eine Gewinnmaximierung. Gleichwohl meine ich, dass der Gewinn nicht das alleinige Maß des Handelns ist. Vielmehr ist auch zu berücksichtigen, was der verstorbene Papst Johannes-Paul II in der Sozialenzyklika „Centesimus annus“ 1991 wie folgt formuliert hat: „Doch der Gewinn ist nicht das einzige Anzeichen für den Zustand des Unternehmens. Es ist durchaus möglich, dass die Wirtschaftsbilanz in Ordnung ist, aber zugleich die Menschen, die das kostbarste Vermögen des Unternehmens darstellen, gedemütigt und in ihrer Würde verletzt werden. Das ist nicht nur moralisch unzulässig, sondern muss auf weite Sicht gesehen auch negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens haben.“ Ich denke: es ist an der Zeit darüber nachzudenken, wie beispielsweise der Stellenwert von Wirtschaftsethik – auch mit Hilfe unserer theologischen Fakultäten - in den wirtschaftswissenschaftlichen Bereichen der Universitäten und Fachhochschulen gesteigert werden kann. Ich meine, die Laien sollten sich mit den bereits in der Sozialenzyklika „Centesimus annus“ angesprochenen Fragen verstärkt beschäftigen und wirtschaftsethisches Handeln in ihren eigenen Verantwortungsbereichen einfordern und praktizieren. Wenn Firmen auch mit ethischer Kompetenz im Zeitalter der Globalisierung konkurrieren, wie Pater Anselm Grün meint, dann ist es Zeit, dass wir uns in der Bundesrepublik fit für diese Konkurrenz machen, denn nur so lässt sich nachhaltig Gewinn und wirtschaftlicher Wohlstand sichern.
Im letzten Jahr startete die Deutsche Bischofskonferenz die dreijährige Initiative „Hier beginnt die Zukunft: Ehe und Familie“. Das diesjährige Jahresthema lautet „Entfalten. Gestalten. Stärken. Der Wert von Ehe und Familie für die Gesellschaft.“ Das Ziel der Initiative ist das Anliegen verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Familie steht zwar unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes, ist aber gleichwohl vielen Gefahren ausgesetzt. Familien sind nicht selten von Armut bedroht und strukturell benachteiligt. Der Kindermangel in unserem Land ist erschreckend. Die Generationensolidarität muss erheblich gefördert werden. Zur Stärkung der Familie gehört auch die Stärkung der Bereiche Bildung und Erziehung. Es ist wichtig, die Ehe als Lebensform und Institution besonders zu schützen, wenn die Zukunft dieser Gesellschaft gelingen soll. Ich bin dankbar für die Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und bitte Sie alle im Rahmen der Ihnen jeweils gegebenen Möglichkeiten, diese Initiative vor Ort zu unterstützen. Erfreulich ist, dass die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken auch in diesem Bereich kooperieren. So finden am 6./7. April 2006 im Rahmen dieser Kooperation ein interdisziplinäres wissenschaftliches Symposion zum Thema „Ehe – ein Zukunftsmodell“ und am 26. Mai 2006 beim Katholikentag in Saarbrücken ein Forum unter dem Motto „Ehe und Familie – Gerechtigkeit schafft Zukunft“ statt. Gestatten Sie mir an dieser Stelle noch eine weitere Bemerkung: Trotz vielfacher Kooperation mit der Deutscher Bischofskonferenz ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken in letzter Zeit verstärkt pauschalen Angriffen ausgesetzt, die ich für unerträglich halte. Die Mitglieder des Zentralkomitees nehmen mit großem Engagement ihre Aufgabe wahr, Zeugen des Glaubens in der Welt zu sein. Natürlich sind auch sie nicht frei von jeglichem Mangel und unterliegen so auch mancher Kritik. Pauschale Angriffe auf sie, sie seien ein „Komitee, das niemand kennt“, entbehren jedoch jeglicher Sachlichkeit und können auf Dauer nicht widerspruchslos hingenommen werden. Ich wäre dankbar, wenn die Bischöfe auf eine Mäßigung in dieser Auseinandersetzung hinwirken könnten.
