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Dokumentation

„Ein Ort der Hoffnung“

Ansprache von Weihbischof Ulrich Boom bei der Eröffnung und Segnung des „Litembo Health Training Insittute“ (LIHETI) am Krankenhaus von Litembo im tansanischen Partnerbistum Mbinga am Sonntag, 22. Oktober 2023

„Tumsifu Yesu Kristu“  – „Milele, amina“

„Kristu!“  – „Te maini yeta“

Lieber Bischof John, lieber Bruder,

verehrter Herr Minister Dr. Mollel,

verehrte Chefin des Bezirks Mbinga,

liebe Schwestern und Brüder,

das darf ich sagen, weil wir bei Gott, alle seine Kinder sind!

Ich bin sehr froh, heute hier in Litembo zu sein bei der Eröffnung und Einweihung des Zentrums LIHETI.

Zum einen: Ich befinde mich vom Alter her im Herbst des Lebens und darf auf ein reiches Leben zurückschauen. Viele Jahre durfte ich in München in afro-asiatischen Kollegien Studentinnen und Studenten aus Afrika und Asien begleiten, damit sie sich auf den verwirrenden Wegen in Deutschland zurechtfinden. Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Viele von Euch sind nicht die Zeitgenossen der damaligen Studenten, sondern oft schon die Kinder. Hier sehe ich etwas von den Früchten meines Mühens. Danke – Asante sana!

Zum anderen: Ich durfte vor zehn Jahren, 2013, hier einen ersten Grundstein segnen. Bischof John hat mich in diesen Tagen daran erinnert, dass ich gesagt haben soll, als wir auf dieses Gelände gingen: „Da ist ja nichts!“. Wirklich, es war da nichts – nur Steine und Gras. Und schauen wir heute! Was ist in den zehn Jahren alles entstanden und gewachsen! Es ist eine tiefe Wahrheit in dem Wort, wenn Ihr in Eurem Land sagt: „Langsam, langsam“ – „Pole, pole“.

Als ich damals so etwas wie eine Skizze von dem zukünftigen Gelände mit den Gebäuden sah, dachte ich, wenn das etwas wird, dauert es Jahrzehnte. Nein, es waren dann doch nur zehn Jahre. Dieser Ort ist ein Bild der Hoffnung.

Viele Menschen haben hier mitgewirkt: aus Kirche und Politik, die Gesellschaft vor Ort und aus vielen Orten der Welt. Es ist ein Werk der Gemeinschaft, „Umoja“. Eurem ersten Präsidenten,Eurem Bruder Julius Nyerere, war gemeinschaftliches Handeln sehr wichtig. Viele einzelne Initiativen trugen dazu bei. So auch hier! Aus Würzburg haben wir durch unsere Partnerschaft zwischen den Diözesen Mbinga und Würzburg einen kleinen Beitrag dazu geleistet.

Seit 34 Jahren gibt es unsere Partnerschaft. Es durften viele Freundschaften in diesen Jahren wachsen durch die vielen Projekte, die durch die Initiativen von Gemeinden und engagierten Menschen gefördert wurden. Allen ein herzliches Danke! Asante sana!

Das Zeugnis des Evangeliums war das gemeinsame Anliegen. Zum Zeugnis des Evangeliums von der Liebe Gottes gehört Bildung, Ausbildung und Gesundheit. Was wäre das Evangelium, wenn wir Schwache und Kranke vergessen? So dürfen wir heute die Früchte unseres Glaubens sehen, wenn wir die Eröffnung des „Litembo-Health-Trainings-Institute“ – „LIHETI“ feiern.

Ich gratuliere im Namen unserer Diözese Würzburg Bischof John Ndimbo, der ganzen Diözese Mbinga und allen Bewohnern dieser Region zur Fertigstellung dieses so großen Projektes. Ich tue es auch im Namen von unserem Bischof Franz Jung. Ich freue mich, dass ich mit einigen Deutschen hier sein darf. Sie stehen für die vielen Menschen, die auf unterschiedliche Art und Weise geholfen haben, als Unterstützer und Förderer.

Ich nenne nur die Namen Klaus Veeh – er hat mich eingeführt in die Partnerschaft Mbinga-Würzburg, Thomas Henn – ihm verdanke ich die hervorragende Begleitung und Unterstützung bei dieser Pastoralreise, Burkhard Pechtl – er ist heute in dem Referat „Weltkirche“ engagiert, und meinem Freund Josef Marpert – er steht für die vielen einzelnen Personen, die das Projekt LIHETI unterstützt haben und hoffentlich weiter unterstützen. Ihnen allen ein herzliches Danke! Asante sana!

Ein Dank gilt auch Father Raphael Ndunguru. Mit unermüdlicher Ausdauer hat er viele Widerstände überwunden und dieses Werk vorangetrieben. Er ist ein wahrer Tansanier, wenn ich seine Geduld sehe und spüre. Danke, lieber Father Raphael! Er trägt seinen Namen zu Recht: Er ist nicht nur ein Engel, er ist ein Erzengel!

Möge dieses College reichen Segen bringen für die Menschen der Region und weit darüber hinaus.

Zwei Geschenke habe ich mitgebracht: Zum einen eine Lautsprecheranlage für die große Versammlungshalle in diesem Zentrum. Sie soll Euch eine Hilfe sein, damit ihr aufeinander hört und einander versteht. Fortschritt in einer Gemeinschaft gibt es nur durch das Aufeinander-Hören und das Einander-Verstehen.

Dann habe ich noch eine kleine Bronzetafel mitgebracht, auf der die Heiligen Kilian und seine Gefährten dargestellt sind. Sie sind die Patrone unserer beiden Diözesen und Kathedralen in Mbinga und Würzburg. Es sind immer drei, die da zu sehen sind. Sie erinnern uns daran, dass das Leben nur in Gemeinschaft gelingt: im Miteinander-Denken, im Miteinander-Sprechen und im Miteinander-Handeln. Ihr Lebenszeugnis will uns allen Hilfe sein. Im Miteinander entstehen Orte der Hoffnung nicht nur in Litembo, Mbinga, Würzburg, in Afrika und Europa, sondern überall auf unserer Erde. Wie notwendig dieses Zeugnis des Miteinanders ist, spüren wir in diesen Tagen, wenn wir auf das Gegeneinander in dieser Welt schauen.

Nochmal allen ein herzliches Danke, die dazu beigetragen haben, dass hier in Litembo ein Ort der Hoffnung sichtbar geworden ist. Asante sana!

Mungu ibariki Afrika,

Mungu ibariki Tanzania,

Mungu ibariki Mbinga na Würzburg,

Mungu ibariki Litembo.

Mungu ibariki LIHETI!

(Übersetzung in Swaheli durch Father Lukas Komba)