Würzburg (POW) Über 1400 Besucher haben am Donnerstag, 8., und Freitag, 9. Mai, den beiden Aufführungen von Anton Bruckners 9. Sinfonie und Te Deum im Würzburger Kiliansdom beigewohnt. Die beiden Konzerte mit insgesamt mehr als 250 Mitwirkenden waren eine Gemeinschaftsproduktion der Würzburger Dommusik, des Mainfranken-Theaters Würzburg und der Würzburger Hochschule für Musik. Die künstlerische Leitung der beiden Konzerte hatte Generalmusikdirektor Jin Wang vom Mainfranken-Theater. „Allein hätte keiner der drei Beteiligten die Aufführung stemmen können“, erklärte Domkapellmeister Martin Berger. Vor rund anderthalb Jahren habe er die Anregung für das Programm gegeben.
Die Auswahl sei allen drei Institutionen entgegen gekommen, da die beiden Bruckner-Werke zugleich geistlich, musikalisch anspruchsvoll und konzertant seien. Was letztlich in der Synergie aller Mitwirkenden herausgekommen ist, bezeichnete Berger als „eine Runde Sache, die für eine Stadt von der Größe Würzburgs ein echter Segen ist“. Hermann Schneider, Intendant des Mainfranken-Theaters, sehe das ganz ähnlich, wie er gegenüber Berger in einem Gespräch versichert habe. Für die beiden Aufführungen probte Berger mit etwa 130 Sängerinnen und Sängern von Domchor, Mädchenkantorei A und den Jungen Herren der Domsingknaben. Außerdem wirkten bei den Konzerten der etwa 20 Personen starke Opernchor des Mainfranken-Theaters sowie ein je zur Hälfte mit Musikern des Mainfranken-Theaters sowie Studenten der Hochschule für Musik besetztes 100-köpfiges Orchester mit.
Bruckners Neunte wurde ursprünglich nicht für den Kirchenraum geschrieben. „Der Komponist war aber sicherlich geprägt von der Akustik der Kathedrale von Sankt Florian, die der des Kiliansdoms sehr ähnelt“, erläuterte Berger. Das Werk mit der Widmung „Dem lieben Gott“ blieb unvollendet. Bruckner verfügte jedoch, dass sein Te Deum als letzter Satz ergänzt werden solle. Die Aufführung im Kiliansdom bezeichnete Berger als eine logistische Herausforderung: Zwischen den Proben mussten die regulären Gottesdienstzeiten in der Würzburger Kathedrale möglich bleiben.
(2008/0626; E-Mail voraus)
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