Papst Benedikt XVI hat im Jahr 2000 in einem Beitrag „DEMOKRATISIERUNG DER KIRCHE – DREISSIG JAHRE DANACH“ folgendes ausgeführt: „Auch Diözesanräte sind als Forum der Begegnung unterschiedlicher Tendenzen und Kompetenzen, als eine Weise der Auseinandersetzung und der Konsensbildung in den Herausforderungen unterschiedlicher Situationen zu einer wertvollen Kraft geworden, die dem Bischof hilft, die unterschiedlichen Aspekte auftretender Fragen, die Stimmungen und Erfahrungen in den verschiedenen Schichten seiner Diözese wie die Möglichkeiten sinnvoller pastoraler Aktion zu erkennen und entsprechend zu handeln.“ Ob wir tatsächlich in dieser Amtsperiode unseren beiden Bischöfen zu einer solchen Hilfe geworden sind, können diese nur selbst beurteilen. Eines aber meine ich feststellen zu können, nämlich, dass wir uns alle redlich darum bemüht haben, eine solche Hilfe zu sein. Dies wird schon deutlich an den Aussprachen, die wir in den Vollversammlungen mit unserem jeweils amtierenden Ortsbischof hatten. Es wurden die unterschiedlichsten Meinungen formuliert, es wurden Fragen gestellt, Stimmungen und Erfahrungen aus den verschiedensten Bereichen verdeutlicht, wobei dies alles getragen war von der Mitsorge um unser Bistum und unsere Kirche insgesamt. Dabei war Dialog nicht Selbstzweck, sondern Mittel einer ernsthaft gewollten und auch praktizierten Kooperation. Dafür dass Dialog und Kooperation möglich waren, danke ich Bischof Friedhelm Hofmann und seinem Vorgänger Bischof em. Paul-Werner Scheele - auch in ihrem Namen - ganz herzlich.
Dieser Diözesanrat hat sich aber auch ernsthaft darum bemüht, Zeugnis für den Glauben in die Welt hinein zugeben. Wir dürfen uns aber nicht nur damit zufrieden geben, gesellschaftliche Entwicklungen zu beobachten und kritisch zu begleiten. Die Katholiken sind Teil dieser Gesellschaft und haben diese Gesellschaft mitzugestalten. In diesem Sinne haben wir uns in unseren Vollversammlungen mit zahlreichen Themen beschäftigt. Wir haben uns unter anderem mit Problemen der Familie, der Jugend, der Umwelt und der Sterbebegleitung befasst. Darüber hinaus haben wir aktuelle Fragen der Gesellschaft aufgegriffen und uns dazu aus unserer christlichen Sicht geäußert. Im Zusammenhang mit dem Irakkonflikt haben wir die Notwendigkeit der Erweiterung friedenserhaltender Möglichkeiten durch die UNO angesprochen. Die Arbeitslosigkeit in diesem Land war ein Thema, das uns immer wieder umgetrieben hat. Das selbe gilt für die Problematik des unzureichenden Lebensschutzes. Wir befassten uns mit dem Thema Klonen und der Gefährdung des Schutzes menschlichen Lebens, insbesondere mit der unerträglichen Situation im Bereich der Embryonenforschung. Mit Sorge haben wir die zunehmenden Schwierigkeiten des Lebensschutzes im europäischen Bereich beobachtet und verbesserten Schutz angemahnt. Wir haben uns aber auch engagiert im Bereich des „Erneuerns und Sparens“, das in unserem Bistum uns weiter begleiten wird. Eine vollständige Aufzählung der Themen, mit denen wir uns befasst haben, ist im Rahmen dieses Berichtes aus Zeitgründen nicht möglich. Sie ist auch nicht nötig, weil sie alle selbst Teilnehmer dieser Erörterungen und Diskussionen waren. Ich denke dieser Diözesanrat muss sich nicht vorwerfen lassen, er hätte die Augen vor schwierigen Themen verschlossen und sei einen bequemen Weg gegangen. Dieser Diözesanrat hat sich den Schwierigkeiten gestellt und „Farbe“ bekannt.
