Würzburg/Karlstadt (POW) Die Caritas-Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg gehört zu den 15 besten Schulen Deutschlands. Eine Delegation von Schülern und Lehrern ist von der Jury des Deutschen Schulpreises 2011 zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen worden. Den mit 100.000 Euro dotierten Hauptpreis vergibt Bundespräsident Christian Wulff. Das hat die Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart am Donnerstag, 24. März, bekannt gegeben. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit für benachteiligte junge Menschen in den Augen der Experten so große Wertschätzung gefunden hat“, kommentierte Schulleiter Dr. Harald Ebert die Nachricht.
Von den 15 nominierten Schulen werden insgesamt sieben ausgezeichnet. Neben dem Hauptpreis gibt es vier weitere Preise mit je 25.000 Euro. Außerdem werden zwei Sonderpreise in Höhe von je 15.000 Euro vergeben: der „Preis der Jury“ und der „Preis der Akademie“. Während der „Preis der Jury“ eine Schule würdigt, die unter ungewöhnlichen, oft ungünstigen Bedingungen Hervorragendes leistet, ehrt der „Preis der Akademie“ eine Schule, die auf einem besonderen Gebiet mit ihrer eigenen „pädagogischen Erfindung“ Außergewöhnliches vollbringt.
Aus Bayern kommen insgesamt drei der Nominierten, unter anderem auch das Johann-Schöner-Gymnasium in Karlstadt. Weitere Schulen in der Endrunde sind aus Nordrhein-Westfalen (6), Bremen (2), Berlin (1), Hamburg (1), Niedersachsen (1) und Sachsen-Anhalt (1). In einem mehrstufigen Auswahlverfahren setzten sich die 15 Schulen unter insgesamt 119 Bewerbern durch. Die Jury hatte zunächst 20 Schulen ausgewählt, die im Januar und Februar von Juryteams vor Ort besucht und geprüft wurden. In Würzburg machte ein Team am 7. und 8. Februar Station. Als „Schule, von der viele andere Schulen lernen können“, bezeichnete Professor em. Dr. Gotthilf Hiller, ehemaliger Dekan der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, die Würzburger Einrichtung bei der Pressekonferenz zum Abschluss des Schulbesuchs.
Die Don-Bosco-Berufsschule nahm 1974 als „Private Sonderschule für Lernbehinderte“ mit 30 Schülern den Betrieb auf. Seit 1982 trägt sie den aktuellen Namen. 1984 erfolgte der Umzug in das aktuelle Schulgebäude, ein Zusatzbau wurde 1988 eingeweiht. Derzeit betreuen rund 60 Mitarbeiter, vom Handwerksmeister bis zum Berufsschullehrer 650 Schüler in der „Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung mit Förderschwerpunkt Lernen“. Weitere 500 Schüler werden über mobile Angebote begleitet, unterstützt und qualifiziert. Seit 1974 haben 2333 Schüler erfolgreich eine Fachwerker-Ausbildung absolviert, 937 benachteiligte Jugendliche schlossen mit Vollberufen ab.
Seit 2006 schreiben die Robert-Bosch-Stiftung und die Heidehof-Stiftung den Deutschen Schulpreis aus. Medienpartner sind die Zeitschrift Stern und die ARD. Der Deutsche Schulpreis ist mit insgesamt 230.000 Euro der höchstdotierte Schulwettbewerb in Deutschland. Grundlage des Deutschen Schulpreises ist ein umfassendes Bildungsverständnis. Dabei orientiert sich die Jury an sechs Qualitätsbereichen: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Um die Innovationskraft der Preisträger für die Schulentwicklung in Deutschland zu nutzen, gehören die ausgezeichneten Schulen für drei Jahre der Akademie des Deutschen Schulpreises an.
(1311/0362; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet