Im Lauf seines Pontifikats hat Franziskus deswegen den Krieg in allen seinen Aspekten verurteilt: Angefangen von der sozialen Ungerechtigkeit, die den Krieg hervorruft, über die Rüstungsproduktion (gerade zuletzt hatte er sich ausdrücklich gegen die neue europäische Aufrüstungspolitik ausgesprochen!), den Waffenhandel, die Atomwaffen, die Abschreckungspolitik, die gezielten Morde durch Drohnen, den fehlenden Schutz der Zivilbevölkerung, den Missbrauch der Religionen und so weiter bis hin zu den ökologischen Katastrophen, die Rüstung und Krieg unweigerlich nach sich ziehen.
Selbst den Verteidigungskrieg stellte Franziskus eindeutig in Frage – und wenn er sich zum Recht auf Selbstverteidigung bekannte, so stellte er doch auch klar, dass damit die gewaltfreie Verteidigung und die diplomatische und politische Zurückhaltung der Aggression gemeint war.
Seine Stimme gegen den Krieg und für alternative Konfliktlösungen wird fehlen. Zugleich hat der Papst aber in den zwölf Jahren seines Amtes allen den Rücken gestärkt, die wie er und in seinem Sinne ihre eigene Stimme erheben. Pax Christi International hat sich diesen Auftrag zu Eigen gemacht. Als Mitglieder dieser internationalen katholischen Friedensbewegung dürfen auch wir uns von Papst Franziskus ermutigt fühlen, wie er kategorisch den Krieg und alle Vorbereitungen dazu abzulehnen.
Privatdozent Dr. Stefan Silber, Lehrstuhlvertreter für Systematische Theologie an der Universität des Saarlandes, Mitglied von ,pax christi‘ in der Diözese Würzburg und des Wissenschaftlichen Beirats von ,pax christi‘ Deutschland“