Lassen wir uns noch an einem weiteren Maßstab messen, den unser jetziger Papst in dem oben erwähnten Aufsatz gesetzt hat. Er führt dort aus: „In der Tat ist der Glaube seinem Wesen nach dort aufgehoben, wo er dem Mehrheitsprinzip unterworfen wird. Warum sollten mich Herr Müller oder Frau Huber verpflichten können, dies oder jenes zu glauben, was sie mehr oder weniger zufällig für richtig halten. Warum sollte ich verpflichtet sein zu glauben, was heute eine Mehrheit verabschiedet, die morgen schon vielleicht durch eine entgegengesetzte Mehrheit abgelöst wird? Entweder liegt im Glauben der Kirche eine andere Ermächtigung als diejenige menschlichen Meinens oder nicht. Wenn nicht, dann gibt es eben keinen Glauben, sondern jeder denke sich aus, was er für richtig hält. Wenn ja, das heißt, wenn Gott uns wirklich etwas gesagt hat und auch die Organe geschaffen hat, die für die Treue zu seinem Wert stehen, dann zählt diese oder jene zufällige Mehrheit nicht.“ Ich bin davon überzeugt, dass die Arbeit dieses Diözesanrates sich auch an diesem Maßstab messen lassen kann. Wir haben nie eine Glaubensfrage zur Diskussion oder gar zur Abstimmung gestellt und wir haben immer die „Organe, die für die Treue zu seinem Wert“ stehen, respektiert und geachtet. Die Verbundenheit zu Papst und Bischof war für diesen Diözesanrat immer die Grundlage des Handelns. Wenn wir uns geäußert haben und um Lösungen gerungen haben, so geschah dies immer auf dieser Grundlage. Dies ist nach meiner Überzeugung im Übrigen auch die Voraussetzung einer weiteren fruchtbaren Arbeit.
Diese Sitzung ist die letzte Vollversammlung dieser Amtsperiode. Diese ist mitgeprägt durch den Wechsel im Bischofsamt und die zwischenzeitliche Vakanz. Bischof em. Paul-Werner Scheele ist im Jahr 2003 von seinen Aufgaben als Ortsbischof aus Altersgründen entbunden worden. Wir sind ihm dankbar, dass er während seiner gesamten Amtszeit eine Amtsführung gezeigt hat, die von Vertrauen und Zusammenarbeit geprägt war. Wir sind auch unserem neuen Bischof Friedhelm Hofmann dankbar, dass er Dialog und Kooperation als wichtige Bestandteile seines Hirtenamtes betrachtet und praktiziert.
Auch in dieser Wahlperiode war mein Bemühen darauf gerichtet, die Einheit zu wahren und die unterschiedlichsten Auffassungen in ihrer Freiheit zu sichern. Dies gilt auch für meine Mitarbeit im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, im Landeskomitee der Katholiken in Bayern und in verschiedenen diözesanen Gremien. Die Sorge um die Gewährleistung des rechten Platzes für die Mitarbeit von Laien ist durch Entwicklungen außerhalb unseres Bistums nicht geringer geworden. Umso dankbarer bin ich dafür, dass unser Bischof in der Herbst-Vollversammlung 2005, eine klare Stellungnahme zur Frage der Pfarrgemeinderatssatzung in unserem Bistum abgegeben hat. Die Mitarbeit der Laien in unserem Bistum ist aus meiner Sicht für die kirchliche Gemeinschaft unverzichtbar. Dies möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen. „Erneuern und Sparen“ ist ein Projekt, das nur erfolgreich ist, wenn auf breiter Basis um den richtigen Weg in die Zukunft Mitsorge getragen wird. Bisher ist dies gelungen. Auch durch die Einbindung des Diözesanrates in diesen Prozess wurden Auseinandersetzungen jeglicher Art vermieden. Stattdessen war es möglich, gemeinsam Probleme zu benennen und Problemlösungen anzudenken bzw. schon in die Wege zu leiten. Auf diese Weise können unnötige Konflikte vermieden und Verständnis für notwendige Veränderungen auf breiter Ebene geweckt werden. Ich hoffe, dass dieser Weg auch in der Zukunft erfolgreich gegangen werden kann.
Unser herzlicher Dank gilt auch unserem Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und unserem Geistlichen Assistenten Domkapitular Hans Herderich. Unser Generalvikar war immer ein Garant für vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit. Selbst schwierigste Probleme waren mit ihm besprechbar und konnten so vernünftigen Lösungen zugeführt werden. Seine Fähigkeit, Situationen zu analysieren und argumentativ vorzugehen, hat uns letztlich auch dann überzeugen können, wenn wir zunächst zu einer anderen Auffassung tendiert haben.
Domkapitular Hans Herderich danke ich dafür, dass er uns in all den Jahren auch in der alltäglichen Arbeit ein zuverlässiger und vertrauensvoller Partner war, der uns durch seine geistliche Begleitung immer wieder Mut machen konnte.
