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Ein Höhepunkt der Entwicklung der Buchkunst

Dr. Helmut Engelhart legt umfangreiches Werk über die liturgischen Drucke Julius Echters vor

Würzburg (POW) Julius Echter hat seine kirchliche Reform nicht allein durch Verwaltungsmaßnahmen vollzogen. Auch die würdige und einheitliche Gestaltung der Feier der Messe und des Choralgesangs betrachtete der berühmte Fürstbischof als wichtige Grundlage seines Tuns. Zwischen 1583 und 1613 ließ er vier entscheidende liturgische Bücher drucken: das „Graduale Herbipolense“, das „Antiphonarium Wirceburgense“, das „Davidicum Psalterium“ und das „Missale Herbipolense“. Fundiert erläutert Dr. Helmut Engelhart in seinem umfangreich bebilderten Opus „Die liturgischen Drucke für Fürstbischof Julius Echter“, warum „der Beitrag, den Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn und die bischöflichen Behörden durch die Neuherausgabe der liturgischen Bücher zur Hebung und Bereicherung der Druckkunst im Bistum leisteten, nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch in buchkünstlerischer Hinsicht nicht hoch genug zu veranschlagen“ ist: Echter verband auf diese Weise nach dem Trienter Konzil die erneuerte römische Liturgie mit den Würzburger Eigentraditionen des Mittelalters.

Schon vor Echter fertigte Würzburgs erster und einziger Inkunabeldrucker Georg Reyser für die Fürstbischöfe Rudolf von Scherenberg und Lorenz von Bibra in den Jahren 1479 bis 1503 liturgische Drucke an. Erst durch das kurz vor seinem Tod abgeschlossene umfangreiche Editionsprogramm versetzte Echter aber die Pfarreien der Diözese Würzburg wieder in die Lage, einen kompletten Satz von allen liturgischen Büchern zur Verfügung zu haben. Bis dahin sei regelmäßig in Visitationsberichten zu lesen gewesen, dass in diesem Bereich großer Mangel herrsche, schreibt Engelhart in seinem Buch über die liturgischen Drucke Echters.

Der ausgewiesene Experte in den Bereichen Kodikologie und Buchwissenschaft hat in langjährigen, akribischen und intensiven Studien die vier liturgischen Bücher Echters untersucht. Diese markieren einen Höhepunkt in der Entwicklung des Buchdrucks sowohl im als auch für das Bistum sowie die Stadt Würzburg. Kenntnisreich erläutert Engelhart zum Beispiel die durch figürliche und ornamentale Kupferstiche und Holzschnitte aufwändig gestaltete Zierausstattung als Besonderheit dieser Drucke gegenüber anderen liturgischen Büchern aus Süddeutschland. Unter anderem analysiert der Autor die Bildquellen, auf die hierfür zurückgegriffen wurde, und erläutert entstehungsgeschichtliche, drucktechnische, ikonographische sowie typologische Gesichtspunkte.

Helmut Engelhart: „Die liturgischen Drucke für Fürstbischof Julius Echter („Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg“, Sonderveröffentlichung)“. 304 Seiten, 39 Euro. Echter-Verlag, Würzburg 2017, ISBN 978-3429044107.

mh (POW)

(4917/1295; E-Mail voraus)

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