Es ist nur recht, am Tag der Franken
dem lieben Gott dafür zu danken,
weil er die Vielfalt so sehr liebt,
dass es uns nur im Plural gibt.
Den Franken, wie man schnell entdeckt,
sind Einheitstypen höchst suspekt.
Schon bei den leiblichen Genüssen
ist ja die Mehrzahl zu begrüßen:
Ob Schoppen, Seidla, Schäuferla –
für alle Gschmäcker ist was da!
Doch auch im geistlichen Bereich
sind hier bei uns nicht alle gleich:
Der eine trägt den Lutherrock,
der nächste liebt es mehr barock
und freut sich, wenn die Kirchenluft
durchdrungen ist von Weihrauchduft.
Auch gibt es nüchtern-fromme Leute
und solche, die mehr Sinnenfreude
durch flotte Melodien lieben
wenn sie die Religion ausüben.
Gar lange Zeit war die Gefahr:
Man nahm nur Unterschiede wahr;
statt diese sinnvoll zu ergänzen,
war man bemüht, sich abzugrenzen.
Jedoch, man lernt nun schon seit Jahren
das Eigenprofil zu bewahren,
indem man sich in Christus liebt
und dabei Toleranz ausübt.
Um Trennendes zu überwinden,
muss nicht das Eigene verschwinden.
Wichtig ist vielmehr, drauf zu schauen,
stabile Brücken so zu bauen,
dass sie die Menschen eng verbinden –
nur so lässt sich Gemeinschaft finden!
So hoffe ich, dass dieser Tag
uns darin weiterbringen mag,
in Vielfalt fränkisch-froh zu feiern
und auch den Glauben zu erneuern.
Drum halten weiter wir zusammen
im Geiste Jesu Christi – Amen.