Am Ende dieser Amtsperiode möchte ich mich auch in Ihrem Namen ganz herzlich bei unserer Geschäftsstelle bedanken. An erster Stelle ist hier unser Geschäftsführer Matthias Reichert zu nennen. Ohne ihn hätten wir die Fülle an Aufgaben nicht so bewältigen können, wie dies geschehen ist. Ihn zeichnet eine uneingeschränkte Solidarität und ein riesiges Engagement aus. Wenn es die Aufgabe erfordert, ist er zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit, diese zu erfüllen. Ich erinnere nur an die zahlreichen Werkstattabende im Zusammenhang mit der Pfarrgemeinderatswahl. Wir können uns glücklich schätzen, ihn als Geschäftsführer zu haben und sprechen ihm unseren besonderen Dank aus. Unser Dank gilt aber auch unseren Geschäftsstellenmitarbeiterinnen Sylvia Wetzel und Sabine Düchs. Auch sie sind, dank ihrer Tüchtigkeit und ihrer Einsatzbereitschaft, für uns unerlässlich. Um zu verdeutlichen, wie wichtig die Arbeit unserer Geschäftsstelle ist, verweise ich nur auf ihre Funktion als Anlaufstelle für Anfragen aus dem ganzen Bistum. Zahlreiche Anrufe, nicht nur von Laien, gehen bei der Geschäftsstelle ein, die im Zusammenhang mit Pfarrgemeinderatssatzung und Pfarrgemeinderatstätigkeit stehen. Die Vollversammlungen, die Vorstandssitzungen und die Treffen mit den Dekanantsratsvorsitzenden werden dort vorbereitet und unterstützt. Die Geschäftsstelle hat unsere Repräsentanz beim Katholikentag in Ulm 2004 gewährleistet und bereitet auch die Teilnahme am Katholikentag in Saarbrücken in diesem Jahr vor. Die Pfarrgemeinderatswahl konnte nur auf Grund des außerordentlichen Einsatzes unserer Geschäftsstelle insbesondere unseres Geschäftsführers Matthias Reichert durchgeführt werden. Diese Beispiele deuten Umfang und Bandbreite der Geschäftsstellentätigkeit lediglich an. Mir selbst wäre die Ausübung der Vorsitzendentätigkeit dieses Gremiums über einen Zeitraum von nunmehr fast acht Jahren ohne die vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit mit unserem Geschäftsführer Matthias Reichert nicht möglich gewesen. Er hat mich entlastet und unterstützt, wo immer es ihm möglich war. Dafür herzlichsten Dank.
Anlass zu Dank und Freude ist auch die Pfarrgemeinderatswahl in unserem Bistum vom vergangenen Sonntag. Wir sind den vielen Menschen dankbar, die sich als Kandidatinnen und Kandidaten und als Helferinnen und Helfer zur Verfügung gestellt haben. Unser Papst hat in dem bereits erwähnten Aufsatz im Jahr 2000 erklärt: „Die Pfarrgemeinderäte sind – von unvermeidlichen Ausnahmen abgesehen – zu einem wichtigen Element in der Pfarrgemeinschaft geworden; Ihr Beitrag daran ist kaum noch wegzudenken." Die Richtigkeit seiner Feststellung wird durch die hohe Beteiligung der Menschen in unserem Bistum unterstrichen. Diese hohe Beteiligung zeigt deren großes Interesse an der kirchlichen Mitarbeit. Obwohl die Wahlbeteiligung gegenüber der letzten Pfarrgemeinderatswahl etwas gesunken ist, was verschiedene Ursachen hat, bleibt gleichwohl festzuhalten: die Wahlbeteiligung in unserem Bistum ist mit großem Abstand die höchste in Bayern. Eine wichtige Ursache hierfür war auch die bereits erwähnte klare Haltung unseres Bischofs zur Pfarrgemeinderatssatzung. Diese klare Haltung hat den Laien eine sichere Grundlage gegeben und sie zur Wahl ermuntert.
Ihnen allen danke ich ebenfalls für Ihr Engagement. Ich danke ihnen für Ihre Geduld mit meiner Ungeduld und für Ihr Verständnis mit meiner Unvollkommenheit. Ich wünsche dem Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg für die Zukunft eine zuverlässige Arbeitsgrundlage, weiterhin Verbundenheit mit Papst und Bischof und hohe Qualität der Arbeit, die unerlässlich dafür ist, dass Rätearbeit nicht nur wahrgenommen, sondern auch ernst genommen wird. Dann gilt für uns der Satz aus einer Rundfunkansprache von Kardinal Döpfner im Jahr 1959: „Wir sind also gar nicht der Meinung, dass auf unserer Lebensfahrt nichts passieren kann. Wir vertrauen aber auf Gott. Darum sind wir ohne Angst. Wir bleiben nüchtern und ohne Leichtsinn, wir tun das Unsere, wir behalten unser Vertrauen auf den Vater.“
(1206/0439)