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„Dieser Raum berührt“

Segnungsfeier für neue Kapelle in der Würzburger Maria-Ward-Schule – Schulreferent Domdekan Putz: „Nicht um Gottes, sondern um der Menschen willen wichtig“

Würzburg (POW) Die komplett neu gestaltete Kapelle der Maria-Ward-Schule Würzburg ist am Donnerstag, 30. November, bei einem Festgottesdienst mit Schulreferent Domdekan Prälat Günter Putz gesegnet worden. Rund 200.000 Euro hat das Bistum Würzburg in die Kapelle investiert. Die künstlerische Verantwortung hatte der Glas- und Lichtkünstler Mario Haunhorst. Er hat schon zahlreiche Sakralräume gestaltet, vor allem in Nordwestdeutschland. Neben den Lehrkräften, Vertretern der Schülerschaft und der Eltern nahm an der Feier unter anderem auch rund ein halbes Dutzend Schwestern der Congregatio Jesu teil, die lange Jahre in Würzburg lebten und wirkten. „Wir halten Ihr Erbe in Ehren“, sagte Kunstlehrerin Manuela Gehr, als die Schwestern am Ende des Gottesdienst mit Applaus die Umgestaltung ihrer ehemaligen Konventskapelle quittierten.

In seiner Predigt betonte Domdekan Putz, es sei wesentlich, dass an einer katholischen Schule das Religiöse hochgehalten werde – „nicht um Gottes willen, sondern um des Menschen willen“. Wenn derzeit in der Schulpädagogik Ganzheitlichkeit als bedeutsam angesehen werde, dann müsse das auch bedeuten, dass den Kindern und Jugendlichen die Transzendenz vermittelt werde. „So wie der Tagesheilige Andreas sein Leben komplett neu ausgerichtet habe, indem er sein Fischerdasein aufgab und dem Herrn folgte, so verwandelt Gott auch unser Leben, wenn wir auf sein Wort hören“, hob Putz hervor.

In einer Gabenprozession, die mit auf die jeweils vorgebrachten Gaben abgestimmten Fürbitten kombiniert war, brachten die Schülerinnen unter anderem Altartuch, Kerzen und ein Kreuz zum Altar. Letzteres stammt aus der alten Hauskapelle der Schwestern und zeigt nach den Worten von Putz die Kontinuität auf.

Walter Engelhard, Vorsitzender der Maria-Ward-Stiftung im Bistum Würzburg, dankte am Ende der Feier neben Putz, Haunhorst und dem Architekt Norbert Geisel auch allen anderen, die bei der Verwirklichung des neuen Raums beteiligt waren, nicht zuletzt dem sogenannten Kapellenteam und dessen Koordinatorin Theresia Oschmann-Behr. Kunstlehrerin Gehr pries unter anderem die besonderen Naturmaterialien und die außergewöhnlichen Formen, durch welche die Kapelle zu einem besonderen Raum geworden sei.

„Wir haben es gerade im Gottesdienst erlebt: Dieser Raum berührt. Das war es, was wir gestalten wollten“, sagte Haunhorst. Er hoffe, dass die Schülerinnen ihre Vorschläge und Entwürfe in der tatsächlichen Ausführung wiederfinden. „Ihr habt immer einen festen Altar als zentrales Element gewünscht. Das wurde jetzt mit einem Basaltblock verwirklicht, dessen eine Hälfte den Tisch des Brotes und dessen andere den Tisch des Wortes, den Ambo, bildet. Das Symbol des Steins steht für Festigkeit und Orientierung.“ Haunhorst dankte für den Auftrag, bei dem er selbst viel gelernt habe. „Erspürt, erlebt und erfeiert Euch den Raum!“, lud er die Schülerinnen ein. Die Kapelle sei auch nach der Segnung noch nicht fertig. „Ihr seid die lebendigen Steine, die dazu beitragen, dass der Raum immer mehr Gestalt gewinnt.“

Die Wände der neuen Schulkapelle sind in einem warmen Grünton gehalten, der frisch und hoffnungsfroh wirkt. Der Fußboden ist in geöltem, dunklem Holz ausgeführt, die Decke licht gehalten und höher als bei den sonstigen Räumen im Schulhaus. Gegenüber dem alten Raumkonzept als Konventskapelle ist der jetzige Entwurf um 90 Grad gedreht. Der Altar findet sich an einer der Schmalseiten. Wer in den Raum kommt, wird durch einen kreuzförmigen Weg aus fränkischem, stark gemasertem Muschelkalk, der in den Boden eingelassen ist, förmlich hineingeleitet. Zudem verleiht das Bodenkreuz der Ellipse eine kontrastierende Spannung.

Durch senkrecht platzierte Eichenbretter links und rechts im Raum, die ebenfalls ein Oval bilden, entsteht zugleich ein Raum, der vielfältig genutzt werden kann. Die dadurch jeweils in den Ecken abgegrenzten Bereiche können als Rückzugsraum, für Gruppentreffen und Ähnliches genutzt werden. Für Jahrgangsstufengottesdienste bietet die Kapelle genügend Platz. Bis zu 70 Stühle können dort aufgestellt werden – zusätzlich zur langen Sitzbank, die passend zur Grundform der Ellipse angefertigt wurde. Durch große Glasfenster kann die Sonne durch die Kapelle hindurch bis ins Schulhaus hinein strahlen.

(4917/1302; E-Mail voraus)

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