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Reportage

Duftende Krippe aus Zimtrinde

Alternativer Weihnachtsmarkt im Weltladen Würzburg verbreitet Feststimmung

Würzburg (POW) Mit wohliger Wärme empfängt der Weihnachtsmarkt im Weltladen Würzburg seine Besucher – ungewohnt für einen Weihnachtsmarkt. Ungewohnt ist auch der Anblick der Schokonikolaus-Armee, die am Eingang parat steht. Dabei handelt es sich nicht um Weihnachtsmänner, sondern um echte Nikoläuse mit Mitra und Bischofsstab. Links im Laden zeigen funkelnde Lichterketten den Weg hinauf zur Galerie, in der das Weihnachtsparadies aufgebaut ist. „Frohe Weihnachten“ zeigt der Schriftzug einer Girlande am Treppenaufgang. Seit rund 23 Jahren findet hier ab dem Spätherbst der Weihnachtsmarkt statt.

Zu finden ist alles, was das Herz begehrt: Kerzen, Engel, Christbaumkugeln und Weihnachtskrippen in den verschiedensten Farben und Formen. Für Feinschmecker gibt es außergewöhnliche Schokoladensorten wie weiße Schokolade mit Krokant oder Blauer Krachmohn zu probieren. Die Artikel sind aus aller Welt, überwiegend hergestellt in Entwicklungsländern wie Indien, Peru und Nepal. Die meisten sind aus verschiedenen natürlichen oder recycelten Materialien wie Wollfilz, Speckstein oder Kalebasse gemacht. Die einzige Gemeinsamkeit aller Produkte ist, dass sie das Siegel von Fairtrade tragen. „Fairtrade, das bedeutet, dass die Produktion unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen stattfindet und gerechte Preise bezahlt werden“, erklärt Maria Sauter, die seit elf Jahren für den Weihnachtsmarkt zuständig ist.

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Neben Klassikern wie Girlanden mit Sternen aus Palmblättern, die in Bangladesch hergestellt wurden, oder Krippen in Streichholzschachteln gebe es jedes Jahr Neuheiten zu entdecken, erzählt Sauter. Das sind in diesem Jahr zum Beispiel Papiersterne aus Vietnam, die aus recyceltem Material hergestellt wurden. Passend dazu gibt es eine Krippe. Unter den Krippen ist auch eine aus Palästina besonders, denn sie spielt „Stille Nacht“. „Am besten gefällt mir in diesem Jahr diese Krippe aus Vietnam. Sie ist aus Zimtrinde und Zeitungspapier und riecht deshalb so lecker!“, sagt Sauter, während sie sich vorbeugt und an der Krippe schnuppert.

Wer auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, wird sicher auch fündig. Fingerpuppen aus Peru, weiche Socken und ausgefallene Tassen stehen unter anderem zur Auswahl. Geschichten wie „Die Weihnachtskatze“ und Lieder von der „Latin Christmas“-CD verschönern die Adventszeit. Dafür gibt es im Weltladen aber auch einen Schokoladen-Adventskalender, Weihnachtsschokoladen und sogar einen veganen Elisenlebkuchen. Wer mag, dem stellen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Weltladens ein individuelles Geschenkset zusammen.

„Die Corona-Pandemie merken auch wir. Aus Angst vor neuen Ausgangsbeschränkungen haben wir bereits am 23. Oktober mit dem Weihnachtsmarkt begonnen“, berichtet Sauter. „Wegen den sehr strengen Ausgangsbeschränkungen, zum Beispiel in Nepal, gibt es in diesem Jahr viel weniger Ware aus Filz als sonst“, erklärt sie. Außerdem seien die Transportkosten angestiegen, da viel weniger Schiffe und Flugzeuge unterwegs sind. Deshalb wurden auch die Preise einiger Artikel im Weltladen angepasst.

Passend zu der aktuellen Situation wurden in Guatemala sogenannte Sorgenengel hergestellt. Die kleinen Engel tragen einen bunten Rock, eine passende Mütze und haben glitzernde Flügel. Nach der Sage der Maya verschwinden alle Sorgen, wenn die Engel über Nacht unters Kopfkissen gelegt werden.

Der Weihnachtsmarkt im Weltladen hat bis zum 24. Dezember geöffnet: montags bis freitags und an den Adventssamstagen von 10 bis 18 Uhr.

Magdalena Rössert (POW)

 (4920/1243; E-Mail voraus)

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