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Doppelbelastung schadet Frauenherzen

Frauentag des Kolpingwerk Diözesanverbands Würzburg unter dem Motto „Herzenssache“ – Vortrag über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen – Kollekte für Buchprojekt des Antonia-Werr-Zentrums

Würzburg (POW) Der achtsame Umgang mit dem eigenen Herz ist im Mittelpunkt des Frauentags des Kolpingwerk Diözesanverbands Würzburg am Samstag, 11. März, im Kolping-Center Mainfranken in Würzburg gestanden. Er stand unter dem Motto „Herzenssache“. Mehr als 150 Kolping-Frauen aus der gesamten Diözese hörten einen Vortrag über die Besonderheiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen und nahmen an einer Vielzahl von Workshops teil.

Keine der Frauen hätte geahnt, dass es rund ums Herz derart viele geschlechtsspezifische Besonderheiten gibt, schreibt das Kolpingwerk in einer Pressemitteilung. So seien Frauen zwar bis zur Menopause durch das weibliche Hormon Östrogen gut davor geschützt, einen Herzinfarkt zu erleiden, erklärte Professor Dr. med. Sebastian Kerber, Kardiologe an der Herz- und Gefäßklinik Bad Neustadt. Nach den Wechseljahren allerdings steige das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark an. In Deutschland sterben deshalb nach Angaben des Mediziners mehr Frauen als Männer an Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Ein weiterer Grund sei, dass Frauen zu wenig auf sich achten. Sie hielten das Familiensystem am Laufen, trügen erheblich zum Familieneinkommen bei und pflegten erkrankte Angehörige. „Meist sind sie doppelt, wenn nicht gar dreifach belastet, was viele Männer nicht sehen.“ Oft nähmen sie sich nicht die Zeit, beunruhigende körperliche Symptome abzuklären.

Dazu komme, dass Frauen bei einem Herzinfarkt oft ungewöhnliche Symptome aufwiesen. So spürten sie eher seltener jene typischen, anfallsartigen Brustschmerzen mit Enge- oder Druckgefühl, die Männer so oft beschreiben. Bei Frauen wiesen häufiger Luftnot, Bauchschmerzen oder auch unspezifisches Unwohlsein auf einen Infarkt hin. Stark erhöht werde die Gefahr, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln, durch zu hohen Blutdruck. „Wären Menschen mit hohem Blutdruck gut eingestellt, könnten wir einen Großteil unserer Kliniken schließen“, sagte Kerber. Besonders gefährlich sei die Kombination aus hohem Blutdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Zuckerkrankheit, Pilleneinnahme und Rauchen. Kerber forderte die Frauen auf, bei Verdacht auf eine Herzerkrankung nicht abzuwarten, sondern sofort zum Arzt zu gehen.

In den Workshops lernten die Teilnehmerinnen unter anderem wohltuende „Frauenkräuter“ kennen. Bewegung kam bei Yoga auf dem Stuhl und beim Tanzen ins Spiel. Neben einem Workshop zur Bibelarbeit wurden auch eine Typ- und Farbberatung und eine Stadtführung angeboten. Beim Abschlussgottesdienst ließen Diözesanpräses Jens Johanni und Domkapitular em. Monsignore Hans Herderich in einem Predigtgespräch Abraham und Jona aufeinandertreffen. Sie zeigten auf, dass die Glaubenswege der Menschen nicht immer geradlinig verlaufen.

Die Kollekte in Höhe von über 700 Euro erhielt Anja Sauerer, Leiterin des Antonia-Werr-Zentrums, für ein Buchprojekt über den Umgang mit Traumatisierung. Das Buch trägt den Titel „Hey, ich bin normal“ und erklärt traumatisierten Kindern und Jugendlichen in einfacher Sprache, was eine Traumatisierung bedeutet und zu welchen Verhaltensweisen sie führt. Die größtenteils selbst traumatisierten Mädchen aus dem Antonia-Werr-Zentrum arbeiten zusammen mit der Traumapädagogin Wilma Weiß an dem Buch.

(1217/0320; E-Mail voraus)

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