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Ein Dom voller geglückter Ehejahre

Rund 2500 Frauen und Männer beim Kiliani-Tag der Ehejubilare – Premiere ein großer Erfolg – Bischof Hofmann: „Beste Zeugen für ein gelingendes Eheleben“

Würzburg (POW) Ein überfüllter Kiliansdom voller geglückter Ehejahre: Rund 2500 Frauen und Männer haben mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Donnerstagabend, 10. Juli, die Premiere des Kiliani-Tags der Ehejubilare gefeiert und ihr Eheversprechen erneuert. „Sie sind die besten Zeugen für ein gelingendes Eheleben und dafür, dass Ehen nicht scheitern müssen. Sie haben mit Ihrer Liebe und Ihrer Ehe ein unüberhörbares Signal der Hoffnung gesetzt“, dankte der Bischof den Ehepaaren aus allen Regionen des Bistums Würzburg, die vor 25, 50 und 60 Jahren geheiratet haben. Zusammen mit mehreren Priestern erteilte er am Schluss der Feier den Jubelpaaren den Einzelsegen.

„Ich habe nicht mit so vielen Menschen gerechnet. Das zeigt, wie notwendig es ist, dass die Kirche geglücktes Eheleben mit den Menschen feiert und den Jubelpaaren den Segen Gottes zuspricht“, sagte ein sichtlich erschöpfter, aber glücklicher Bischof nach der Erteilung des Einzelsegens. Die Unsicherheit heutiger Zeit verlange nach Zuspruch und Segen. Die Organisatoren von der Hauptabteilung Seelsorge der Diözese Würzburg waren völlig überrascht angesichts des riesigen Zuspruchs bei der Premiere. Obwohl schon zusätzliche Stühle in den Seitenschiffen und den Querhäusern des Doms aufgestellt waren, wurden vor Beginn der Feier zahlreiche zusätzliche Bierzeltbänke vom Innenhof des Domkreuzgangs in den Dom getragen – und dennoch mussten sich etliche Paare mit einem Stehplatz begnügen.

Die Feier im Dom sei ein besonderes Fest des Dankes und der erfüllten Hoffnung auf eine geglückte Liebes- und Ehegemeinschaft, betonte der Bischof in seiner Predigt. Eheleute dürften, wenn sie sich in gegenseitiger Liebe auf Christus einließen, erfahren, dass diese Liebe trage. Sie dürften erleben, dass ihre Hoffnung auf Gott als den Dritten in ihrem Bunde nicht aufgesetzte Gefühlsduselei sei, sondern Realität. „Sie dürfen erfahren, dass die auf dem Glauben basierende Hoffnung nicht nur Zukunftsmusik ist, sondern das Heute verwandelnde Kraft. So verweist menschliche Liebe im geglückten Vollzug über sich selbst hinaus und rührt an das Geheimnis der Liebe Gottes.“

Gleichzeitig erinnerte der Bischof daran, dass heute viele Liebesbeziehungen zerbrächen. Die steigende Zahl von Ehescheidungen, die Infragestellung einer christlichen Ehe und die damit verbundene Suche nach ungebundenen Beziehungen ließen viele junge Menschen nicht mehr den Weg zur sakramentalen Eheschließung finden. Familien seien die Lebensorte mit Vater, Mutter und Kindern, in denen Kinder geborgen und froh heranwachsen sollten, unterstrich Bischof Hofmann weiter. Zu den Geschwistern kämen Großeltern, Onkel, Tante und Freunde hinzu. Familien seien darüber hinaus die Geburtsstätten des Glaubens, wo Kinder erstmals etwas über Gott und Jesus Christus hörten. Viele Grundlagen in der heutigen Gesellschaft drohten wegzubrechen, auch und gerade das Fundament Ehe. In der Öffentlichkeit werde immer über das Scheitern, das Versagen, das Elend der Scheidungen gesprochen, das vor allem zu Lasten der oft für ihr Leben geschädigten Kinder gehe. Hilfe leiste die Kirche schon in Kindergärten und Schulen, Eheseminaren, Ehe- und Familienberatungsstellen, sagte der Bischof.

Nach der Predigt erneuerten die Jubelpaare ihr Eheversprechen und sagte erneut Ja zueinander. „Wir wollen einander achten und ehren; wir wollen unserer Liebe Raum geben zwischen uns und die schönen und schweren Stunden miteinander teilen. Wir wollen gemeinsam Sorge tragen für die Menschen, die Du, guter Gott, uns anvertraust“, hallte es durch den Kiliansdom. Emotionaler Höhepunkt war schließlich der Einzelsegen für jedes Paar, den Bischof Hofmann zusammen mit Weihbischof em. Helmut Bauer, Mitgliedern des Domkapitels und mehreren Priestern spendete. Unter den Klängen des Chores „Viva Nova“ aus Greußenheim mit den Liedern „Meine Zeit steht in deinen Händen“ und „Irischer Segen“ legten sie den Jubelpaaren die Hände auf und segneten sie.

Bei der Nachfrage, wie Ehe über 25, 50 oder 60 Jahre gelingen könne, rang manches Paar um Worte. „Nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen und miteinander auch bei Meinungsverschiedenheiten zusammenstehen – und das nötige Gottvertrauen haben“, gaben die Goldjubilare Paul und Anita Hombach aus Reistenhausen im Landkreis Miltenberg als Tipp. „Viel Geduld und Gottvertrauen“ sind auch für Leo und Regine Wießner aus Rotterhausen bei Bad Kissingen wichtige Voraussetzungen für das Gelingen der Ehe. Sie hatten vor 60 Jahren am 7. September geheiratet, nachdem Leo Wießner schwer kriegsbeschädigt in die Heimat zurückkehrte. Auf das Treffen in Würzburg hatten sie sich sehr gefreut und fanden es wunderbar.

Auf den Tag genau feierten Gabriele und Dr. Rudolf Bieber aus Würzburg beim Kiliani-Treffen ihr 60. Ehejubiläum. Geistlicher Rat Göbel hatte beide am 10. Juli 1948 in der Neumünsterkirche getraut. „Wir freuen uns über 60 gemeinsame Jahre und waren stets zufrieden mit dem, was wir hatten“, erzählte das Jubelpaar, das die Zerstörung und den Wiederaufbau Würzburgs miterlebte. Bischof Hofmann selbst gab den Ratschlag einer Frau weiter an die Jubelpaare: „Achte darauf, dass dein Ehepartner glücklich ist, nicht über den Wolken, sondern mit beiden Beinen auf der Erde. Dann wird sein Glücklichsein auch dich glücklich machen.“

(2908/0875; E-Mail voraus)

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