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Differenzierte Aufarbeitung im Blick

Wissenschaftliche Fachtagung blickt auf Bischof Julius Echter – Vorbereitung auf den 400. Todestag des Fürstbischofs im Jahr 2017

Würzburg (POW) Das Bistum hat angesichts der nicht unumstrittenen Gestalt Julius Echters das Anliegen, sich einer differenzierten Aufarbeitung zu stellen und in ökumenischer Perspektive Defizite und Chancen der konfessionellen Entwicklungen in Unterfranken zu betrachten. Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Donnerstag, 7. April, in Würzburg betont. Bei der gemeinsamen Tagung „Fürstbischof Julius Echter – verehrt, verflucht, verkannt?“ von Universität Würzburg und Würzburger Diözesangeschichtsverein sprach er in der Neubaukirche ein Grußwort. Der 400. Todestag Echters im Jahr 2017 bilde zweifelsfrei ein markantes Datum der Erinnerungskultur der Würzburger Kirche – und  wegen Echters breitgefächerten Wirkens als Bischof und Fürst auch des gesamten fränkischen Raums.

Deswegen sei eine Vorbereitungskommission eingerichtet worden, mit Weihbischof Ulrich Boom an der Spitze. Ein Fachbeirat unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Weiß, Vorsitzender des Würzburger Diözesangeschichtsvereins, führe Fachleute der historischen Forschung zusammen. „Er sollte besonders dafür bürgen, jede einseitige und verengende Sicht zu vermeiden.“ Die aktuelle Tagung könne als Ouvertüre gelten. „Das Programm bezeugt, dass die Initiatoren keinem Thema aus dem Weg gehen wollen.“ Besonderen Dank zollte der Bischof dem Universitätspräsidenten Professor Dr. Alfred Forchel. „Die Theologische Fakultät ist nach wie vor ein konstitutiver Bestandteil dieser Universität und die Universität weiß sich in dieser Hinsicht auch dem Gründungsgedanken Julius Echters verpflichtet“, betonte Bischof Hofmann.

Professor Weiß dankte allen, die die kurzfristige Verlegung der Veranstaltung wegen der großen Teilnehmerzahl aus Archiv und Bibliothek des Bistums in die Neubaukirche ermöglicht hatten. Julius Echter sei in seinen Gründungen und Prägungen bis heute in Mainfranken gegenwärtig. Sein Welt- und Kirchenbild sei damals zeitgemäß gewesen. „Von heute aus betrachtet ist der Blick auf Echters Leben und Wirken nicht ganz konflikt- und schmerzfrei.“

Universitätspräsident Forchel sagte, das Interesse an Echter sei nach wie vor ungebrochen. Mit großer Entschlossenheit habe dieser 1582 die Wiedereröffnung der Universität forciert, an der Theologie, Jura, Medizin und Philosophie gelehrt wurden. „Wie sehr er sich der Universität verbunden wusste, zeigt die Tatsache, dass er sein Herz hier in der Neubaukirche beisetzen ließ.“ Echter sei ein Mensch mit Fehlern und Schwächen gewesen und ein Mensch seiner Zeit. „Diese Tagung greift mit Einblicken in die neueste Forschung vieles auf.“ Als weiteren Beitrag wies Forchel auf die 2017 geplante Ausstellung „Julius Echter – Patron der Künste hin“, die im universitätseigenen „Martin-von-Wagner-Museum“ in der Residenz gezeigt werden soll.

Professor Anja Amend-Traut vom Würzburger Lehrstuhl für Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht, referierte zum Abschluss des ersten Veranstaltungstags über die (Neu-)Gründung und den institutionellen Ausbau der Universität Würzburg durch Julius Echter. Durch seinen Einsatz habe Echter es verstanden, ein Abwandern potentieller Studenten an die nahegelegenen protestantischen Universitäten Marburg und Jena zu vermeiden. Zugleich habe er durch die Verpflichtung aller Studenten und Dozenten auf das tridentinische Glaubensbekenntnis mit dafür gesorgt, dass das Hochstift Würzburg gemeinsam mit Bayern in Deutschland eines der Zentren des überlieferten Glaubens blieb, betonte Amend-Traut.

mh (POW)

(1516/0453; E-Mail voraus)

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