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Eigenkapital der Diözese gemindert

Bilanzen der Diözese und des Bischöflichen Stuhls für 2017 veröffentlicht –Aufwendungen stärker gestiegen als Einnahmen – Jahresfehlbetrag

Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg hat die Jahresabschlüsse 2017 der Diözese Würzburg und des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg am Montag, 17. Dezember, veröffentlicht. Beide Jahresabschlüsse wurden von einem externen Wirtschaftsprüfer geprüft und vom Diözesansteuerausschuss und vom Diözesanvermögensverwaltungsrat anerkannt. Sie sind im Internet unter https://finanzen.bistum-wuerzburg.de/bilanzen/ veröffentlicht.

Die Diözese Würzburg verzeichnet in der Jahresbilanz 2017 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 17,8 Millionen Euro. Dieser wurde großteils mit Rücklagen ausgeglichen und mindert damit das Eigenkapital. Das Eigenkapital liegt in der Bilanz bei knapp 90 Millionen Euro, 2016 waren es 107,8 Millionen Euro. „Diese Entwicklung muss gestoppt werden und erfordert in den kommenden Jahren auch harte Einschnitte. Dazu verpflichtet uns schon das Gebot der Nachhaltigkeit“, betonte Generalvikar Thomas Keßler. Der Dank der Diözese gelte zuallererst den Kirchensteuerzahlern. Ihnen sicherte der Generalvikar einen verantwortlichen und zukunftsfähigen Umgang mit den Finanzmitteln zu. Die Diözese arbeite derzeit mit Hochdruck an einer vollständigen Umstellung der Rechnungslegung auf die Vorgaben des Handelsgesetzbuches (HGB). Das sei ein wichtiger Schritt, um die Transparenz der Finanzen weiter zu optimieren.

Nach Angaben des kommissarischen Finanzdirektors Andreas Hammer liegt der Jahresfehlbetrag vor allem darin begründet, dass zwar die Kirchensteuereinnahmen in 2017 um vier Millionen Euro gestiegen sind, aber im Jahr 2017 die sonstigen betrieblichen Erträge um 17 Millionen Euro zurückgegangen sind. Grund dafür ist im Wesentlichen, dass im Jahr 2016 ein einmaliger Ertrag aus der erstmaligen Bewertung der diözesanen Alten- und Pflegeheime in Höhe von 16 Millionen Euro ausgewiesen wird. Weiterhin haben sich im Jahr 2017 die Zuschüsse und Zuweisungen vor allem für Kircheninstandsetzungen sowie Sach- und Personalkosten um elf Millionen Euro gegenüber 2016 erhöht.

Finanzen der Diözese Würzburg 2017

Bei der Diözese Würzburg – ohne deren Einrichtungen, die selbst bilanzieren – wird zum 31. Dezember 2017 das Eigenkapital mit rund 90 Millionen Euro beziffert. Außerdem sind auf der Passivseite Verbindlichkeiten von 26,2 Millionen Euro aufgeführt. Dem stehen ein Anlagevermögen von 91,2 Millionen Euro und ein Umlaufvermögen von weiteren 33,4 Millionen Euro gegenüber.

Für das Jahr 2017 beliefen sich die Erträge der Diözese Würzburg auf rund 207 Millionen Euro, davon kamen 177,6 Millionen Euro aus der Kirchensteuer und 27,3 Millionen Euro aus sonstigen betrieblichen Erträgen. Hierzu zählen beispielsweise Erträge aus dem Abgang einer Immobilie (0,6 Millionen Euro), Leistungen des Staates (11,8 Millionen Euro), Zuschüsse (11,1 Millionen Euro) und Erträge aus Pfründestiftungen (2,1 Millionen Euro). Hinzu kommen 2,9 Millionen Euro aus dem Finanzergebnis (zum Beispiel Zinsen und Dividenden). Auf der Ausgabenseite stehen 119,2 Millionen Euro für das Personal und 108,4 Millionen Euro für betriebliche Aufwendungen, hiervon 88,5 Millionen Euro für Zuwendungen an kirchliche Rechtsträger und Einrichtungen. Insgesamt weist die Rechnung 2017 für das Bistum Würzburg einen Jahresfehlbetrag von 17,8 Millionen Euro auf, der das Eigenkapital mindert.

Finanzen des Bischöflichen Stuhls 2017

Die auf der Passivseite der Bilanz des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg ausgewiesenen Rückstellungsverpflichtungen betragen 289 Millionen Euro. Davon sind allein 247 Millionen Euro für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen notwendig. Die Verbindlichkeiten betragen 64 Millionen Euro und setzen sich zusammen aus Darlehensverbindlichkeiten von rund 59 Millionen Euro und Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen von rund 4 Millionen Euro.

Auf der Aktivseite steht dem ein Gesamtvermögen von rund 424,2 Millionen Euro gegenüber. Der Anstieg in der Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr liegt vor allem darin begründet, dass sich die Guthaben bei Kreditinstituten erhöht haben. Dabei beläuft sich das Finanzanlagevermögen auf 283,1 Millionen Euro, das Sachanlagevermögen – der Ertragswert der Grundstücke und Gebäude – auf weitere 38,6 Millionen Euro. Außerdem zählt das Umlaufvermögen mit 102,6 Millionen Euro zur Aktivseite, wozu bilanzierte Darlehen, zumeist an kirchliche und karitative Rechtsträger, sowie Guthaben bei Kreditinstituten zählen. Somit ergibt sich ein Eigenkapital des Bischöflichen Stuhls von 71,3 Millionen Euro, das sich um 8,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Bewertungseffekten erhöht hat.

(5118/1325; E-Mail voraus)