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Ein Hilfsmittel für Sinnsucher

Meditatives Buch von Dr. Burkhard Rosenzweig gibt Zugänge zum Kreuzweg von Herbert Holzheimer in Himmelspforten – Kurze Texte und ansprechende Fotos

Würzburg/Langenleiten (POW) In den Stationen des Kreuzwegs auch Stationen des eigenen Lebens zu entdecken: Dazu lädt ein Buch ein, das Domvikar Dr. Burkhard Rosenzweig, Rektor des Exerzitienhauses Himmelspforten, am Freitag, 5. Februar, präsentiert hat. Unter dem Titel „Kreuzweg – Stationen eines Lebens“ widmet es sich dem Kreuzweg des Künstlers Herbert Holzheimer aus Langenleiten (Landkreis Rhön-Grabfeld), der im „Garten der Stille“ des Exerzitienhauses zu sehen ist. Er hoffe, mit dem Buch als kleinem Hilfsmittel die Religiosität und Sinnsuche der Gegenwart ein wenig auf die Spur zu führen, sagte Rosenzweig: „Die außergewöhnliche, deutliche und nachdenkliche Stimmung der Darstellung hat mich zu diesem Buch inspiriert.“

Dem Druckwerk vorangestellt ist ein Zitat des Theologen Karl Rahner: „Wir haben ihn gekreuzigt. Denn unsere Sünden sind auf ihn gelegt. Aus unserer Sünde ist der Tod geboren, der ihn überwältigt hat. Er hat ausgelitten, was wir als Schuld gewirkt haben.“ Dieses Programm entdeckte Rosenzweig auch in der künstlerischen Kreuzwegdarstellung Holzheimers. Ursprünglich für eine Pfarrei in der Rhön konzipiert, aber bis dahin nicht ausgeführt, landete sie – von Bau- und Kunstreferent Dr. Jürgen Lenssen in Holzheimers Atelier entdeckt – in Würzburg.

Neben dem leidenden Christus zeigen die einzelnen Stationen in Bronze jeweils einen Menschen, der aus einem Fenster heraus in die Szene hineinwirkt – mal helfend, mal zerstörend und den Tod Jesu vorbereitend. „Der Betrachter findet so sehr bald seine eigene Rolle in dem Geschehen“, betonte Rosenzweig. Lediglich die 14. und letzte Station weicht von diesem Schema ab: Hier zeigt das Fenster den Auferstandenen neben dem verhüllten Leichnam Jesu im Grab. „Für mich zeigt der Kreuzweg nicht nur Stationen eines Lebens, sondern Stationen meines Lebens“, sagte Holzheimer. Ihm sei es bei der Gestaltung darüber hinaus darauf angekommen, dass Jesu Weg ein ganz schmaler Grat ist, „kurz vor dem Abgrund“.

Neben stimmungsvollen Fotos, aufgenommen von Dirk Nitschke und Johannes Werde, findet der Leser prägnante Texte aus Rosenzweigs Feder, die zum Betrachten und Verweilen einladen. „Die Kürze ist den Menschen der Gegenwart geschuldet, die solche kurzen Texte gewohnt sind“, sagte der Autor. An den Schluss stellte Rosenzweig, anders als bei Kreuzwegmeditationen üblich, die Emmaus-Erzählung nach Lukas. „Die Grablegung ist seit meiner Kindheit in meinen Augen ein unbefriedigendes Ende für einen Kreuzweg.“

Burkhard Rosenzweig (Hg.). Kreuzweg – Stationen eines Lebens. 48 Seiten, 9,90 Euro. Echter Verlag, Würzburg 2010, ISBN 9-783-429-03230-2.

(0610/0187; E-Mail voraus)

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