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Ein aufrichtiges und herzliches Willkommen

Grußwort von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zur Einführung des neuen Regionalbischofs, Oberkirchenrat Christian Schmidt am 26. April 2009 in Sankt Johannis in Würzburg

Sehr geehrter Herr Regionalbischof, lieber Bruder Schmidt,

in Zeiten des kirchlichen Umbruchs war es immer wieder nötig, neue pastorale Konzepte und frische Ideen zu entwickeln. Wenn etwa nach dem Konzil von Nizäa der Heilige Athanasius von Alexandrien für die Pastoral seines ägyptischen Patriarchats auf das noch junge Mönchtum zurückgriff, dann ist damit der Weg für eine ungemeine Bereicherung der Kirche geöffnet worden, der zu einer Erneuerung der gesamten Christenheit in Ost und West beitrug. Athanasius war der erste, der Mönche zu Bischöfen weihte. Dieser Rückgriff auf ihre tiefe Spiritualität war ein großer Gewinn für die ihnen anvertrauten Gemeinden.

Mit Ihnen, lieber Bruder Schmidt, beginnt heute für unsere evangelisch-lutherischen Mitchristen ebenfalls eine neue Phase. Nach dem fruchtbaren Wirken Ihres werten Vorgängers, Herrn OKR Helmut Völkel, übernehmen Sie die kirchliche Leitung im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg und stehen damit für Ihre Kirche in der episkopé unserer unterfränkischen Heimat und dieser Stadt.

Hier kennen Sie sich aus, denn in Würzburg haben Sie Ihre Vikariatszeit an der Martin-Luther-Kirche begonnen. Sie betreten also kein unbekanntes Terrain, sondern hoffentlich einen Ort der „ersten Liebe“. Zumindest liegt hier in Würzburg Ihre erste fränkische Wurzel - ich hoffe mit guten ökumenischen Erfahrungen.

Ihr späterer Werdegang verlief durch verschiedene Pfarr-, Leitungs- und Lehrämter, als Dekan, als Dozent und nicht zuletzt als theologischer Referent im Bad Windsheimer Museum, wo Geschichte, Kunst und Theologie ganz eng zueinander stehen. Man erkennt den weiten pastoralen Horizont, mit dem Sie Ihr neues Amt beginnen.

Was Sie noch als zusätzliches Charisma mitbringen, ist das, was Sie mit dem frühen Mönchtum verbindet: Sie stehen als Prior dem evangelischen Konvent Kloster Heilsbronn vor, der in der zisterziensischen und damit in der benediktinischen Spiritualität verwurzelt ist.

Wie einst in schwierigen Zeiten der Heilige Benedikt die Grundideen des östlichen Mönchtums aufgriff und in der Not des Umbruchs Europa neue geistliche Leitplanken gab und wie der Heilige Bernhard von Clairvaux durch seine zisterziensische Reform einen wahren Ruck der Erneuerung auslöste, so braucht unsere Gesellschaft heute eine Rückbesinnung auf ihr christliches Fundament. Diese Rückbesinnung würde allen Christen dienen; in vielen Bereichen können wir sie gemeinsam voranbringen, um der Zukunft Europas ein neues Gesicht zu geben.

Das Bistum Würzburg freut sich, dass mit Ihnen ausgewiesener Maßen ein geistlicher und zugleich ökumenischer Kirchenmann seinen Dienst antritt. Sie stehen für ein gemeinsames Hören auf Gottes Wort und für eine Priorität von Gebet, Liturgie und christlichem Gemeinschaftsleben. Die geistliche Ökumene ist Ihnen offensichtlich ans Herz gewachsen, die ja nach einer Aussage des II. Vatikanischen Konzils (UR 8) die „Seele“ der Ökumene ist. Früchte der spirituellen und gesellschaftlichen Ökumene werden Sie in diesem Teil Ihres Kirchenkreises vorfinden, denn Vieles ist bereits geschehen. Eine Intensivierung - gerade jetzt auf dem Weg zum 2. Ökumenischen Kirchentag in München - ist immer möglich. Sicher wird der geistliche Aspekt der Ökumene die tragfähige Basis für unsere Zusammenarbeit sein und für ein zielstrebiges Suchen nach der sichtbaren Einheit der Kirche.

Ihnen, lieber Bruder Schmidt, ein aufrichtiges und herzliches Willkommen in der Bischofsstadt Würzburg! Mögen die Wurzeln, die uns beide tragen und die gemeinsamen pastoralen Mühen auch für unsere Zeit weitere und neue Sprösslinge und Früchte unseres Glaubens als evangelisch-lutherische und katholische Christen hervorbringen.