Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Ein Mann, der stets aufs Ganze geht

Diözesanmusikdirektor Gregor Frede bei Vesper in der Kirche des Juliusspitals in den Ruhestand verabschiedet – Generalvikar Vorndran zieht Parallelen zum biblischen König David

Würzburg (POW) Bei einer Vesper in der Pfarrkirche Sankt Kilian des Würzburger Juliusspitals ist am Freitagabend, 16. Dezember, Diözesanmusikdirektor Gregor Frede in den Ruhestand verabschiedet worden. Seit 2001 hatte er diese Aufgabe inne. Viele haupt-, neben- und ehrenamtliche Kirchenmusikerinnen und -musiker feierten den Gottesdienst mit. Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran würdigte Frede in seiner Predigt als Mann, der wie der alttestamentliche König David im Einsatz für Gott stets aufs Ganze gehe und sprach ihm dafür seinen Dank aus. „Wenn die Kirchenmusik im Bistum Würzburg heute an verschiedensten Orten in allerhöchster Qualität ihren pastoralen Dienst an den Menschen leistet, dann ist das auch und vor allem Dein Verdienst.“

In seiner Laufbahn als Kirchenmusiker des Bistums Würzburg hat Frede nach den Worten des Generalvikars wie David den Menschen eine neue Form der Begegnung mit Gott, eine neue Form der Verehrung Gottes sowie eine neue Form der Demut vor der Großartigkeit Gottes vermittelt. Ab 1986 wirkte er zunächst als Regionalkantor für die Region Würzburg, ab 2001 dann zunächst kommissarisch, von 2003 an hauptverantwortlich als Diözesanmusikdirektor. 1957 geboren, sei Frede ebenso wie die Liebe zur Kölner Heimat wohl auch das diplomatische Geschick mit in die Wiege gelegt worden. Nur so sei es zu erklären, dass unter seiner Leitung bei der Chorwallfahrt 2017 nach Rom insgesamt 13 Busgruppen aus Unterfranken die Erlaubnis erhielten, im Pantheon ein Abendlob zu gestalten. „Ein diplomatisches Meisterstück ohnegleichen auf römischem Parkett“, attestierte Generalvikar Vorndran.

Bei seiner Arbeit habe Frede stets den einzelnen Mensch im Blick gehabt und dabei den Blickwinkel der Kirchenmusik weit überschritten. „Und als Chef hast Du Dich auch immer persönlich und menschlich verantwortlich gezeigt.“ Wie David sei er dabei zu jeder Zeit im Einsatz gewesen und sich für keine Aktion, die dem Lob Gottes dient, zu schade gewesen. Selbst an den kleinsten Orten sei er präsent gewesen und kenne daher das Bistum wie seine Westentasche. „Mit Deiner Musik und Deinen musikalischen Impulsen hast Du, lieber Gregor, stets musikalische Orte der Gottesbegegnung und ‑erfahrung in den Herzen der Menschen bereitet.“

Es sei zudem stets ein Gewinn gewesen, mit Frede sprichwörtlich über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen, sagte Vorndran weiter. Eines der ergreifendsten Register des Orgelspiels des scheidenden Diözesanmusikdirektors sei die virtuose Art, wie dieser den Psalm 23 vertone. Da ertöne zunächst Bachs Thema aus der Arie „Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht“, bevor Frede auf dem Psalmton lande. „Ich wünsche Dir für die vor Dir liegende neue Lebensphase des Ruhestands, dass Du immer geborgen bist in der Spiritualität des 23. Psalms, der – wie könnte es anders sein – überschrieben ist mit den Worten: ‚Ein Psalm Davids‘“.

Dr. Stephan Steger, Leiter des Referats Verkündigung und Liturgie, blickte auf den langen gemeinsamen Weg in der Kirche von Würzburg zurück, der ihn mit Frede verbinde: von den Jahren des kirchenmusikalischen Aufbruchs unter der Leitung von Professor Siegfried Koesler, als Frede noch Regionalkantor war, über die Jahre der Gestaltung mit Weihbischof Helmut Bauer bis hin zu den Jahren der Verantwortung unter Bischof Dr. Friedhelm Hofmann. Frede habe maßgeblich beim Erarbeiten des neuen Gotteslobs und des Orgelbuchs sowie bei der bistumsweiten Einführung mitgewirkt. „Hier wie bei allen anderen Belangen der Kirchenmusik hattest Du alles im Kopf, alles im Griff und warst präsent, wenn sich ein Problem auftat.“ Auch als Kollege, Mensch und nicht zuletzt als Musiker sei Frede sehr wertvoll. Bis zuletzt habe er sich zudem dafür eingesetzt, die Kirchenmusik im Bistum zukunftsfähig aufzustellen.

Fredes Nachfolger Rainer Aberle brachte zur Verabschiedung Fredes den Registerzug einer Orgel mit. Dieser stehe zum einen für dessen vielseitiges, situationsbezogenes, farbenreiches und einfühlsames Orgelspiel. Er besitze eine große Begabung für Improvisation, „um die ich Dich beneide“. Als Orgelsachverständiger habe Frede darüber hinaus zahlreiche Orgeln konzipiert – „stilistisch vielseitig, gestalterisch ideenreich, technisch wagemutig und innovativ“. Als Vorgesetzter habe er stets nach der Maxime gehandelt: „Das Wichtigste sind meine Mitarbeiter.“ So habe jeder den Freiraum für die eigene Kreativität bekommen, um die eigenen Stärken einzubringen. „In schwierigen Situationen hast Du Dich immer vor die Mitarbeiter gestellt, ihnen den Rücken freigehalten und gestärkt.“

Gute Wünsche überbrachte im Namen der Mitarbeitervertretung (MAV) des Bischöflichen Ordinariats Vorsitzende Dorothea Weitz. Auf Frede treffe der Satz „Wirke gut, so wirkst du länger, als es Menschen sonst vermögen“ aus einem Gedicht Goethes zu. Frede habe sehr lange und engagiert auf dem vielfältigen Gebiet der Kirchenmusik im Bistum Würzburg gewirkt und durch seine gute Vernetzung dafür gesorgt, dass für die Zukunft beste Grundlagen geschaffen seien.

Frede dankte für die guten Worte und Wünsche. Er sei den Menschen zu Dank verpflichtet, mit denen er zusammenarbeiten durfte. Er bat alle, den Kontakt nach außen, zu den Menschen, nicht aus dem Blick zu verlieren. „Wir müssen den Kontakt zur Basis halten. Das Chorwesen ist ein großes Pfund.“ Er freue sich, dass er sich künftig nicht mehr um Organisatorisches kümmern müsse. „Was ich sicher weiter als Teil meines Lebens pflege, das ist die Musik.“

mh (POW)

(5122/1414; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet